Automobiler Leckerbissen

1954er Mercedes 300S Cabriolet A wurde einst von Haribo-Chef Hans Riegel pilotiert

Automobiler Leckerbissen: 1954er Mercedes 300S Cabriolet A wurde einst von Haribo-Chef Hans Riegel pilotiert
Erstellt am 8. Juli 2015

In den Boom-Jahren des sogenannten Wirtschaftswunders hat man tüchtig in die Hände gespuckt, aber nach wohlverdientem Feierabend den Erfolg gern auch in vollen Zügen genossen. So wie Haribo-Gründer Hans Riegel, der sich 1954 dieses grandiose Mercedes 300S Cabriolet A (W188) gönnte.

Mercedes 300S: die Creme de la Chrom

Kaum zu glauben, aber war: Wer seinerzeit einen Mercedes 300S sein Eigen nennen wollte, musste dafür mehr bezahlen als für den Mercedes 300SL! Und doppelt soviel wie für einen nicht minder imageträchtigen Cadillac! Denn damals zählte der Mercedes 300S – erhältlich als Coupé, Roadster und Cabriolet A - zu den exklusivsten Automobilen der Welt.

 

 Das Beste oder nichts...!

Mit dem barock karossierten Mercedes 300 (W186) meldete sich die Schwaben 1951 – nach Überstehen der kargen Nachkriegsjahre – eindrucksvoll in der Oberliga der internationalen Premium-Hersteller zurück. Obwohl technisch an die Formsprache der 30er Jahre erinnernd, wartete die Konstruktion des W186 mit etlichen Neuerungen auf. Geblieben war jedoch der Anspruch, die besten Automobile zu fertigen.

Luxusliner Mercedes 300

Entsprechend der Kundenwünsche von den erfahrensten Monteuren gefertigt, wurde der Mercedes in puncto Verarbeitung und Materialien den allerhöchsten Ansprüchen gerecht. Ebenso elegant wie schnell, zählte der Mercedes 300 zu einer nur sehr kleinen Gruppen von Automobilen, die es sechs Passagiere ermöglichten, sowohl schnell als auch komfortabel zu reisen.

Der Mercedes 300 geht in die Politik

Kein Wunder, dass der Mercedes 300 bei Wirtschaftsführern und Politikern hoch im Kurs stand. Dementsprechend ging die mondäne Limousine als „Adenauer-Mercedes“ - so benannt, weil sie das bevorzugte Vehikel des ersten Kanzlers der jungen Bundesrepublik war - in die Geschichte ein.

Das Cabriolet drückt aufs Tempo

Wer es sportlicher mochte, wählte den zweisitzigen Mercedes 300S. Denn diese Variante war nicht nur leichter, sondern auch stärker motorisiert, da der Dreiliter-Sechszylinder hier von drei Solex-Vergasern gefüttert wird und zudem über eine erhöhte Kompression verfügt. Deshalb konnte die Höchstleistung auf 150 PS gesteigert werden. Der Top-Speed liegt bei stolzen 176 km/h.

 

Nur edelste Materialien sind gut genug

Die herausragende Performance und die imposante Präsenz des Mercedes 300S findet in der edlen Innenausstattung ihre folgerichtige Entsprechung. Elegantes Leder, Walnuss-Dekor und zahlreiche Chrom-Accessoires vermitteln Luxus und Qualität.

Mercedes 300S Cabriolet A: der Inbegriff des Traumwagens

Extraklasse hat – wie eingangs erwähnt – nun einmal ihren Preis. Nur wenige verfügten damals jedoch über die finanziellen Mittel, um sich einen solchen Wagen leisten zu können. Und so wurden vom Mercedes 300S lediglich 760 Fahrzeuge produziert. 1954 erstand der Bonner Lakritz-Fabrikant Hans Riegel (Haribo) diesen Traumwagen in der Cabriolet-Variante. Er orderte den Mercedes ab Werk mit Becker-Radio und Hirschmann-Antenne sowie mit elfenbeinfarbenen Bedienelementen.

Gutes von gestern

Enorm schnell und ungemein luxuriös stand der Mercedes 300S in der würdigen Tradition des legendären Mercedes 540 Kompressor. Er war in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts das neue Mercedes-Flaggschiff und avancierte dank seines außergewöhnlichen Stylings und des herausragenden Komforts zum bevorzugten Reisewagen internationaler Eliten, die bei einem Automobil weder auf Leistung noch auf Komfort verzichten mochten. Damals wie heute zählt der 300S daher zu den begehrtesten und gesuchtesten Mercedes-Modellen.

Fotos: Bonhams

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