Schon gefahren: Die neue Mercedes-Benz C-Klasse

Mercedes-Fans.de fuhr das Mittelklasse-Modell

Schon gefahren: Die neue Mercedes-Benz C-Klasse: Mercedes-Fans.de fuhr das Mittelklasse-Modell
Erstellt am 11. März 2014

Vor über 30 Jahren war der Vorgänger der C-Klasse, der W201, das Einstiegsmodell der Mercedes-Benz Modellpalette. Längst hat die aktuelle A-Klasse den damals geprägten Begriff „Baby-Benz“ bekommen und die C-Klasse ist deutlich erwachsener. Nicht nur wegen dem Design wird die neue Baureihe W205 auch kleine S-Klasse genannt, in ihr steckt auch jede Menge Technik des Oberklasse-Modells. Mercedes-Fans.de Redakteur Thomas Frankenstein konnte nun erste Fahreindrücke der neuen C-Klasse sammeln...

Bereits auf der North American International Auto Show in Detroit Mitte Januar konnte ich einen ersten statischen Eindruck gewinnen. Vor zwei Monaten feierte die neue C-Klasse dort ihre Weltpremiere. Die neuen C-Klasse ist nicht nur dank des Sterns – der wahlweise klassische auf der Haube steht oder mitten im Grill sitzt als Mercedes zu erkennen, auch der Look entspricht der neuen Designsprache „Sinnliche Klarheit“ und zeigt die Verwandtschaft zu den anderen Mercedes-Modellen – vor allem aber der S-Klasse.

Alle Fahrerassistenzsysteme erstmals in dem C-Segment

Mercedes-Benz bietet erstmals alle Fahrerassistenzsysteme, die in der Palette verfügbar sind, auch in dem Mittelklasse-Modell an und bringt die C-Klasse nicht nur mit einigen Features, die es so auch in der S-Klasse gibt, wie das Air-Balance- oder Burmester-Soundsystem sondern auch mit einigen Extras, die es nicht mal in allen S-Klasse Modellen gibt – wie z.B. Touchpad, Head-up-Display oder das CarPlay von Apple.

Serienmäßig an Bord sind:

Collision Prevention Assist Plus

Adaptive Brake

Lenk-Assistent-Funktion Steer Control

Seitenwind-Assistent

Torque Vectoring Brake

Adaptives Bremslicht

Attention Assist

Bremsassistent BAS

Reifendruckkontrolle




Optional sind:

BAS Plus

Distronic Plus

Distronic Plus mit Lenkassistent

Pre Safe Bremseingriffe

Tempomat mit Speedtronic

Adaptiver Fernlicht-Assistent Plus

Aktiver Park-Assistent inkl. Parktronic

Rückfahrkamera

360°-Kamera-System

Spurhalte Assistent

Aktiver Spurhalte-Assistent

Totwinkel-Assistent

Aktiver Totwinkel-Assistent

LED-Intelligent Light System

Verkehrszeichen-Assistent

Parktronic

Zehn Motorisierungen

Die C-Klasse wird es mit zehn Motoren geben, vier Benziner von 156 bis 333 PS und sechs Dieselaggregate von 115 bis 204 PS. Ergänzt wird die Palette durch einen Mild Hybrid mit 204 PS und 27 Extra PS im C300 BlueTec Hybrid. Zu einem noch nicht bekanntgegebenen Zeitpunkt soll des weiteren ein Plug-In-Hybrid folgen. Nun, zu Beginn stehen nur drei Motorisierungen im Programm, C180 und C200 Benziner (156 PS / 184 PS) sowie der C220 BlueTec (170 PS). Als Kraftübertragung dienen zwei Sechs-Gang-Schaltgetriebe oder die überarbeitete Sieben-Stufen-Automatik. Die Qual der Wahl ist also groß! Was also nehmen?

Nicht nur in Sachen Motorisierung fällt die Entscheidung schwer, auch bei der Ausstattung wird die Auswahl nicht einfach: „Avantgarde“-Ausstattung, „AMG-Line“ oder die neue bis dato „Elegance“ genannte „Exclusive-Line“? Sportlich oder luxuriös? Die C-Klasse kann beides – schon seit der letzten Baureihe konnte sich der Kunde zwischen den beiden Gesichtern entscheiden.

Einstiegsmodell

Wie auch immer, wir entscheiden uns für den neuen Motor in der Palette – den C200 BlueTec Diesel mit 136 PS mit Sechsgang-Schaltgetriebe. Der Vierzylinder-Selbstzünder vom „Kooperationspartner“ kommt ab Sommer in die Bestelllisten und ist dann der Diesel mit dem kleinsten Hubraum von 1.595 ccm. Und da das Sechsgang-Schaltgetriebe auch neu im Angebot ist, scheint dieses Modell die perfekte Wahl für unsere ersten Fahreindrücke zu sein.

Take a seat

Beim Einsteigen in unseren canvasitblauen Testwagen mit kristallgrau/tiefseeblauen Interieur bekommt man gleich das Willkommen zu Hause Gefühl – alles scheint gewohnt bzw. bekannt zu sein. Doch das Interieur ist wie das Exterieur komplett neu! Die größeren Dimensionen sollen dem Innenraum zu gute kommen – und vor allem der Beinfreiheit. Das Armaturenbrett unseres Exclusive-Line Modells kommt mit der nicht durchgehenden Konsole (wegen Schaltgetriebe), was mehr Platz bzw. Kniefreit für mich bedeutet. Oben auf thront der große 8,4“-Zentralbildschirm im Look eines Tablets – was uns nicht stört, wohl aber der viel zu großem Rahmen um den eigentlichen Bildschirm. Die fünf sportlich wirkende, runden Luftausströmer kommen ebenfalls in einem neuen Look.

Neu ist das sogenannte Touchpad. Über dieses über dem Drehrücksteller angeordnete Bedienelement kann man sowohl das Audio 20 als auch das Comand Online System wie bei einem Smartphone steuern und Zeichen eingeben. Dabei dient das Touchpad als Bedienungshilfe und ersetzt nicht die bekannten Möglichkeiten sondern ergänzt sie. Durch Sonneneinstrahlung heizt Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich an das Teil erst gewöhnen muss, den Drehrücksteller bedien ich hingeben „blind“.

Optional und erstmals in einem Mercedes ist das Head-Up Display, das ich schon seit vielen Jahren aus einem amerikanischen Sportwagen kenne. Doch die quasi durchsichtige in die Frontscheibe projizierte Anzeige, hier u.a. für Geschwindigkeit, Navigation und Tempolimits, ist nicht monochrom sondern farbig ausgeführt. Ein für absolut für die Sicherheit wichtiges Feature, denn so bleibt der Blick auf der Straße!

Die Sitze in der von mir getesteten Version sind bequem, lassen sich dank der neuen Bedienung vielfältig einstellen, geben mir persönlich aber zu wenig Seitenhalt. Doch trotz meiner Größe von 1,93 m und bequem sportlicher Sitzhaltung hätte ein Passagier hinter mir genügend Platz – gefühlt mehr als im Vorgänger. Wenn auch der Einstieg durch die nach unten verlaufende Dachlinie mehr erschwert. Gleich geblieben gegenüber dem Vorgänger ist das gut dimensionierte Volumen des Kofferraums, der 480 Liter fasst und sich gut be- und entladen lässt. Optional erhältlich mit dem Keyless Go System ist übrigens eine besondere Funktion, die durch Schwenken des Fußes unterhalb des Hecks die Klappe öffnet.

Neuer Look & neue Sounds

Doch zurück zum Interieur: Das Multifunktionslenkrad liegt gut in der Hand, hat mittlerweile jedoch viel zu viele Tasten. Wie bei den letzten neuen Modellen sitzt der Blinkerhebel nun in der oberen Position. Die Lautstärkeregelung für den Beifahrer liegt bei dem handgeschalteten Modell auf der falschen Seite der Konsole. Apropos Lautstärke: Mercedes-Benz hat der neuen C-Klasse eine neue Sound-Akustik gegönnt. Das nervige „Da ist jemand nicht angeschnallt“-Klingeln wurde gegen einen modernen angenehmeren Sound getauscht und auch der Blinker klingt moderner, beim Zurückstellen des Hebels allerdings knackt es etwas billig.

Enjoy the Silence

Los geht’s, Schlüssel rum und Gas! Die Dimensionen der Mittelklasse Limousine sind gut zu übersehen, auch wenn die C-Klasse fast so lang ist wie eine 210er E-Klasse! Die aufpreispflichtige 360° Kamera hilft optional bei Manövern wie Rangieren oder Ein- & Ausparken – neben dem praktischen Parkassistenten natürlich. Der 1,6-Liter Diesel springt überraschend leise an und auch beim Fahren hört man überraschend wenig von dem 136 PS starken BlueTec-Selbstzünder- frei nach Depeche Mode: "Enjoy the Silence"

„Nicht schlecht für einen Diesel“

Der Vierzylinder beschleunigt die um 100 kg erleichterte C-Klasse dank der 300 Nm Drehmoment ordentlich nach vorne und das neue Sechsgang-Schaltgetriebe lässt sich auch für mich als Automatikfan anstandslos schalten. Eine Anzeige im Cockpit zeigt mir zudem das Höherschalten in den nächsten Gang an, was neben der Start-Stopp-Funktion auch für einen akzeptablen Spritverbrauch sorgen wird. Bei unseren – nicht alltagsgemäßen – Testfahrten an der bergigen Mittelmeer Küste um Marseille hat sich der kleine Diesel natürlich etwas mehr gegönnt, als Mercedes-Benz mit 3,8 Litern als Hersteller angibt.

Auf unseren Fahrten über Autobahnen und Landstraßen hört man von der C-Klasse fast bis gar nichts an Windgeräuschen, außer man öffnet das Fenster oder den vorderen Teil des tollen Panorama-Schiebedachs, das über beide Sitzreihen reicht.

Agility Control

Der Fahrkomfort ist überzeugend. Erstmals haben die Mercedes-Leute eine Vorderachse mit einer Vier-Lenkeraufhängung verwendet, die mir aus der BR 210 bekannt vorkommt. So konnte man ebenfalls erstmals eine Luftfederung in ein Modelle dieses Segments einbauen, die auch über das individuelle Fahrprogramm Agility Control gesteuert wird. Hierbei kann ich zwischen verschiedenen Modi z.B. Eco, Comfort oder Sport wählen – danach werden Motor- und Getriebemanagement sowie das Fahrwerk und die Lenkung justiert. Aber auch ohne Airmatic und Agility Control fährt sich die neue C-Klasse #supergeil!

Apropos Lenkung: Die Lenkung wurde ebenfalls optimiert, bei langsamer Fahrt muss ich dank der elektromechanischen Lenkung weniger Kraft aufwenden als bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn. Auch wirkt die Lenkung präziser, wie ich auf der Routes des Cretes – einer kurvenreichen Panoramastraße entlang der Mittelmeerküste erfahren konnte.

Abschließend bleibt die Frage nach dem Preis offen, denn wie bereits beschrieben, ist die von uns gefahrene Ausstattung noch nicht verfügbar. Die Preise für die drei angebotenen Modelle beginnen bei 33.558 € - ein attraktiver Preis für die bereits serienmäßig umfangreiche Ausstattung, die ggü. dem Vorgänger deutlich besser ist, und wenn dann noch Apple's Car Play demnächst verfügbar ist...



Alles zur neuen Mercedes-Benz C-Klasse hier!




Text: Thomas Frankenstein

Fotos: Thomas Frankenstein, Dieter Rebmann, Daimler AG

Benzinmotoren

Modell
Hubraum
ccm
 
 
kW/PS
 
 
 
Nm  
 
 
 
0-100
km/h
in Sek.
 
l/100 km
 
 
 
CO2
g/km
 
 
Effizienzklasse
 
 
 
C 180
 
1595
 
115/156
 
250
 
8,2
 
5,0
 
116
 
A
 
C 200
 
1991
 
135/184
 
300
 
7,5
 
5,3
 
123
 
B
 
C 250
 
1991
 
155/211
 
350
 
6,6
 
5,3
 
123
 
B
 
C 400 4MATIC
 
2996
 
245/333
 
480
 
k.A.
 
unter 8,0*
 
k.A.
 
D
 
*vorläufiger Wert

Dieselmotoren

Modell
Hub-
raum
ccm    
 
kW/PS      
  
 
 
Nm           
 
 
 
0-100 km/h 
in Sek.
 
 
l/100 km
 
 
 
CO2
g/km
 
 
Effizienz-klasse
 
 
 
C 180 BlueTEC
 
1598
 
85/116
 
280
 
k.A.
 
3,8*
 
99*
 
A+
 
C 200 BlueTEC
 
1598
 
100/136
 
300
 
k.A.
 
3,8*
 
99*
 
A+
 
C 220 BlueTEC
 
2143
 
125/170
 
400
 
7,7
 
4,0
 
103
 
A+
 
C 220 BlueTEC 
ECO
 
2143
 
 
120/163
 
 
400
 
 
7,4
 
 
4,1
 
 
106
 
 
A+
 
 
C 250 BlueTEC
 
2143
 
150/204
 
500
 
6,6
 
4,3
 
109
 
A+
 
C 300 BlueTEC  
HYBRID
 
2143 
 
 
150 + 20/
204 + 27
   
500 +
260
 
k.A.
 
 
3,6  
 
 
94
 
 
A+
 
 
* vorläufige Werte

Seit dem 15. März 2014 steht die neue Mercedes-Benz C-Klasse beim Händler. Unsere Redaktion hatte Gelegenheit, einen C200 in der Basisversion schon einmal vorab zu fahren. Kann die in der vorgefundenen Ausstattung rund 37.000 € teure, viertürige Limousine unseren Tester überzeugen? Diese und andere Fragen werden in unserem Drei-Minuten-Video geklärt!



Wie denken die Verkaufsprofis von der neuen Mercedes C-Klasse? Wir haben nachgefragt!

55 Bilder Fotostrecke | Erster Fahrbericht: Die neue C-Klasse: #01 #02

3 Kommentare

  • LukasA250e

    LukasA250e

    das ist mir völlig klar. Allerdings war ich sowohl in Koblenz als auch bei uns in Bonn und fand jeweils drei C 180 als Avantgarde, Exclusive und AMG-Line vor. Alle sechs Fahrzeuge lagen im Bereich 60 - 75.000,- und es war vom Groteil der Kunden ein raunen zu entnehmen ob der Preise. Wie oft wird denn eine C-Klasse im Bereich der Grundpreise verkauft werden..? Gruß Christoph
  • Mercedes-Fans.de

    Mercedes-Fans.de

    wir haben hier ein modell gefahren, bei dem der Preis noch nicht feststeht, da es erst noch auf den markt kommt die liste gibt die demnächst verfügbaren motorisierungen an, für die nicht immer der basis preis feststeht. die preise für die aktuelle c-klasse beginnen bei 33.558 € - dass du das auto noch durch SA noch preislich steigern kannst, ist doch klar.
  • LukasA250e

    LukasA250e

    Und wie steht es mit den Preisen der hier vorgestellten Fahrzeuge? Ich war in Bonn und Koblenz jeweils zur Vorstellung der C-Klasse und dort waren je drei Wagen als C 180 ausgestellt. Keiner davon lag unter 60.000 ,- ... Dies hat sehr viele Besucher und Interessierte verschreckt. Gruß Christoph

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