Nur wenige Monate nach der Einführung seiner neuen Multimedia-Generation kündigt Mercedes-Benz weitere Apps an. So wird für Besitzer des neuen COMAND Online Facebook, Google-Streetview und -Panoramio ab Herbst mobil verfügbar sein. Streetview bietet von Orten auf der ganzen Welt eine 360-Grad-Perspektive und und Panoramio ermöglicht den Zugriff auf Millionen von Bildern, die Nutzer weltweit an Orten aufgenommen und bereitgestellt haben. Das Multimedia-System COMAND Online, erhältlich in SLK, C-Klasse Limousine, T-Modell und Coupé sowie ab Herbst in der neuen M-Klasse und der neuen B-Klasse, bietet erstmals einen Internetzugang. Kunden können entweder im Stand frei browsen oder eine Mercedes-Benz App aufrufen, dessen Seiten sich besonders schnell aufbauen und auch während der Fahrt einfach zu bedienen sind.

Einwahl ins Internet übers Mobiltelefon

Während BMW einen Internetzugang auf Basis eines eigenen, kostenpflichtigen Onlinedienstes und festinstallierter SIM-Karte, Audi per eigener SIM-Karte, Hotspot-Wireless-LAN Datentransfer sowie Bluetooth-Anbindung mit SIM-Access-Profile bietet, stellt man beim System der Schwaben mit seinem Mobiltelefon die Verbindung zum Internet her, das dann die Daten an das COMAND Online überträgt – die Kosten für die in Anspruch genommene Datenmenge laufen einfach über die normale Mobiltelefonrechnung.

Nur Mobiltelefone die Dial-Up-Networking beherrschen liefern dem COMAND Online Internetzugang

Die Tatsache, dass die Bluetooth-Anbindung mit dem DUN-Protokoll (Dial Up Networking) erfolgt, schränkt allerdings die Palette der kompatiblen Smartphones deutlich ein. So lassen sich zwar das beliebte iPhone oder ein Android zur Telefonie und Musikwiedergabe per Bluetooth am COMAND Online andocken, die Internetnutzung funktioniert - zumindest momentan - damit jedoch nicht. Andererseits sind Mercedes-Benz Apps für iOS, Android und Windows Phone in der Planung.

COMAND 1. Generation - 1993 präsentierte Mercedes-Benz in der S-Klasse das erste vollintegrierte Telematiksystem in der Automobilindustrie

Surfen im World Wide Web ist während der Fahrt nicht möglich

Beim Surfen im Internet kann jede Website aufgerufen werden. Allerdings wird hier in der Regel eine “eingedampfte“ mobile Version angezeigt, was jedoch einen schnelleren Seitenaufbau mit sich bringt. Die Eingabe der Webadresse erfolgt mühsam über das Controller-Rad. Hier wünscht man sich zu gern die Spracheingabe, welche die Entwickler bei Mercedes-Benz schon im Focus haben und durchaus nicht in allzu weiter Ferne liegen dürfte.

Für die Content-Aufbereitung aus dem Internet zeichnet das Daimler Vehicle Backend (DaiVB) verantwortlich

Dann sollen beispielsweise neue Apps gleich samt passenden Sprachbefehlen angeboten werden, was das notwendige Sprachrepertoire des COMAND online automatisch immer auf den neusten Stand bringt. Der Zugang ins World Wide Web d.h. freies Browsen funktioniert nur im Stand, beim Fahren ist Schluss damit – leider auch zum Leidwesen des Beifahrers. Hier hält sich Mercedes-Benz konsequent an die minimale Fahrerablenkung gemäß der Driver-Distraction-Selbstverpflichtung in den USA.

Für das COMAND Online System lassen sich vorab ganze Reiserouten planen

Was beim freien Surfen mühsam ist, erledigt die Google-Suche dafür recht komfortabel. Denn oft verwendete Suchbegriffe lassen sich speichern und somit die Informationen dazu wie z.B. zur Route, der Zielumgebung oder zu einem x-beliebigen Ort schnell wieder aufrufen und zudem ans Navigationssystem weiterleiten. Obendrein kann man vorab am PC per Google-Maps Reiseziele und ganze Routen planen, die zum Fahrzeug gesendet vom COMAND Online übernommen werden. Dazu lassen sich freilich die Wetterdaten aufrufen, die das System aktuell übers Mobiltelefon bekommt.

Routen können aufgezeichnet oder von SD-Karte importiert werden

Im Bereich Multimedia bietet das COMAND Online Top-Komfort und zahlreiche Features. Neu ist hier im Audiobereich die so genannte Cover-Flow-Funktion, bei der die Cover der gespeicherten Musikalben karussellartig angeordnet sind und sich schnell und bequem durchblättern lassen.

Ebenfalls neu ist bei der Navigation die 3D-Optik mit plastischen Stadtmodellen, die Möglichkeit gefahrene Routen aufzuzeichnen und später nachzufahren, persönliche Sonderziele zu speichern oder über eine SD-Karte zu importieren. Zudem lassen sich vier alternative Routen auf der Navigationskarte anzeigen, darunter auch eine besonders ökonomische Variante und die neue “One-Shot“-Funktion ermöglicht die Spracheingabe (in sieben Sprachen) von Ort und Straße direkt nacheinander.