Vom rostigen Relikt zum Concours-Exemplar?

Hilton & Moss restauriert einen 1957er Mercedes-Benz SL Roadster

Vom rostigen Relikt zum Concours-Exemplar?: Hilton & Moss restauriert einen 1957er Mercedes-Benz SL Roadster
Erstellt am 23. November 2022

In Bishop's Stortford - einer kleinen Stadt in England – sitzt mit Hilton & Moss ein Betrieb, der sich der Wartung und Restaurierung von Oldtimern widmet. Hilton & Moss gehört zur Hilton Group, nicht zu verwechseln mit Hilton Worldwide, dem Hotel und Ressort-Imperium. Seit dem Jahr 2022 bietet die Hilton Group unter der Marke Hilton & Moss in ihren Räumlichkeiten ein neues Angebot an: Restaurierung, Service, Verkauf und Lagerung von Luxusklassikern und Hochleistungsfahrzeugen an einem Standort.

Zum Portfolio der Briten gehört neben Modellen von Mercedes-Benz auch Jaguar, Aston Martin, Lotus und TVR. Hilton & Moss hat sich sogar schon mal mit Everrati zusammengetan, um eine elektrifizierte Mercedes-Benz-Pagode der Baureihe W113 auf die Straße zu bringen.
Aber das Hauptaugenmerk der Briten liegt selbstverständlich auf dem Verbrenner, erst recht, wenn er in so schönen Formen wie in diesem 300 SL Roadster verpackt ist. Der 300 SL wurde von Hilton & Moss zuletzt aufwändig restauriert und erstrahlt nun in neuem Glanz.

Aus einem rostigen Relikt vergangener Tage wurde dank des Wiederaufbaus ein 300 SL, der scheinbar in Concours-Niveau erstrahlt. Alle Arbeiten wurden in der Hilton & Moss' Restaurierungswerkstatt in Bishop's Stortford durchgeführt. Wie auch das 300 SL Flügeltürer-Coupé, hat der elegante 300 SL Roadster seine Ursprünge im W194. Im März 1952 präsentiert Mercedes-Benz mit dem den 300 SL W 194 ein reines Motorsportfahrzeug. Mit ihm gewinnt die Marke vier von fünf Rennen in der Saison. 1957 folgt der 300 SL Roadster (W 198) auf das „Gullwing“-Coupé. Technisch entspricht der Roadster weitgehend dem Coupé. Durch Modifikation der Seitenteile des Gitterrohrrahmens konnte die Einstiegshöhe nun aber so weit reduziert werden, dass sich normale, vorn angeschlagene Türen realisieren ließen. Flügeltürer und Coupé entstanden auf Initiative des US-Importeurs Maximilian E. Hoffman, der sich sicher war, dass seine Kundschaft in den USA auf genau solche Fahrzeuge stehen würde.

Auch der von Hilton & Moss restaurierte SL startete seine Karriere in den USA, bevor er den Weg über Deutschland nach Großbritannien fand. Sein britischer Besitzer wollte den 300 SL Roadster wieder zum Leben erwecken und so wurde der Wagen zu Hilton & Moss gebracht, wo er einer vollständigen Restaurierung unterzogen wurde. Gar nicht so einfach, denn aufgrund von früheren Unfallschäden und umfangreicher Korrosion am Unterboden wurde das Projekt ziemlich aufwändig.

Nachdem der 300 SL vollständig zerlegt worden war, machte sich das Team daran, den Benz nach den genauen Werksspezifikationen zu reparieren, wobei stark korrodierte Teile durch Mercedes-Benz Originalteile ersetzt wurden. Diese wurde aus Deutschland eingeflogen.

Neben dem glänzenden Äußeren wurde auch der Innenraum liebevoll restauriert. Das Interieur erstrahlt in rotem Leder. Analog zur sorgfältigen Restaurierung der Karosserie und des Innenraums wurden auch die mechanischen Komponenten des Fahrzeugs komplett überholt. Jedes einzelne Element des 3,0-Liter-Reihensechszylindermotors wurd zerlegt und in einen neuwertigen Zustand versetz. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und scheinbar sind wir nicht die einzigen, die das so sehen, denn der nächste Kunde samt 300 SL steht schon bereit und wartet auf eine vollumfängliche Restaurierung von Hilton & Moss.

Das könnte euch auch interessieren:

Verfallenes Wrack oder brutaler Sleeper? Corvette-Power inside: Mercedes-Benz 300 SEL 6.2 (W109) von ICON 4x4 ICON 4x4 (ICON), weltbekannter Automobilbauer und -designer, ist stolz darauf, den brandneuen Derelict 1971 Mercedes 300SEL in seine Kollektion von maßgeschnei

70 Jahre nach dem legendären Mercedes-Doppelsieg HK-Engineering geht mit einem 300 SL Flügeltürer bei der Carrera Panamericana an den Start - und fährt aufs Podium! Die Carrera Panamericana ist an sich schon eines der größten Abenteuer unserer Zeit

Mercedes-Klassiker elektrifizieren: Leser Pano fährt den Monceau eSLC Zurück in die Zukunft: Zu Gast bei Monceau Automobiles Vor zwei Jahren berichteten wir zum ersten Mal über das belgisch/niederländische Start Up

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community