Während nur ein einziger der drei gemeldeten Mercedes-AMG GT3 das Ziel des letzten Saison-Rennens der VLN erreichte, verbuchten die drei Mercedes-AMG DTM-Piloten Lucas Auer, Felix Rosenqvist und Daniel Juncadella einen Klassensieg - pikanterweise im Toyota GT86!
Top besetztes HTP-Auto am Ende knapp am Podium vorbei!
Beim Saison-Finale der VLN Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring waren drei Mercedes-AMG GT3 gemeldet. Neben dem prominenten Fahrzeug von HARIBO Racing Team - AMG waren auch zwei Autos von HTP Motorsport am Start. Das "große" Auto unter dem Signet des AMG Performance Teams pilotierten Nico Bastian, Dominik Baumann und Clemens Schmidt. Bei schwierigen, schon fast winterlichen und vor allem regnerischen Bedingungen wurde nochmal alles von den Fahrern und den Teams abverlangt. Von Startplatz sieben behielt Startfahrer Nico Bastian einen kühlen Kopf und machte einige Positionen gut. Nach einem fehlerfreien Stint übergab er das Auto auf Platz drei liegend an seinen Teamkollegen Clemens Schmid (AUT) und ebnete so das gute Resultat. Schlussfahrer Maximilian Buhk (GER) versuchte noch einmal alles, um das Podium für das Team einzufahren. Bei immer weiter abtrocknender Strecke reichte es aber nicht ganz. In der zweiten Rennhälfte wurde man in einen Unfall mit dem Phönix-Audi verwickelt, was zusätzlich Zeit kostete. Das Trio Bastian, Schmid und Buhk überquerte die Ziellinie schließlich auf dem vierten Platz.
„Es ist ein versöhnlicher Saisonabschluss, auch wenn es schade ist, dass es am Ende so knapp nicht für das Podium gereicht hat. Generell war diese Saison extrem schwierig und nicht gerade von Glück gesegnet. Ich werde nun die Winterpause nutzen, mich wieder optimal vorzubereiten und die Weichen für eine erfolgreiche Saison 2017 zu stellen! Ich möchte mich recht herzlich bei allen Partnern und Förderern für ihr Vertrauen und die großartige Unterstützung bedanken“, so Nico Bastian.
Wegen kaputtem Auto doch kein Start für Patrick Assenheimer!
Noch schlimmer traf es das Schwesterauto mit der #16, auf dem unser Mit-Autor Patrick Assenheimer erstmalig antreten durfte. Zusammen mit seinen Teamkollegen Jules Szymkowiak und Franck Perera legte man am Freitag gute Zeiten hin. Patrick fühlte sich im Auto wohl und fuhr bei sehr schlechten Bedingungen gute Zeiten. Auch im Qualifying am Samstag Morgen konnte Assenheimer am Anfang sehr gute Zeiten vorlegen. Leider verunfallte sein Teamkollege im Anschluss und zerstörte das Auto, so dass man gar nicht erst zum Rennen antreten konnte. Patrick Assenheimer: „Ich konnte im Qualifying eine recht gute Zeit bei meinen ersten Runden im nassen mit dem AMG GT3 erreichen, ohne großes Risiko zu gehen. Leider konnten wir nicht beim Rennen starten. Ich bedanke mich beim Team HTP Motorsport, dass ich die Möglichkeit hatte weitere Erfahrungen in diesem tollen Fahrzeug zu sammeln!“
HARIBO wieder bärenstark im Qualifying!
Das HARIBO Racing Team – AMG hat das Sahnehäubchen auf einer tollen Saison nur knapp verpasst. Nach zwei Siegen und zwei weiteren Podiumsplatzierungen, war das Team mit dem Goldbären auf der Haube beim zehnten und letzten Saisonlauf zur VLN-Langstreckenmeisterschaft Nürburgring erneut auf Podiumskurs, als eine gebrochene Spurstange nach einem Dreher das Team zur Aufgabe zwang. Zuvor hatten Uwe Alzen (Betzdorf), Lance David Arnold (Duisburg) und Renger van der Zande (Niederlande) mit der zweitschnellsten Zeit im Qualifying erneut demonstriert, dass der Mercedes-AMG GT3 des Bonner Rennstalls zu den schnellsten Boliden auf der Nordschleife zählt.
Alzen übermotiviert, Auto kaputt!
Platz zwei im Training, im Rennen lange Zeit in Führung – da wäre mehr drin gewesen. Doch es kam anders: „Nach einem harmlosen Dreher auf der Grand-Prix-Strecke wollte ich Jörg Müller im BMW hinterherhetzen und unbedingt sofort wieder angreifen”, erläuterte Uwe Alzen nach dem Rennen. „Dabei habe ich vielleicht zu viel gewollt und bin im Streckenabschnitt Ex-Mühle zu früh aufs Gas gegangen. Als ich dabei aufs nasse Gras kam, habe mich gedreht.” Beim anschließenden Leitplankenkontakt wurde eine Spurstange verbogen – das vorzeitige Aus war besiegelt. „Das haben die Jungs, die das Auto erneut absolut perfekt vorbereitet haben, nicht verdient”, sagte Uwe Alzen selbstkritisch. „Wir waren nicht nur das schnellste Mercedes-Team, auch das Siegerpodest hätten wir sicher erreicht. Dass ich zum zweiten Mal hintereinander für einen Ausfall sorge, nagt an mir. Die Goldbär-Mannschaft und meine Teamkollegen waren perfekt – ich war es heute leider nicht.”
Positive Saison-Bilanz für den "Schnellsten Goldbär der Welt"!
Doch trotz des vorzeitigen Ausfalls dürfen die Verantwortlichen des HARIBO Racing Team – AMG eine positive Saisonbilanz ziehen. Auf der schwierigsten Rennstrecke der Welt vier Podiumsplätze und davon zwei Siege einzufahren, ist nur durch konzentrierte und harte Arbeit möglich. Das weiß auch HARIBO-Pilot Uwe Alzen: „Das Team hat das ganze Jahr über fehlerlos gearbeitet, und die in diesem Jahr intensivierte Testarbeit hat sich voll und ganz ausgezahlt. Nur so kann man in der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring immer zu den Schnellsten gehören. Dafür gebührt der ganzen Mannschaft ein großes Kompliment.”
DTM-Piloten machen "Nordschleifen-Führerschein"!
Von vielen unbemerkt waren auch die drei Mercedes-AMG DTM-Piloten Lucas Auer, Felix Rosenqvist und Daniel Juncadella am Start. Mangels gültiger Nordschleifen-Lizenz allerdings nicht in der großen GT-Klasse, sondern in deutlich schwächeren Boliden. Um die große Lizenz zu erwerben, muss man zuvor bei mindestens zwei Rennen in kleineren Klassen angetreten sein. Rosenqvist und Auer geben am Samstag ihre Premiere auf der Nordschleife. „Ich habe lange von einem Einsatz auf der Nordschleife geträumt – jetzt ist es endlich so weit“, sagt Auer. „Ich habe in der vergangenen Woche mit meinem Privatauto eine Probefahrt gemacht und bin von der Nordschleife mehr als beeindruckt. Es gibt Passagen, da habe ich großen Respekt – und da gehört bei mir schon einiges dazu. Jetzt muss ich die Strecke erst mal besser kennenlernen und abspeichern.“
"Fremdgehen" für den guten Zweck!
Da Mercedes im Moment kein geeignetes Einsatzfahrzeug im Portfolio hat, musste man auf Fremdmarken ausweichen. So kam es, dass die Mercedes-AMG DTM-Piloten am Freitag auf einem BMW M 235i Cup trainierten, um dann am Samstag in einem Toyota GT86 Cup an den Start zu gehen. Auf dem man auch gleich die Klasse gewann. Eine starke Leistung der Rookies! „Dass die Jungs schnell sind, war zu erwarten, dass sie aber auf Anhieb in einem ihnen unbekannten Auto so schnell sein würden, war großartig“, lobte Alexander Fielenbach vom Einsatzteam Mathol-Racing.
Hier geht es zur großen Fotostrecke mit allen Bildern: 132 Bilder Fotostrecke | VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring Lauf 10: Letztes Mal Nordschleife in 2016 - Impressionen
Fotos: Stefan Baldauf und Guido ten Brink / SB Medien
Keine Kommentare
Schreibe einen Kommentar