Bei der Rallye Aicha des Gazelles in Marokko geht es bekanntermaßen nicht um Geschwindigkeit, sondern um die beste Navigation. Deshalb stehen auch die Fahigkeiten von Pilotin und vor allem Navigatorin im Vordergrund. Nichts desto trotz muss im harten Gelände auch das Rennfahrzeug jede Menge leisten. In diesem Fall ist es wohl das größte Kompliment, wenn man in dieser Hinsicht keine Meldungen erhält.
Aus diesem Grund wollen wir das Arbeitsgerät unserer MIB-Mädels in der Wüste einmal genauer vorstellen. Eva Holzhäuser und Nicky Marquardt starten mit einem Mercedes-Benz Vito 119 CDI 4x4 bei dieser Rallye. Neben dem Vito ist auch noch das Modell Sprinter 316 CDI 4x4 im Einsatz.
Leicht modifizierter Serien-Transporter im Renn-Einsatz!
Bei dem Vito handelt es sich nicht etwa um ein reinrassiges Rennfahrzeug, sondern praktisch um ein serienmäßiges Modell, das mit einigen wenigen Modifikationen auf den harten Wüsten-Einsatz vorbereitet wurde. So wurden beispielsweise die Serienreifen gegen Discoverer STT-Gelände-Pneus in der Größe 245/75 R17 von Cooper ausgetauscht. Der Unterboden wurde mit einem stabilen Unterfahrschutz versehen. Zudem wurde das Fahrwerk deutlich höher gelegt und mit einer speziellen Rallye-Abstimmung für die Wüste fit gemacht. Auf dem Dach trohnt ein LED-Lichtbalken mit 19.000 Lumen, der im Bedarfsfalle die Wüstennacht zum Tage macht.
Safety first!
Im Innenraum steht die Sicherheit an erster Stelle. Deshalb schützt ein stabiler Überrollkäfig die Insassinnen. Diese sitzen in "Pole Position"-Rennschalen von Recaro und werden von Schroth-Racing-Gurten fixiert. Miteinander kommunizieren können sie mittels einer Terraphone-Gegensprechanlage. Als einziges Navi-Hilfsmittel ist ein Terratrip-Wegstreckenzähler an Bord. Im Heck befinden sich zwei Ersatzräder sowie die Wüstenausstattung mit Schaufeln, Sandblechen und Bergematerial.
Der OM651-Motor blieb im Serientrimm und leistet 190 PS. Das bullige Drehmoment von 440 Nm hilft bei der Bewältigung von schwierigen Passagen. Im Gegensatz zum handgeschalteten Sprinter ist der Vito zudem mit der 7G-Tronic ausgestattet. Die Höchstgeschwindigkeit des rennfertig 2,6 Tonnen schweren Vitos liegt bei ca. 190 km/h, was in der Wüste allerdings keine Rolle spielt.
Klaglos und zuverlässig trotz harter Bedingungen!
Das der fast serienmäßige Vito die Strapazen einer solchen Rallye klaglos wegstecken kann, hat die 2015er Ausgabe der Aicha des Gazelles gezeigt. Damals hatten die Mechaniker bis auf ein paar kleinere Unfall-Schäden keinerlei Reparaturen oder Probleme an den Fahrzeugen! Respekt!
Text: Chris Otto, Fotos Chris Otto, Daimler AG
1 Kommentar
Ekramers
14. März 2017 17:11 (vor über 7 Jahren)
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