Erfolgreicher IGTC-Auftakt bei den 12h von Bathurst

AMG-Krimi mit Kollision zwischen Mercedes-Stars Engel und Gounon

Erfolgreicher IGTC-Auftakt bei den 12h von Bathurst: AMG-Krimi mit Kollision zwischen Mercedes-Stars Engel und Gounon
Erstellt am 6. Februar 2023

Was für ein Thriller! Die spektakuläre Strecke im australischen Bathurst bietet jedes Jahr alleine durch ihre anspruchsvolle Topographie und die Teilnahme zahlreicher GT3-Stars sehr spannende Rennen. In diesem Jahr setzten vor allem die AMG-Fahrer nochmals einen drauf. Maro Engel und Jules Gounon lieferten sich in den letzten Minuten ein packendes Duell, das in einer Kollision und einer Durchfahrtstrafe mündete. Trotzdem konnte Gounon für das SunEnergy1 Racing Team den Sieg über die Linie bringen. Maro Engel und seine Kollegen in der MANN-FILTER Mamba kamen trotz der Strafe noch auf den dritten Rang.

Schon in den Trainings- und Qualifying-Sessions hatten sich die neun Mercedes-AMG GT3 und ein Mercedes-AMG GT4 in starker Form gezeigt. Besonders Maro Engel (GER) beeindruckte mit seinen Rundenzeiten. Zuerst stellte der Vorjahreszweite im Qualifying einen neuen Rundenrekord des Bathurst 12 Hour auf. Beim anschließenden Top Ten Shootout gelang ihm mit der ersten jemals dort gefahrenen Runde unter 2:01 Minuten direkt die neue Bestzeit. Damit sicherte Engel der #999 vom Mercedes-AMG Team GruppeM Racing die Pole Position für das 12-Stunden-Rennen. Broc Feeney (AUS) stellte die #888 vom Mercedes-AMG Team Triple Eight Race Engineering auf Startposition zwei, Jules Gounon brachte die bereits 2022 siegreiche #75 von SunEnergy1 Racing mit P4 ebenfalls in eine gute Ausgangsposition.

Mercedes-AMG überlegen in Führung

Beim Start in das Bathurst 12 Hour 2023, traditionell vor Sonnenaufgang, gelang es Maro Engel (#999), Maximilian Götz (#888, GER) und Luca Stolz (#75) souverän, ihre Positionen an der Spitze des 24 Fahrzeuge starken Feldes zu behaupten. Anschließend konnte sich das Trio gemeinsam mit drei Konkurrenten leicht absetzen. Doch gegen Ende des ersten Renndrittels schoben regelmäßige Gelbphasen das Feld ein ums andere Mal zusammen.

Nach drei gefahrenen Stunden lag noch etwa die Hälfte der Fahrzeuge in derselben Runde. Dazu gehörte auch die Startnummer 75, die Luca Stolz nach mehreren Boxenstopps und einer Strafe wieder in die Spitzengruppe fuhr. Im Wechsel mit der #999 verbuchte die #75 nun zahlreiche Führungsrunden. Doch auch nach zwei Renndritteln konnte sich kein Teilnehmer entscheidend absetzen. Dies änderte sich während der letzten vier Stunden: In einem nun unterbrechungsfreien Rennen wurden auch an der Spitze des Feldes die Abstände zwischen den Fahrzeugen größer. Dabei gelang es Maro Engel, Raffaele Marciello (SUI) und Mikaël Grenier (CAN) auf P1 liegend, den Vorsprung ihrer #999 auf den Zweitplatzierten sowie auf die #75 auf P3 stetig auszubauen.

Engel rammt Gounon und muss dafür büßen

Die vorentscheidende Aktion setzte SunEnergy1 Racing beim finalen Boxenstopp rund eine Stunde vor Rennende: Jules Gounon blieb eine Runde länger auf der Strecke als seine vor ihm fahrenden Konkurrenten, behielt seine bereits aufgewärmten Reifen und sicherte seinem Team so die Führung. Maro Engel, Schlussfahrer der #999, verlor durch einen vom Veranstalter vorgeschriebenen Transponderwechsel wertvolle Sekunden. Genau wie im Vorjahr lieferten sich die beiden Mercedes-AMG Fahrer dann im Schlussspurt ein aufregendes Duell um den Sieg. Als die #999 kurz vor Rennende wegen eines Rammstoßes von Maro Engel beim Überholversuch gegen Jules Gounon eine Durchfahrtsstrafe erhielt, war die Vorentscheidung gefallen. Nach 323 Runden überquerte Jules Gounon im Mercedes-AMG GT3 #75 von SunEnergy1 Racing als Erster die Ziellinie, womit das Team seinen Triumph aus dem Vorjahr wiederholen konnte. Die #999 zeigte noch eine beeindruckende Aufholjagd und kam mit weniger als eineinhalb Sekunden Rückstand auf P3 ins Ziel. Darüber hinaus feierten die Kundenteams Triple Eight Race Engineering (PIC3 Pro-Am) und Volante Rosso Motorsport (PIC2 Silver) Podestplatzierungen in ihren Klassen.

Jules Gounon durfte neben dem Rennsieg einen besonderen persönlichen Erfolg feiern: Er gewann das Bathurst 12 Hour bereits zum dritten Mal in Folge und ist damit der erste Fahrer überhaupt mit drei Siegen bei dem prestigeträchtigen Langstreckenrennen. Auch für Mercedes-AMG Motorsport ist es nach 2013 und 2022 der dritte Bathurst-Triumph.

Vier weitere Langstreckenrennen in der Intercontinental GT Challenge 2023

Im Kalender der Intercontinental GT Challenge stehen nach der Saisoneröffnung in Bathurst vier weitere Langstreckenrennen. Schon Ende des Monats (23. bis 25. Februar) findet in Südafrika das Kyalami 9 Hour statt. Vom 29. Juni bis 2. Juli reisen die Mercedes-AMG Kundenteams nach Belgien zu den CrowdStrike 24 Hours of Spa. Anschließend stehen die Indianapolis 8 Hour Presented by AWS (5. bis 7. Oktober) auf dem Programm, das Saisonfinale bilden die Gulf 12 Hours (8. bis 10. Dezember).

„Es war ein anspruchsvolles und vor allem in der Schlussphase sehr intensives Rennen für uns. Unsere Kundenteams haben einen großartigen Kampfgeist gezeigt. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir hier zum zweiten Mal in Folge gewonnen haben und dazu noch eine weitere Podiumsplatzierung holen konnten. Nach dem Sieg bei den Rolex 24 At Daytona auch hier ganz oben auf dem Treppchen zu stehen – das ist für Mercedes-AMG Motorsport ein sehr guter Start in die neue Saison. Mein Dank gilt all unseren Teams, die hier großartigen Motorsport gezeigt und unsere Marke so hervorragend repräsentiert haben.“
Christoph Sagemüller, Leiter Mercedes-AMG Motorsport

„Ich habe gar keine Worte für das, was passiert ist. Es war ein sehr anstrengendes Rennen, vor allem der letzte Stint war sehr schwierig. Ich musste meine Position mit alten Reifen verteidigen. Hier zu gewinnen ist immer etwas Besonderes. Ich möchte einfach nur allen danken: meinen Fahrerkollegen, dem gesamten Team.“
Jules Gounon, SunEnergy1 Racing #75

„Unglaublich. Luca und Jules haben wirklich alles gegeben. Ich bin sehr stolz auf sie, das gesamte Team und auch auf mich selbst. Wir wollten hier unbedingt wieder gewinnen und haben eine fantastische Leistung gezeigt. Jetzt werden wir ordentlich feiern.“
Kenny Habul, SunEnergy1 Racing #75

„Kaum zu glauben, dass wir dieses Rennen zum zweiten Mal in Folge gewonnen haben. Die letzte Stunde aus der Box zu verfolgen war fast nicht auszuhalten. Die Reifen beim letzten Stopp nicht zu wechseln war eine riskante Strategie, es hat sich am Ende aber ausgezahlt und wir haben es geschafft. Für mich persönlich hat die Saison nicht gut begonnen, umso wichtiger ist dieser Sieg. Vielen Dank an das Team und unsere Strategen.“
Luca Stolz, SunEnergy1 Racing #75

„Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch an die #75, das ist fantastisch für die Jungs. Ich freue mich für sie, für unser Team bin ich natürlich enttäuscht. Trotzdem hat das Wochenende viel Spaß gemacht. Es stehen noch viele interessante Rennen an, dort werden wir wieder angreifen.“
Maro Engel, Mercedes-AMG Team GruppeM Racing #999

„Ein tolles Ergebnis für unser Team und ein fantastischer Job von allen. Vielen Dank an Jon, Kevin und Josh. Wir freuen uns riesig.“
Ross Poulakis, Volante Rosso Motorsport #101

„Insgesamt können wir mit unserem Rennen zufrieden sein. Auf dem Pro-Am-Podium zu landen ist ein gutes Ergebnis. Ich habe nach vorne alles versucht, aber wir hatten nicht die Geschwindigkeit der Konkurrenz an der Spitze. Wir werden im nächsten Jahr wiederkommen und wieder alles versuchen.“
Jamie Whincup, Triple Eight Race Engineering #99

Ergebnis Bathurst 12 Hour:

Pos.

Gesamt

 

Pos.

Klasse

 

Nr.

 

Fahrzeug

 

Team

 

Fahrer

1.

 

1.

Pro

 

75

 

Mercedes-AMG GT3

 

SunEnergy1 Racing

 

Jules Gounon (AND), Kenny Habul (AUS), Luca Stolz (GER)

2.

 

2.

Pro

 

912

 

Porsche GT3 R

 

Manthey EMA

 

Matt Campbell (AUS), Mathieu Jaminet (AUS), Thomas Preining (AUT)

3.

 

3.

Pro

 

999

 

Mercedes-AMG GT3

 

Mercedes-AMG Team GruppeM Racing

 

Maro Engel (GER), Mikaël Grenier (CAN), Raffaele Marciello (SUI)

                   

5.

 

5.

Pro

 

888

 

Mercedes-AMG GT3

 

Mercedes-AMG Team Triple Eight Race Engineering

 

Broc Feene (AUS), Maximilian Götz (GER), Shane van Gisbergen (NZL)

8.

 

7.

Pro

 

77

 

Mercedes-AMG GT3

 

Mercedes-AMG Team Craft Bamboo Racing

 

Nicky Catsburg (NED), Philip Ellis (SUI), Daniel Juncadella (ESP)

10.

 

3.

Pro-Am

 

99

 

Mercedes-AMG GT3

 

Triple Eight Race Engineering

 

Prince Jefri Ibrahim (MAS), Richie Stanaway (AUS), Jamie Whincup (AUS)

11.

 

4.

Pro-Am

 

24

 

Mercedes-AMG GT3

 

Makita Volante Rosso Motorsport

 

Tony Bates (AUS), Jordan Love (AUS), David Reynolds (AUS)

14.

 

2.

Silver

 

101

 

Mercedes-AMG GT3

 

Volante Rosso Motorsport

 

Jonathan Hui (HKG), Josh Hunt (AUS), Ross Poulakis (AUS), Kevin Tse (MAC)

DNF

 

DNF

Inv

 

19

 

Mercedes-AMG GT4

 

Nineteen Corporation

 

Mark Griffith (AUS), Christian Pancione (AUS), Fabian Schiller (GER)

DNF

 

DNF

Pro-Am

 

222

 

Mercedes-AMG GT3

 

Scott Taylor Motorsport

 

Alex Davison (AUS), Geoff Emery (AUS), Craig Lowndes (AUS), Scott Taylor (AUS)

DNF

 

DNF

Silver

 

44

 

Mercedes-AMG GT3

 

Valmont Racing

 

Aaron Cameron (AUS), Duvashen Padayachee (AUS), Sergio Pires (AUS), Marcel Zalloua (AUS)

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