Nach dem kleinen Rückschlag gestern durch den unglücklichen Unfall von Sebastian Asch kurz nach dem Start war die Hochspannung vor dem abschließenden Lauf der ADAC GT Masters im Team Zakspeed greifbar. Die Rückversetzung um drei Startplätze als Strafe für das verunglückte Manöver half natürlich nicht, die Nerven zu beruhigen. Schließlich kam man so auf den fünften Startplatz, direkt vor den Titel-Kontrahenten Baumann im BMW und die wütenden Schütz-Jungs im Porsche.

Umsichtig durch die wilde Startphase!

Zur Erinnerung: Baumann im BMW musste unbedingt gewinnen, während die Zakspeed-Jungs nicht besser als Siebter abschneiden durften, um dem BMW-Piloten noch die Meisterschaft zu bringen. Entsprechend aggressiv ging Baumann nach dem Start zu Werke. Schnell zog er an Ludwig im SLS vorbei, der sehr vorsichtig agierte. Zeitweise fiel Ludwig bis auf den siebten Platz zurück, während Baumann sich schnell auf dem vierten Platz einrichtete.

Ludwig behielt aber die Nerven und wehrte souverän weitere Angriffe von Bernd Schneider im anderen SLS sowie Philip Geipel im Audi ab. Auch der Boxenstopp mit Wechsel auf Sebastian Asch klappte problemlos, so dass man sich danach auf den sicheren fünften Platz wieder fand. Der BMW kämpfte sich noch auf den dritten Platz und somit auf das Podium vor, was ihm aber nicht für den Titel reichte. Und so fuhr Sebastian Asch bei schwierigen, feuchten Bedingungen am Ende ungefährdet zum Titel!

Riesen-Jubel bei allen Beteiligten!

In der Zakspeed-Box war der Jubel riesengroß. Teamchef Peter Zakowski konnte sich anfangs allerdings nicht ganz so freuen, denn Zakspeed verlor in letzter Minute noch die Teamwertung an das Schuberth-BMW-Team, was den Teamchef doch sichtlich ärgerte. Den Rennfahrer-Vätern Roland Asch und Klaus Ludwig war die Freude aber deutlich ins Gesciht geschrieben.

Hier unsere große Fotostrecke: 118 Bilder Fotostrecke | ADAC GT Masters in Hockenheim am Sonntag: Zakspeed fährt zur Meisterschaft! #01 #02

Der Nachfolger des SLS steht schon in den Startlöchern!

Nach der Siegerehrung wurde noch lange in der Box gefeiert, die Erleichterung beim ganzen Team war greifbar. Ganz nebenbei erstritt der alternde Mercedes-Benz SLS AMG GT3 in seiner wohl letzten Saison noch einmal einen großen Titel, bevor er in der nächsten Saison bei den meisten Teams wohl durch den neuen AMG GT3 abgelöst wird. Der AMG GT3 hat übrigens an diesem Wochenende bei der VLN am Nürburgring einen weiteren Testeinsatz mit einem beeindruckenden zweiten Platz beendet. Das ist auch nötig, denn der alte SLS hat die Messlatte mit dem GT Masters Titel nochmals sehr hoch gelegt.

Schwieriges Wochenende für HP Racing.

Für die Jungs von HP Racing lief auch am Sonntag nicht alles nach Wunsch. Schon in der ersten Runde hatte man einen Feindkontakt und verlor den hinteren Stoßfänger inklusive Diffusor, was dem Fahrverhalten nicht unbedingt zu Gute kam. Bernd Schneider störte das allerdings nicht wirklich und kämpfte munter weiter im Vorderfeld um die Plätze. Dann ging auch noch der Boxenstopp schief, weshalb Hari Proczyk mit deutlichen Rückstand zurück auf die Piste ging. Zum Schluss schied man leider noch komplett aus, wodurch HP Racing noch als 13. gewertet wurde.

Trotz des durchwachsenen Abschlusses war die Saison für das brandneue Team HP Racing sehr erfolgreich. Teamchef Hari Proczyk, der mit wechselnden Partnern fuhr, konnte einen hervorragenden fünften Platz in der Meisterschaft belegen! Auch das zeigt, was für ein Potenzial der AMG-Kundensport-SLS in diesem Jahr noch hat!

So lief das Rennen gestern: ADAC GT Masters in Hockenheim, Rennen 1 Titelentscheidung auf dramatische Weise vertagt! So ist Motorsport: Es gab unzählige Rechnungen, wer von den drei Titelkandidaten bei welcher Konstellation den Titel gewinnen, verlieren oder wenigstens weiter