1 von 125 Exemplaren: Mercedes 300 b Cabrio D (W 186 III)

La crème de la crème: Adenauer-Cabriolet

1 von 125 Exemplaren: Mercedes 300 b Cabrio D (W 186 III): La crème de la crème: Adenauer-Cabriolet
Erstellt am 6. September 2018

Gediegen cruist Hans Schulte Oversohl seinen W 186 III auf die Mercedes-Benz Classic Showbühne bei SCHÖNE STERNE. Auf dem Rücksitz: Miss Germany Anahita Rehbein. Ein Bild für die Götter, hier passt einfach alles. Dieses Adenauer Cabriolet - ein 300 b Cabrio D - aus dem Jahre 1954 scheint für den Anlass das perfekte Gefährt. Elegant und zeitlos schick präsentiert sich das „S-Klasse Cabriolet“ den staunenden Blicken der Zuschauer. Bei diesem Modell handelt es um eins von nur 125 gebauten Fahrzeugen. Das Adenauer-Cabriolet von Hans Schulte Oversohl wurde an Daimler-Benz New York ausgeliefert und am 1. Juli 1954 das erste Mal zugelassen.

Miss Germany Anahita Rehbein im Adenauer-Cabriolet

Der 6-Zylinder-Reihenmotor des creme-farbenen Cabriolets leistet aus 2996 ccm Hubraum 125 PS (77 kW) und schnurrt wie am ersten Tag – kein Wunder, denn das Fahrzeug wurde 1988 nach der originalen Fahrzeugdatenkarte aufwendig restauriert. Laut damaligen Leistungsdaten sollte das 300 b Cabrio D in ca. 17 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Schluss ist erst bei knackigen 160 km/h. Da kann es in der Innenkabine schonmal windig werden...

Der Bremskraftverstärker ist eine Innovation

Im Gegensatz zum Vorgänger "Typ 300" hat der "300 b" breitere Bremsbacken und einen Bremskraftverstärker. Damit ist der 300 b neben dem 300 SL das erste Fahrzeug mit Bremskraftverstärker gewesen. Beim 300 b Cabrio D steht das „D“ übrigens dafür, dass das Cabriolet vier Türen mit vier dazugehörigen Seitenscheiben hat. Bis zu sechs Personen können im 300 b Cabrio D Platz nehmen. Neu waren bei diesem Modell auch die Ausstellfenster in den vorderen Türen und die Hörner auf den Stoßstangen. Der 300 b basierte auf dem "Typ 260" von 1940, welcher aufgrund des Krieges nicht mehr produziert wurde.

Das 300 b Cabrio D wird bei Rallyes noch gefahren

Vorgstellt wurde das Modell 1950 auf der IAA in Frankfurt. Die Baureihe sollte in die Fußstapfen des legendären 770 K aus der Vorkriegszeit treten. Das 300 b Cabrio D ist seit über 30 Jahren im Besitz von Hans Schulte Oversohl. In dieser Zeit wurde das Adenauer Cabriolet schon für etliche nationale und internationale Rallyes genutzt.

"Meine Oldtimerausfahrten mit unserem 190 SL waren auf mich und meine Frau beschränkt. Wir brauchten mehr Sitzplätze um auch mit unseren drei Kindern Ausfahrten machen zu können", - so Hans Schulte Oversohl. Daraufhin wurde der 190 SL verkauft und das 300 Cabrio angeschafft. "Ich entschied mich für den 300er, weil es ein ausgefallenes Fahrzeug ist. Die Historie dieser Typenreihe ist schon beeindruckend. 125 Stück wurden vom 300 b Cabrio D (1954-1955) in Handarbeit gebaut. Beim Kauf meines Fahrzeuges stand in Vordergrund ein restaurieungswürdiges Fahrzeug zu erwerben. So kaufte ich (1988) ein mit dem Quast gestrichenes weißes Fahrzeug, mit einem roten rechten Sitz und einem schwarzen linken Sitz. Der Dachbezug war aus hellblauem Stoff. Ich habe entschieden den Wagen nach der originalen Fahrzeugdatenkarte wieder aufzubauen. Zu meiner Freude wurde der Wagen in DB158 lackiert und die Sitze in Leder blau 333 bezogen, das dunkelblaue Soffdach rundete das ganze harmonisch ab", strahlt Schulte Oversohl. Eine eher seltene Kombination, waren doch überwiegend diese Fahrzeuge in schwarz oder dunkelgrau lackiert.

Wohlfühlatmosphäre, Adenauer-Radio und viel Chrom

Mercedes-Benz Hans Schulte Oversohl ist im übrigen Mercedes-Benz Partner in Essen-Kupferdreh für Pkw und Nutzfahrzeuge. Neben Wartungs- und Reparaturarbeiten führt Hans Schulte Oversohl auch Karosserie- und Lackierarbeiten aus. Schulte Oversohl ist in Essen Kupferdreh angesiedelt und ist Spezialist für Mercedes-Benz Oldtimer und Youngtimer. Wer also auf der Suche nach seltenen Ersatzteilen ist, oder vor anderen Herausforderungen steht, darf sich bei den Kollegen und Kolleginen von Hans Schulte Oversohl jederzeit melden.

Im Interieur macht sich Wohlfühlatmosphäre breit. Die Komposition aus weißgrau DB 158 und der Leder-Polsterung in blau ist sehr schick. Die Armaturen sind geprägt von Holz und Chrom. Für Unterhaltung sorgt das "Becker-Nürburg"-Radio. Das Becker-Nürburg kostete damals über 1.000 Mark. Doch wer sich ein Adenauer-Cabriolet leisten konnte, der wollte am Radio nicht sparen. Das "Adenauer-Radio" empfing zwei Mittelwellen- und drei Kurzwellenbereiche. Sogar die Signalstärke konnte abgelesen werden. Wer sein "Becker-Nürburg-Radio" heutzutage restaurieren lassen will, muss bis zu 3.000 € auf den Tisch legen.

3x Cadillac Eldorado oder 1x Mercedes 300 b Cabrio D

Hans Schulte Oversohl weiß warum er sich damals für dieses Modell entschieden hat: "Die Mechanik in vielen Details hat mich fasziniert, die weiche, runde und geschwungene Form läßt dieses Auto auch heute noch elegant wirken. Das Fahrvergnügen steht außer Frage: ein Sechszylinder mit einer unglaublichen Laufruhe und einer guten Federungsabstimmung".

Der damalige Neupreis des Oberklasse-Cabriolets lag übrigens bei 24.700,00 DM (02.1954). Für damalige Verhältnisse unglaublich viel Geld. Für das Geld bekamen Käufer im Jahr 1954 auch drei Cadillacs, die damals mit dem Modell Eldorado auch sehr exklusive Cabriolets bauten. Dass der Eldorado im Jahr 1954 so günstig war, lag vorallem an den schwachen Verkaufszahlen aus dem Vorjahr. Der hohe Kaufpreis beim Daimler dagegen sorgte dafür, dass das Mercedes-Cabriolet von reichen Leuten, Schauspielern oder Staatsoberhäuptern (wie z.B. Konrad Adenauer) gefahren wurde. Heute muss ein Käufer über 250.000,00 € für ein 300 b Cabrio D auf den Tisch legen. Vom 300 b wurden zwischen März 1954 und Juli 1955 1.426 Limousinen und 125 Cabriolets gebaut.

La crème de la crème: Die Fotostrecke

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1 Kommentar

  • Karl der Kleine

    Karl der Kleine

    Vom Typ her ein tolles Auto. Viertürer-Cabrio baut leider keiner mehr. Das müsste es vom GT63 AMG geben, ich glaube, nicht nur ich wäre begeistert.

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