Mercedes-Benz 500 SEC AMG

Schwarz. Breit. Stark: Der 82er 500 SEC AMG ist black & better

Mercedes-Benz 500  SEC AMG: Schwarz. Breit. Stark: Der 82er 500 SEC AMG ist black & better
Erstellt am 30. März 2018

Ingo Syring ist ein Mercedes-Fan von Anfang an. Selbstredend, dass einer wie er, der Benz im Blut und den Stern im Herzen hat, auch ein begeisterter MIB ist. Sein aktueller Weggefährte ist ein Benz, der nicht nur black und better und ziemlich breit, sondern insgesamt betrachtet etwas ganz Besonderes ist. Denn Ingos guter Stern auf allen nicht so schmalen Straßen ist ein bärig breiter 82er Mercedes-Benz 500 SEC AMG.

Seit 2012 bilden Ingo Syring und der Mercedes-Benz 500 SEC AMG (Baureihe C126) ein Gespann. Doch schon davor stand Ingos Fahrerleben ganz im Zeichen des Sterns. Bevor Ingo mit dem Erwerb des getunten Coupés den Schritt in die S-Klasse tat, erlebte er mit einem W123 schöne Stunden hinterm Volant. Doch der Motor des jahrelang treu und brav fahrenden W123 quittierte eines Tages dermaßen komplett den Dienst, dass dem gelernten Kfz-Mechaniker sofort klar war: „Ich brauche etwas Neues!“

Im Netz gefunden: Mercedes-Benz 500 SEC AMG

Ingo wollte aber nicht nur irgendeinen neuen, klassischen Mercedes - er wollte dieses mal einen ganz großen Stern sein eigen nennen. Im Internet fahndete er nach einem solchen Exemplar und entdeckte bei seiner Suche eine Offerte für den 82er Mercedes-Benz 500 SEC AMG. „Ich habe mich sofort in den Wagen verliebt, als ich die Bilder sah“, erzählt Ingo. Dass sich der Zustand des Mercedes beim Ortstermin als eher nicht so gut herausstellte, vermochte Ingo nicht vom Kauf zurückzuhalten. Substantiell war das Auto zwar brauchbar, aber die Elektrik war total verpfuscht. Darüber hinaus herrschte ein eklatanter Pflegenotstand in und um den Mercedes-Benz 500 SEC AMG herum. Trotz alledem: Nach zähen Verhandlungen wechselte der Wagen schließlich den Besitzer. Der Verkäufer war um 4.300 € reicher und Ingo eine gehörige Portion glücklicher.

Breit. Black. Better.

Dass Ingo dem Reiz des 500 SEC AMG Wagens erlag, obwohl die ausgeguckte Braut augenscheinlich hinkte, liegt zweifellos an der sagenhaft stattlichen Machart des AMG. Denn von dem Stern an diesem markanten aufgemachten Mercedes ging und geht eine Strahlkraft aus, die so ganz anders als im Sinne der Stuttgarter Erfinder war und ist.

Mercedes SEC AMG Porn

Jetzt wird´s heiß! Hier kommt unser Auto der Woche! Ein 1982er Mercedes-Benz 500 #SEC #AMG mit AMG-Motortuning auf 279 PS! Mehr Bilder und Infos zu diesem Coupé bald im Magazin.

Gepostet von Mercedes-Fans.de am Sonntag, 25. März 2018

Sag „bye, bye“ zu brav und bieder

Als das Coupé der Baureihe C126 im Jahr 1981 auf den Markt kam, da pries Mercedes-Benz den Oberklasse-Zweitürer als die Verkörperung eines seltenen Typus eines „kultiviert sportlichen Automobils“ an. Die apostrophierte „kultivierte Sportlichkeit“ Marke Mercedes-Benz zeigte sich 1981 in den Augen des einen oder anderen freilich als eher zahm und weitgehend zahnlos. So war Mercedes-Benz eben zu jener Zeit. Man fertigte ausgezeichnete Automobile, denen nur eines fehlte: Deutlich erkennbarer Biss. In die Performance-Lücke drängelten sich dann Tuner wie AMG. Mochte den Stuttgartern das Treiben der Tuner seinerzeit auch wie Sakrileg oder gar Majestätsbeleidigung angemutet haben, so fand das draufgängerische Tun der 1967 von Hans Werner Aufrecht und Erhard Melcher in Großaspach gegründeten Firma AMG eine stetig wachsende Fangemeinde, deren Angehörige es sich leisten konnten und mochten, ihre Mercedes-Fahrzeuge von einer unerhört starken Seite zu zeigen - wobei das Beitbau-Kit für die Baureihe C126 auch für damalige AMG-Verhältnisse sehr extrem ausgefallen war.

Wie es euch gefällt

Wer in jenen Tagen zu AMG ging, betrat einen Wünsch-Dir-Was-Sektor. Bis vor dem 202er C36 AMG gab‘s bei bzw. von AMG ja keine "eigenen“ Modelle im eigentlichen Sinn. Body-Kit, Felgen, Interieur, Motortuning - alles und jedes war frei wähl- und frei kombinierbar. Vom solitären Zubehörteil bis zum Komplettumbau bot AMG seinen Kunden eine große Bandbreite an Möglichkeiten der Individualisierung an. Auch den C126 konnte sich der Kunde nach Lust, Laune und Kontostand ganz nach Belieben aus einem Angebot an konfektionierten Tuningmaßnahmen zusammenstellen. Mit Klimpergeld in der Tasche durfte man aber nicht bei AMG mit seinen Wünschen vorsprechen. So kostete etwa das AMG-Lenkrad im 500 SEC bereits knapp 500 DM (etwa 250 €) oder das radikale Einschwärzen der Karosserie gut 19.000 DM (etwa 8.500 €). Das waren 1981 happige Beträge, die auf den ohnehin nicht eben günstigen 500-SEC-Neuwagenpreis in Höhe von 73.902 DM noch on top kamen. Solche Summen konnte nicht jeder stemmen. Keine Frage: Den Tabubruch, mit der düster drall-dollen Aufmachung des C126 den kreuzbraven Straßenverkehr aufzumischen, musste man sich wirklich leisten können. Die Mehrheit im Mercedes-Benz-Fahrerlager dürfte damals das opulente Gepräge des SEC AMG mit seiner aggressiv zur Schau gestellten Dynamik als weniger niveauvoll erachtet haben. Und wenn es damals schon den Begriff „Gangsta-Style“ gegeben hätte, so würde dieses Etikett sehr gut zu dem C126-Breitbau-Kit gepasst haben. So aber war das in provokantes Schwarz gehüllte AMG-Mach(t)werk in den Augen vieler nichts anderes als eine geschmacklos aufgebrezelte Ludenkutsche.

Ein Wow-Car der 80er

Die AMG-Anbauteile am C126 lassen das S-Klasse-Coupé mächtig in die Breite gehen. Die dicken Backen sollen aber nicht nur eine fette Dosis Sportlichkeit signalisieren, sie betonen auch ein aggressives Auftreten, das heute noch prima und sofort wirkt. Bei Ingos 500 SEC AMG sind die voluminösen Radhäuser mit AMG-Felgen der Dimension 9,5 x 17 und 11 x 17 sowie dicken Socken im Format 255/45 ZR17 und 285/40 ZR17 gefüllt.


Ingos 500 SEC AMG kann übrigens nicht nur nur fette Pneus, sondern auch einen satteren Sound vorweisen. Seinerzeit war die sportliche Auspuffanlage nicht unbedingt ein must-have. Genaugenommen bot AMG für den 500 SEC ein kernigeres Klangerlebnis zu jener Zeit gar nicht an. Die nachträglich installierte klangvolle Aufwertung indes passt gut zu diesem Fuhrwerk, bildet die derart angefettete akustische Ausdrucksweise doch den kongenialen Soundtrack zum leistungsgesteigerten V8.


AMG-DNA: mehr PS

Für den 5-Liter-V8 des 500 SEC bot AMG dem Kunden seinerzeit eine Leistungssteigerung von 231 PS auf 279 PS an. Mit gut 12.000 DM (etwa 6.000 €) schlugen polierte Kanäle, modifizierte Ventile und neue Nockenwellen zu Buche. Boah, ganz schön happig, wobei in dem Preis noch nicht einmal Zylinderköpfe mit AMG-Signet inbegriffen waren. Sie wurden für den 500 SEC seinerzeit noch nicht einmal angeboten.

Waschbrettbauch ade

Wie der Kenner der Mercedes-Benz-Baureihe 126 sicherlich schon bemerkte, fehlen Ingos 82er 500 SEC die berühmt-berüchtigten, geriffelten „Sacco-Bretter“. Nicht jeder findet die schön. Ein Vorbesitzer von Ingos Benz empfand die Dinger auch als absolut ersetzbar und rüstete hier auf zweite Serie um. Apropos anderer Look: Hatten wir nicht eingangs erwähnt, dass der Wagen sich bei Besitzerwechsel innen und außen in einem beklagenswerten Pflegezustand befand? Diesen Mangel konnte Ingo zeitnah nach dem Kauf eliminieren. Bei Fahrzeugpflegeservice Krieg in Herdecke sagte man altem Schmock und zähem Schmodder den Kampf an. Mit Erfolg. Eine Woche dauerte die aufwendige Aufbereitung des 500 SEC AMG - dann war der Dreck komplett weg und der mit den Jahren verloren gegangene Glanz wieder da.

Bestandpflege ist wichtig

Ein Mercedes-Benz 500 SEC AMG will gefahren werden. Er will bewundert werden. Und er will umhegt und gewartet werden. Als Mann vom Fach ist Bestandserhaltung für Ingo kein Problem. Und als MIB ist sie ihm sowieso eine Herzensangelegenheit. Zwischen 2016 und 2017 baute er sein Oberklasse-Coupé neu auf. Der Lohn der Mühe ist ein beeindruckender Look von Exterieur und Interieur, wo mit Lenkrad und 300-km/h-Tacho das volle AMG-Programm (mehr gab‘s von AMG für den 500-SEC-Innenraum damals gar nicht extra) drin ist. Ingos Mercedes-Benz 500 SEC AMG steht heute erstklassig da. Die Wirkungsmächtigkeit des Sportwagens ist nach 36 Jahren völlig intakt. Wer könnte sich der Ausstrahlung dieses Sportcoupés entziehen? Der 500 SEC AMG ist ein AMG-Klassiker der Extraklasse. Es ist ein Automobil, das bis heute polarisert und für nasenrümpfende Zeitgenossen mit Schubladendenken schnell als niveaulose Pornokarre kategoriert ist. Einerseits. Andererseits: Ganz unrecht haben diese Leute in einem gewissen Sinne nicht, denn supergeil ist dieser Benz auf seine ganz eigene Weise ja schon.

Bildergalerie: Mercedes-Benz 500 SEC AMG

30 Bilder Fotostrecke | Mercedes-Benz 500 SEC AMG: Schwarz. Breit. Stark: Der 82er 500 SEC AMG ist black & better #01 #02

Mercedes-Fans Technische Daten

Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz 500 SEC AMG (C126)
Baujahr: 1982
Motor: V8, 4.973 ccm, Leistungssteigerung auf 279 PS (Serie 231), AMG-Abgasanlage
Getriebe: Automatikgetriebe, Sperrdifferential 3.27
Räder: AMG in 9,5 x 17 vorn und 11 x17 hinten
Reifen: Pirelli P Zero in 255/45 ZR17 vorn und 285/40 ZR17 hinten
Fahrwerk: Tieferlegungsfedern
Karosserie: AMG-Breitbau-Kit, alles in schwarz lackiert
Innenraum: AMG Instrumente, AMG-Lenkrad “

Text & Fotos: Mathias Ebeling

1 Kommentar

  • Fünfhunderter

    Fünfhunderter

    Was für ein Traum von einem Monster. Perfekt. Masse und Klasse. Das nenn ich mal ein gelungenes Tuning. Gruß Matthias Sitzler

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