Fast auf den Tag genau 60 Jahre nach seiner öffentlichen Premiere am 12. März 1952 feiert der damals zunächst für den Rennsport entwickelte erste SL-Sportwagen von Mercedes-Benz auf der TECHNO-CLASSICA eine weitere Premiere: Die Klassik-Weltmesse in Essen ist die Auftaktveranstaltung für eine Reihe von offiziellen Geburtstagsfeiern für die Sportwagen-Legende 300 SL. Der große Mercedes-Benz Werksstand in Halle 1 steht unter dem Motto 60 Jahre SL. Wie bereits im vergangenen Jahr, als sich der Stern-Stand erstmals statt mehrerer Themen einem einzigen Leitgedanken widmete, geht es auf dem Mercedes-Benz Areal in diesem Jahr ebenfalls um nur ein Motiv: Der Mercedes-Benz SL Super Leicht.
Der Zweisitzer mit dem Stern hat im Laufe seiner Karriere stets technische Innovationen gebracht: Nachdem der Ur-300 SL im Jahr 1952 mit einem Doppelsieg bei dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans und bei der mörderischen Carrera Panamericana in Mexiko sowie bei weiteren Rennen Furore machte, setzte das erste käuflich zu erwerbende Serienmodell, der 300 SL Flügeltürer der Baureihe W 198, ab dem Jahr 1954 Zeichen im Serien-Automobilbau: Er war der erste Serien-Pkw mit Viertakt-Direkteinspritzermotor.
Mit acht SL-Exponaten vermittelt die Mercedes-Benz Ausstellung auf der TECHNO-CLASSICA nicht nur die Faszination des SL, sondern zeigt auch Beispiele technischen und gestalterischen Fortschritts beispielweise mit dem Hardtop des 1963 präsentierten 230 SL Pagode (W 113) oder mit dem bei einem Überschlag automatisch hochklappenden Überrollbügel des SL der Baureihe R 129 (1989-2001).
Folgende Exponate stehen auf der Techno Classica 2012:
Mercedes-Benz 300 SL Rennsportwagen (W 194, 1952)
Die Wurzeln des SL liegen im Motorsport. Mit seinen Erfolgen bei internationalen Wettbewerben unter anderem bei der Mille Miglia, bei den 24 Stunden von Le Mans oder bei der Carrera Panamericana in Mexiko wird der Rennsportwagen 300 SL (W 194) im Jahr 1952 zum Zündfunken aller Sportwagen mit dem berühmten Kürzel SL, das für Super-Leicht steht. Auf der Techno Classica steht der älteste noch existierende SL überhaupt. Es ist das zweite gebaute Wagen mit der Fahrgestellnummer 194 010 00002/52, seit seiner Fertigstellung ununterbrochen im Werksbesitz und im Jahr 2011 von Mercedes-Benz Classic aufwendig restauriert.
Mercedes-Benz 300 SL Coupé (W 198 I, 1955) Mit dem vom 300 SL Rennsportwagen (W 194) abgeleiteten gleichnamigen Seriensportwagen (W 198) gelingt Mercedes-Benz im Jahr 1954 dann der europäische Traumwagen der 1950er-Jahre schlechthin. Der auf der Techno Classica 2012 ausgestellte Flügeltürer in der seltenen Ausführung mit Aluminium-Karosserie unterstreicht den sportlichen Anspruch des Fahrzeugs: Die für den Motorsporteinsatz entwickelte besonders leichte Version des Seriensportwagens wurde nur 29 Mal gebaut.
Mercedes-Benz 300 SL Roadster (W 198 II, 1956) Auf der Basis des legendären Flügeltürers kommt 1957 der offene Typ 300 SL Roadster (W 198) auf den Markt. Damit ist die Karosserieform des zweisitzigen offenen Wagens als typische Charakteristik der SL-Familie definiert. Bei dem präsentierten Fahrzeug handelt es sich um ein Vorserien-Fahrzeug aus dem Jahr 1956. Das seinerzeit im Motorsport eingesetzte Exemplar ist seit Jahren im Besitz von Rallye-Legende Eugen Böhringer.
Mercedes-Benz 230 SL (W 113, 1963) 1963 erscheint der Typ 230 SL als erstes Modell der SL-Baureihe W 113. Sein Äußeres ist durch klare und gerade Linien sowie durch das unverkennbare SL-Gesicht samt dem großen zentralen Mercedes-Stern geprägt. Der Dachaufbau des Hardtops vermittelt durch seine hohen Scheiben und das nur von schmalen Säulen getragene abnehmbare Hardtop eine Leichtigkeit und erinnert durch seinen nach innen gerichteten Schwung an fernöstliche Tempelbauten. Schnell erhält der Wagen deshalb seinen Spitznamen Pagode
Mercedes-Benz 500 SL Rallye (R 107, 1980) Die Baureihe R 107 ist auch aufgrund der langen Bauzeit von 18 Jahren bisher die SL-Reihe mit der größten Stückzahl. Und fast hätte sie es auch zu Rallye-Ehren geschafft: Für die Saison 1981 wurde ein 500 SL aufgebaut, der Fahrervertrag mit Walter Röhrl war schon geschlossen. Doch dann zog sich das Unternehmen Ende 1980 noch vor Saisonbeginn aus dem Rallyesport zurück. Das Originalfahrzeug steht auf der Messe.
Mercedes-Benz 500 SL (R 129, 1991) von Lady Diana, Prinzessin von Wales - Im März 1989 stellt Mercedes-Benz die Baureihe R 129 vor, die von zahlreichen technischen Innovationen geprägt ist und den SL ins neue Jahrtausend trägt. Aufgrund seines harmonischen und gelungenen Designs fand der SL auch in prominenten Kreisen rasch zahlreiche Liebhaber. Das ausgestellte Fahrzeug, ein 500 SL mit 240 kW (326 PS), wurde ab Januar 1992 von Lady Diana gefahren. Sie war damit das erste Mitglied des britischen Königshauses, das privat ein ausländisches Automobil lenkte.
Mercedes-Benz SL 63 AMG (R 230, Safety Car, 2009) Nach 12 Jahren Bauzeit und zwei Modellpflegen wird die Baureihe R 129 im Jahr 2001 von der Baureihe R 230 abgelöst erstmals trägt der SL nun ein Stahl-Faltdach. Damit wird der Wagen zu offenem Fahrzeug und Coupé in einem. Die Verwandlung auf Knopfdruck dauert gerade mal 16 Sekunden. In den Jahren 2008 und 2009 kommt der von einem 386 kW (525 PS) starken 6,3-Liter-V8-Motor angetriebene SL 63 AMG als Official F1 Safety Car in der Formel 1 zum Einsatz. Dieser SL erinnert an die Motorsport-Wurzeln der SL-Familie und steht auf der Techno Classica 2012. Für seinen Rundkurs-Einsatz ist er umfangreich modifiziert, unter anderem durch Gewichtserleichterung; so hat er beispielsweise keine Dachmechanik und kein festes Verdeck.
Deutschland-Premiere für den neuen SL auf der Techno Classica!
Mercedes-Benz 350 SL (R 231, ab 2012) der erste fast vollständig aus Aluminium gefertigte SL. Noch vor der Europa-Markteinführung am 31. März 2012 ist er auf der TECHNO-CLASSICA zu sehen. Er schlägt die Brücke von der Klassik zur Moderne knüpft er doch mit seiner Leichtmetallkarosserie an den ersten 300 SL an, der in einer Sonderausführung in 29 Exemplaren eine Alu-Karosserie über dem Stahl-Gitterrohrrahmen trug. Der neue R 231 dokumentiert noch konsequenteren Leichtbau: Bei ihm ist auch das tragende Gerüst aus Alu gefertigt. Fein ausgearbeitete Details, ein markantes Heck sowie Belüftungsgitter mit verchromten Finnen aus dem Formenschatz von Mercedes-Benz unterstreichen die Zugehörigkeit zum Mythos SL.
Das ist das Stand-Layout des Mercedes-Benz Stands in Halle 1 der Messe Essen!
Der Mercedes-Benz Werksstand in Halle 1 demonstriert mit seiner Größe von 4.750 Quadratmetern, welch hohen Stellenwert die Daimler AG der Automobil-Historie als Botschafter des von Gottlieb Daimler geprägten Marken-Credos Das Beste oder nichts beimisst. Als besondere Markenbotschafter präsentieren sich zudem die 17 von Mercedes-Benz Classic anerkannten und unterstützten deutschen Mercedes-Benz Clubs, dazu werden, wie auch in den beiden vergangenen Jahren, wieder ausländische Mercedes-Benz Clubs
vertreten sein.
Gepflegte Tradition ist auch die Darstellung der drei Bereiche des Mercedes-Benz Classic Centers Handel, Werkstatt und Ersatzteilversorgung mit interessanten Exponaten. Und auch das ist gute Tradition des TECHNO-CLASSICA Auftritts von Mercedes-Benz: Die Classic-Partner Leseberg, Rosier und Weicker schmücken das Stern-Areal mit interessanten Klassiker-Angeboten. Abgerundet wird der Mercedes-Benz Auftritt mit der Präsentation einer üppigen Auswahl an Young Classics mit dem Stern.
Ein besonderes Jubiläum begeht auch der MB /8-Club: Er ist zum 20. Mal bei der TECHNO-CLASSICA dabei.
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