Abu Dhabi wird Großaktionär bei Daimler

Aabar Investments steigt über eine Kapitalerhöhung mit 1,95 Mrd. Euro bei dem Autobauer ein

Abu Dhabi wird Großaktionär bei Daimler: Aabar Investments steigt über eine Kapitalerhöhung mit 1,95 Mrd. Euro bei dem Autobauer ein
Erstellt am 23. März 2009

„Wir freuen uns sehr, in Aabar einen neuen Großaktionär begrüßen zu können, der unsere Unternehmensstrategie unterstützt und mit uns gemeinsam strategische Projekte auf den Weg bringt.“, so Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG. Aus gutem Grund stärkt der Mittelzufluss von insgesamt 1,95 Mrd. € doch die solide Finanzposition weiter und verschafft Daimler zusätzliche Flexibilität bei Investitionen in neue Fahrzeugtechnologien."



Daimler erhöht das Grundkapital um rund 10% unter Ausschluss des Bezugsrechts. Aabar erwirbt alle neuen Aktien und hält danach rund 9,1% am neuen Grundkapital. Der Daimler-Aufsichtsrat hat der Kapitalerhöhung heute zugestimmt.

Aabar ist eine an der Aktienbörse von Abu Dhabi notierte Investmentgesellschaft mit Sitz in Abu Dhabi. Das Unternehmen investiert direkt in unterschiedliche Branchen, die Energie, Infrastruktur, Immobilien, Automotive und Financial Services-Firmen einschließen. Aabar wird von der International Petroleum Investment Company (IPIC) kontrolliert, die sich im Besitz der Regierung des Emirats Abu Dhabi befindet.

Die Kapitalerhöhung erfolgt unter teilweiser Nutzung des von der Hauptversammlung vom 9. April 2008 gebilligten Genehmigten Kapitals durch die Ausgabe von 96.408.000 nennwertlosen Stückaktien gegen Bareinlagen. Der Ausgabebetrag je Aktie beträgt 20,27 €. Damit fließen dem Unternehmen 1,95 Mrd. € an neuem Eigenkapital zu.



Die künftige Zusammenarbeit wird sich auf gemeinsame Initiativen auf folgenden Gebieten konzentrieren:



- Fahrzeuge mit Elektroantrieb mit besonderem Schwerpunkt auf Projekten, die eine CO2-Reduzierung zum Ziel haben



- Entwicklung und/oder Produktion von innovativen Verbundwerkstoffen für die Automobilproduktion



- Soziale Projekte, etwa die Gründung einer Ausbildungseinrichtung in Abu Dhabi für junge Talente, die eine Position in der Automobil-Industrie anstreben.



Der Mittelzufluss stärkt die solide Finanzposition des Unternehmens weiter und bedeutet eine zusätzliche Flexibilität für Investitionen in innovative Fahrzeugtechnologien in einer Zeit, die durch wirtschaftliche Unsicherheit und makroökonomische Instabilität gekennzeichnet ist.

Mit Abu Dhabi und Kuwait hat Daimler künftig zwei Großaktionäre. Kuwait begleitet den Automobilkonzern bereits seit 1974. Nach der Kapitalerhöhung wird der Anteil von Kuwait bei 6,9% liegen.

Kommentar: Gute Nachrichten in stürmischen Zeiten

Das sind gute Nachrichten. Der Einstieg der Scheichs stockt in diesen schwierigen Zeiten nicht nur die Eigenkapitalquote um knapp zwei Milliarden Euro auf, er ist auch ein mehr als solider Vertrauensbeweis in die kommende Strategie des Unternehmens.

Denn es gilt neue Technologien zu erforschen und für uns als Kunden beherrschbar zu machen.

Sollte das Öl tatsächlich innerhalb dieses Jahrhunderts zu Ende gehen, sitzen so die erdölfördernden Länder bei Mercedes sozusagen wieder auf der sicheren Seite. Strategisch verständlich. Aber auch für den Stuttgarter Konzern sicher kein Nachteil.

Das vor der Krise immer wieder heraufbeschworene Schreckensszenario einer feindlichen Übernahme der Daimler AG ist durch den Einstieg des zweiten arabischen Staats noch ein bisschen unwahrscheinlicher geworden. Dieter Zetsche und seine Mannschaft können also mit deutlich mehr Planunsgsicherheit die Aufgaben der Zukunft angehen!

1 Kommentar

  • TomStar

    TomStar

    ...und Mercedes heißt jetzt Fatima! ;-)

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