Der wichtigste Silberpfeil von allen ist von Bonham's nun auf dem Festival of Speed am Freitag, 12. Juli 2013, in Goodwood versteigert worden.

Für Liebhaber der Marke zählt er zum "Tafelsilber" der Marke Mercedes-Benz und es gab im Vorfeld der Bonham's Versteigerung zahlreiche Spekulationen, wer denn wohl an diesem historisch bemerkenswerten W196 Interesse haben könnte und wer nicht. So wurde auch darüber diskutiert, ob Daimler selbst nicht das Auto zurückkaufen würde.



Der W196 erzielte den erwarteten Rekordpreis. Er ist der teuerste jemals vesteigerte Mercedes-Benz, der teuerste jemals versteigerte Rennwagen und zugleich auch das teuerste bzw. wertvollste jemals auf einer Auktion versteigerte Auto überhaupt. Auch diesen Rekord darf jetzt die Marke mit dem Stern für sich beanspruchen.



Bonham's spricht übrigens von "most valueable", was wörtlich "wertvolste" heißt. Vermutlich in Kenntnis, dass 2010 ein Bugatti Typ 57SC Atlantic von 1936 für einen Presi zwischen 30 und 40 Millionen Dollar versteigert wurde. Was dann deutlich über dem Fangio Silberpfeil läge.



Gemessen an den Erwartungen mancher "Kenner der Szene" hätte ein Kauf durch Daimler selbst am Preis nicht scheitern dürfen. 23 Millionen liegen da eher am unteren Rand der Erwartungen, die bis zu 40 Millionen reichten. Schließlich kam hier der Original-Weltmeisterwagen von Juan Fangio zur Versteigerung. Das Auto, das von Oldteimer Markt Chefredakteur Peter Steinfurth im Gespräch mit Mercedes-Fans.de zum "schweren Tafelsilber" erklärt wurde und durch seine Geschichte einen Löwenanteil an der Bildung des Markenimage hat. Daimler selbst hatte im Vorfeld der Versteigerung massiv Schützenhilfe zur Aufwertung des Fahrzeugs geleistet (Siehe Berichterstattung), was in der Szene und bei der Fachwelt unterschiedlich interpretiert wurde. Die einen sahen beklagten das offensichtliche Desinteresse der Daimler AG an einem der echten Kleinode der eigenen Markengeschichte, andere vermuteten hinter dem Aufpolieren eine geschickte Ablenkungstaktik, um zu ambitionierte Bieter vom Fangio Weltmeisterschaftswagen fern zu halten. Bei 19,601,500 britischen Pfund, das sind 22.701.864 Millionen Euro ließ der Bonham's Vorstandsvorsitzender Robert Brooks persönlich am Freitag den Hammer nun niedersausen. Eine Frage wurde allerdings vorerst nicht geklärt: Wer hat denn nun den Silberpfeil mit der Chassisnummer 000 06/54 gekauft?

Video: Historische Rennszenen von Juan Manuel Fangios Siegen 1954 beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring und beim Großen Preis der Schweiz in Bremgarten.