Ein schöner Rücken, kann entzücken? Coupès waren immer mehr als nur eine Baureihen-Variante mit abgewandelter C-Säule! Coupés sind das individuelle Bekenntnis zu mehr Eleganz und Exklusivität. Und in dieser Eigenschaft ist das Coupé sogar älter als das Auto selbst!
Was aber genau ist ein Coupé. Ursprünglich bezeichnet dieser Begriff (franz. coupé = abgeschnitten) eine kurze zweisitzige Kutsche. Im Automobilbau wurde dieser Begriff dann auch folgerichtig auf zweisitzige und besonders elegante bzw. sportliche Modelle bezogen. Meist mit niedriger Seitenlinie, einer dynamisch verlegten C-Säule und einem eleganten Heck!
Zur traditionellen Bauform mit abgerundeten bzw. langsam auslaufenden Dachverlauf gesellte sich in den Fünfzigern das sogenannte Hardtop-Coupé. Das je nach Modell und Hersteller manchmal den Eindruck erweckte, ein Cabriolet mit Festdach zu sein (Da wissen jetzt auch gewiefte Mercedes-Restaurateure, was gemeint ist, oder?). Porsche gönnte sich gar den Luxus beim 356 ein reguläres Coupé und ein hardtop Coupé anzubieten. Ein Blick auf die Mercedes Youngtimer bzw. Oldtimer und auf das aktuelle Programm macht deutlich, dass der Begriff Coupé mittlerweile deutlich weiter gefasst ist!
Denn dort finden wir neben den Coupés klassicher Prägung wie z.B. das zweisitzige Ponton-Coupe mit verkürztem Dach auch 2+2-Sitzer oder mit dem CLS sogar ein viertüriges Coupé. Unabhängig von der Bauform, darf das Coupé speziell wenn es von Mercedes kommt für sich in Anspruch nehmen, der Ausdruck eines besonderen Geschmacks und individuellen Lebenstils zu sein! Und auch hier gibt es einen Unterschied zu den Coupés anderer Marken. Stand dort oft das sportliche Fahren im Vordergrund, war es bei Mercedes eher das stilvolle Reisen!
Das Mercedes Coupé - immer eine Spur eleganter!
Blieb leider nur ein Versuchswagen: Mercedes-Benz 600 Coupé (Baureihe W 100) aus dem Jahr 1965
Werfen wir anlässlich der E-Klasse Coupé-Markteinführung also einen kleinen Blick zurück auf die einige Mercedes Coupés, die wie das aktuelle E-Klasse Coupé eine exklusive Alternative zur Limousine darstellen und oft schon zu Lebzeiten zu Klassikern avancierten.
Mercedes-Benz 300 S - Repräsentatives Coupé mit sportlicher Note
Erfreulicherweise deutlich häufiger anzutreffen, sind die Nachkriegs-Coupés wie zum Beispiel , die
Mercedes-Benz Typen 300 S Coupé und 300 Sc Coupé, (W188, 1952 bis 1958)
Im Oktober 1951 stellt Daimler-Benz auf dem Automobilsalon Paris den Mercedes-Benz 300 S vor. Neben der Coupé-Variante, die 1952 in Serie geht, gibt es ein Cabriolet A und einen Roadster. Der 300 S basiert technisch weitgehend auf der 300er Limousine und ist positioniert als besonders repräsentativer Wagen mit sportlicher Note und für allerhöchste Ansprüche an Straßenlage und Geschwindigkeit. Der Motor (150 PS) ermöglicht eine beachtliche Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h. Die überarbeitete Variante 300 Sc debütiert im September 1955. Sie hat jetzt eine Eingelenk-Pendelachse mit tiefliegendem Drehpunkt; die Direkteinspritzung statt Vergaser lässt die Motorleistung auf 175 PS steigen. Beide Versionen, der 300 S und der 300 Sc, gehören zu den exklusivsten Mercedes Oldtimern der Nachkriegszeit und sind heute, neben dem 300 SL, besonders begehrte Liebhaberfahrzeuge.
Nur 85 Exemplare gebaut: Mercedes-Benz Typ 220 Coupé
Das Mercedes-Benz 220 Coupé (W187, 1953 bis 1955) kommt Ende 1953 auf den Markt, auf wiederholtes Drängen einzelner prominenter Persönlichkeiten, wie es in einem Rundschreiben der Verkaufsleitung heißt. Technisch wie stilistisch basiert das Coupé auf dem Typ 220 Cabriolet A. Der Sechszylinder mit 2,2 Liter Hubraum leistet zunächst 80 PS, von April 1954 an gibt es das leistungsstärkere Aggregat mit 85 PS. Das Coupé ist die exklusivste Version der Baureihe W 187 es entstehen gerade einmal 85 Stück, was sicherlich auch am Preis von 20 850 Mark liegt (Stand: Dezember 1953). Die Produktion endet im Juli 1955; danach vergeht mehr als ein Jahr, bis es vom neuen 220er mit Pontonkarosserie wieder ein Coupé gibt.
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Das Ponton-Coupé: Mercedes-Benz Typen 220 S Coupé, 220 SE Coupé
Das Mercedes-Benz 220 S Coupé (W180/W128, 1956 bis 1960) kommt drei Monate nach dem Debüt des 220 S Cabriolet auf den Markt. Beide Fahrzeuge basieren auf der Limousine Typ 220 S. Übernommen wird auch der Motor mit 100 PS, wenig später steigt die Motorleistung auf 106 PS. Eine bemerkenswerte Neuerung ist der im August 1957 vorgestellte hydraulische Kupplungsautomat Hydrak, mit dem auch das Coupé auf Wunsch ausgestattet wird. Ab September 1958 gibt es neben den Vergasermodellen beide Varianten auch mit Benzineinspritzung und 115 PS. Coupé und Cabriolet werden als 220 SE noch ein wenig über da Produktionsende der Limousine hinaus gebaut. Die letzten Varianten haben 120 PS. Die Fertigung endet im November 1960.
Das Heckflossen-Coupé: Mercedes-Benz Typen 220 SEb Coupé, 250 SE Coupé, 300 SE Coupé, 280 SE Coupé, 280 SE 3.5 Coupé
Dieses Modell übrigens ein vollwertiger Viersitzer - produziert vielleicht die meisten Missverständnisse der Automobilgeschichte, wird es doch oft als Coupé-Variante der W108 S-Klasse-Modelle angesehen. Dabei handelt es sich vielmehr um eine Coupé-Variante der Heckflossen-Limousine. Die später erscheinenden W108 Modelle orientierten sich optisch also am Heckflossen-Coupé Baureihen W111 / W112 (1961 bis 1971).
Motor und Fahrwerk stammen ohne nennenswerte Änderungen von der Limousine. Der einzige wesentliche Unterschied stellt zugleich eine technische Besonderheit dar: Das 220 SEb Coupé ist der erste Mercedes-Benz Serien-Personenwagen mit Scheibenbremsen an den Vorderrädern. Ein halbes Jahr später debütiert auf dem Genfer Automobil-Salon das 300 SE Coupé, das zur Baureihe 112 gehört.
Als die Produktion der Heckflossen-Limousinen im August 1965 endet, bleibt das Coupé zusammen mit dem Cabriolet im Verkaufsprogramm. Jedoch wird der 2,2-Liter-Motor von einem 2,5-Liter-Aggregat ersetzt (mit der folgerichtigen Modellbezeichnung 250 SE Coupé). Darüber hinaus erhalten die Coupés die 14-Zoll-Räder und die größer dimensionierten Scheibenbremsen der neuen Oberklasse-Baureihe W108. Im Januar 1968 löst das 280 SE Coupé mit einem neu entwickelten Sechszylindermotor mit 2,8 Liter Hubraum und 160 PS das 250 SE Coupé ab. Zugleich wird die Dreiliter-Variante aus der Produktion genommen. Im September 1969 wird zusätzlich die deutlich leistungsstärkere Version 280 SE 3.5 Coupé mit V8-Motor (200 PS) vorgestellt.
Im Mai 1971 endet die Produktion der Sechszylinder-Coupés und Cabriolets. Als zwei Monate später auch die Fertigung der Achtzylinder-Varianten eingestellt wird, geht die mehr als zehn Jahre währende Ära der Coupés und Cabriolets der Baureihen 111 und 112 zu Ende. Der rarste Vertreter dieser Modellfamilie ist das 300 SE Cabriolet mit 708 produzierten Stück; die höchste Produktionsstückzahl innerhalb der Modellfamilie erreicht das 220 SEb Coupé mit 14 173 Einheiten.
Das erste Diesel-Coupé
Im März 1977 zeigt Mercedes-Benz in Genf das Coupé der Baureihe 123. Während die Coupés der Strich-Acht-Reihe sich stilistisch sehr eng an der Limousine orientierten, sind die neuen Typen 230 C, 280 C und 280 CE etwas eigenständiger geraten. Der gegenüber der viertürigen Version 8,5 Zentimeter kürzere Radstand verleiht dem Coupé im Zusammenspiel mit seinem niedrigeren Dach und den stark geneigten Front- und Heckscheiben eine gedrungene, sportlichere Erscheinung. Bei der Ausstattung orientieren sich die Coupés an den gehobenen Ausführungen der Spitzen-Limousinen 280 und 280 E. Dazu gehören für alle drei Coupé-Typen rechteckige Breitband-Scheinwerfer, verchromte Lufteinlassgitter vor der Frontscheibe und Chromleisten unter den Heckleuchten. Mit dem Vierzylinder-Coupé vom Typ 230 C (109 PS), sowie den beiden Sechszylinder-Typen 280 C (156 PS) und 280 CE (177 PS) gibt es zum Start der Produktion drei Versionen mit Benzinmotor.
Bereits im Herbst 1977 kommt der Typ 300 CD (80 PS) und damit ein Diesel-Coupé hinzu, das jedoch ausschließlich für den US-amerikanischen Markt produziert wird. Die Diesel-Offensive im eleganten Blechkleid hat unter anderem das Ziel, den Flottenverbrauch der Mercedes-Benz Automobile auf dem nordamerikanischen Markt zu reduzieren.
Nachdem sich die Grenzwerte für den Flottenverbrauch weiter verschärfen, wird der Typ 300 CD im Jahr 1981 durch den Typ 300 CD Turbodiesel ersetzt. Auch dieses Coupé mit 125 PS Leistung wird nicht für den europäischen Markt angeboten, sondern löst in den USA den Typ 280 CE ab.
1980 ersetzt der neue Typ 230 CE das Coupé vom Typ 230 C. Dessen Motor M 102 mit mechanisch gesteuerter Benzineinspritzung liefert 136 PS. Im August 1985 endet die Serienfertigung des C 123. Insgesamt 99 884 Fahrzeuge des Typs entstehen von 1977 bis 1985, davon 15 509 mit Dieselmotor. Von der Begeisterung der Kunden am neuen Coupé sprechen vor allem in den ersten Monaten die Wartezeiten: Wer 1977 bestellt, muss teilweise länger als zwei Jahre auf sein Fahrzeug warten.
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Einmal Halbwelt und zurück: Mercedes-Benz Typen 380 SEC, 500 SEC, 420 SEC, 560 SEC
Auf der Frankfurter IAA im September 1981 werden die Coupé-Varianten 380 SEC und 500 SEC der Baureihe C126 präsentiert. Sie basieren nun wieder auf der S-Klasse-Limousine, auch das Fahrwerk entspricht bis auf Detailänderungen den Limousinen.
Die Bodengruppe ist um 85 Millimeter gekürzt, dennoch sind es vollwertige Viersitzer. Ein interessantes Ausstattungsdetail sind elektrisch betätigte Gurtbringer, die zum serienmäßigen Lieferumfang der SEC-Typen gehören. Auf Wunsch sind außerdem ein Airbag für den Fahrer und ein Gurtstraffer für den Beifahrer lieferbar. 1985 bringt ein umfangreiches Modellpflegepaket neben einem dezenten Facelift vor allem eine umstrukturierte Motorenpalette. Neu ein V8-Motor mit 4,2 Liter Hubraum. Der 5,0-Liter-Motor ist ebenfalls modifiziert; er hat jetzt eine elektronische Zündanlage und eine elektronisch-mechanisch gesteuerte Einspritzanlage.
Die spektakulärste Neuheit ist ein 5,6-Liter-Achtzylinder, der eine Leistung von 272 PS mobilisiert, in eine höher verdichteten Ausführung (allerdings ohne Katalysator) sogar 300 PS entfaltet. Die mit dieser Motor-Variante ausgerüsteten Typen 560 SEC und 560 SEL sind zum Zeitpunkt ihres Erscheinens die leistungsstärksten bis dahin gebauten Mercedes-Benz Serien-Personenwagen. Dieses Auto ist nicht nur seit seiner Szene mit Ralf Richter in Bang Boom Bang legendär!
Fast genau zehn Jahre nach Markteinführung der SEC-Coupés wird die Produktion Ende 1991 eingestellt. Die Gesamtstückzahl von 74 060 gebauten Exemplaren vermittelt einen Eindruck von dem hohen Beliebtheitsgrad der Modellfamilie. Die deutlich seltenste Variante ist der 420 SEC mit nur 3 680 Einheiten.
Der elegante Panzer!
Von den Coupés der Baureihe C140 werden zunächst zwei Varianten angeboten: der 500 SEC (V8-Motor, 235 kW/320 PS) und der 600 SEC (V12-Motor, 290 kW/394 PS).
Technisch basieren C140-Modelle auf den 1991 vorgestellten S-Klasse Limousinen; anders als die Vorgänger-Coupés der Baureihe 126 treten sie stilistisch jedoch eigenständiger auf im Vergleich zu den entsprechenden Limousinen.
Analog zu den anderen Personenwagen-Typen von Mercedes-Benz werden im Juni 1993 auch bei den Coupés der S-Klasse neue Typenbezeichnungen eingeführt; aus dem 600 SEC beispielsweise wird so das S 600 Coupé. 1994 erhält die Coupé-Familie mit dem S 420 Coupé Verstärkung (V8-Motor, 279 PS).
Zwei grundlegende technische Neuerungen sind erstmals im S 600 Coupé erhältlich: Im Mai 1995 wird ein vollkommen neu entwickeltes Fünfgang-Automatikgetriebe mit schlupfgesteuerter Wandler-Überbrückungskupplung und elektronischer Steuerung eingeführt. Eine weitere Innovation ist das Elektronische Fahrstabilitäts-Programm ESP®. 1996 werden die Typenbezeichnungen für die Coupés erneut geändert. Jetzt heißt die Baureihe CL, was kein Selbstzweck ist, sondern darauf hinweisen soll, dass die großen Coupés die Schrittmacherfunktion für eine ganze Coupéfamilie übernommen haben. Die Produktion der CL-Modelle der Baureihe C 140 endet im September 1998 nach insgesamt 26 022 Stück.
Das E-Klasse Coupe: Geburt eines Klassikers!
Die Geschichte der Coupé-Varianten ist damit noch lange nicht zu Ende erzählt. Mercedes hat mit dem neuen E-Klasse Coupé ein neues Kapitel eröffnet. Man muss kein Hellseher sein, um vorhersagen zu können, dass wir die Geburt eines Klassikers erlebt haben!
Das neue Mercedes C-Klasse Coupé
Im Frühjahr 2011 präsentiert Mercedes-Benz das neue Mercedes C-Klasse Coupe! Deutlich schicker und eleganter als seine Vorgänger ist das neue Mercedes Coupé tatsächlich eine sportlichere und exklusivere Variante der C-Klasse. Daimler war bei der Preisfindung sensibel: das C-Klasse Coupé kostet nur ca. 500 mehr als eine vergleichbare Limousine
AMG C63 wieder mit 6208 cm-V8!
Die Top-Motorisierung des Mercedes C-Klasse Coupés ist der V6-Ottomotor im C 350 BlueEFFICIENCY mit 225 kW (306 PS) und 370 Nm. Der Verbrauch soll bei 6,8 Liter/100 km liegen. Das sparsamste Modell des Coupés ist der C 220 CDI BlueEFFICIENCY mit dem manuellen Sechsganggetriebe und serienmäßiger ECO Start-Stopp-Funktion. Es verbraucht im Durchschnitt 4,4 Liter Diesel/100 km.
Selbstverständlich ist auch eine AMG-Version des sportlichen C-Klasse Coupés in Sicht: das C63 AMG Coupé wird tatsächlich wieder über einen V8-Motor verfügen, der aus 6208 Kubikzentimeter Hubraum 457 PS holt und ein maximales Drehmoment von 600 Newtonmetern stemmt.
4 Kommentare
HerrLehmann
11. Mai 2009 09:05 (vor über 15 Jahren)
HerrLehmann
9. Mai 2009 21:41 (vor über 15 Jahren)
Mercedes-Fans.de
8. Mai 2009 12:36 (vor über 15 Jahren)
Ludwig_fahrer
8. Mai 2009 12:07 (vor über 15 Jahren)
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