Formel 1 GP von Aserbaidschan - Rennbericht

Rückschlag für Mercedes in Baku

Formel 1 GP von Aserbaidschan - Rennbericht: Rückschlag für Mercedes in Baku
Erstellt am 1. Mai 2023

Nach dem umjubelten Podestplatz von Lewis Hamilton beim letzten Rennen in Australien folgte in Baku die Ernüchterung. Der siebenmalige Weltmeister und sein Teamkollege George Russell kamen über die Ränge sechs und acht nicht hinaus und mussten neben den beiden überlegenen Red Bull auch Aston Martin und Ferrari ziehen lassen. Dabei zeigte vor allem Hamilton eine starke Leistung nach Pech mit dem Safety Car, wurde aber offensichtlich von der schlechten Performance seines Boliden eingebremst.Ein frustrierender Nachmittag in Aserbaidschan, an dem sich das Team mit wenigen Punkten begnügen musste.

Das Rennen in Stichpunkten:

  • Nach dem Qualifying am Freitag gingen Lewis und George von den Startplätzen fünf und elf in das Rennen am Sonntag. Beide starteten auf den Medium-Reifen.
  • Lewis konnte seine Position in den ersten Runden halten, während George zwei Plätze gutmachte und auf P9 nach vorne fuhr. Als beide Autos mit dem Reifenabbau zu kämpfen hatten, kam Lewis leider eine Runde vor einer Safety-Car-Phase an die Box und verlor dadurch Plätze im Vergleich zu den anderen Fahrern.
  • George nutzte die Safety-Car-Phase, um die harten Reifen aufziehen zu lassen. Dadurch rückte er auf P6 nach vorne, während Lewis auf P10 zurückfiel. Beim Restart hatte George jedoch Probleme und sie wechselten erneut die Positionen. George beendete das Rennen schließlich auf P8 und Lewis auf P6.
  • Trotz tapferer Bemühungen, die vor ihnen fahrenden Autos zu überholen, konnten Lewis und George nicht weiter nach vorne kommen. Bei einem späten Boxenstopp wechselte George auf die weichen Reifen und holte sich damit noch den Punkt für die schnellste Rennrunde.
Fahrer
Grid
Ergebnis
Schn. Runde
Lewis Hamilton
P5
P6
1:45.346
George Russell
P11
P8
1:43.370

 

Strategie
Start
1. Stopp
2. Stopp
Nr. 44
Medium
Hard (L9)
 
Nr. 63
Medium
Hard (L11)
Soft (L49)



Lewis Hamilton
Das Timing des Safety Cars war nicht ideal! Aber in diesen Frust durfte ich mich nicht hineinsteigern. Ich musste den Kopf unten halten und mich darauf konzentrieren, weiter anzugreifen. Das habe ich getan, und ich kam sofort wieder ins Rennen zurück. Ich habe diese Kämpfe mit den Autos um mich herum wirklich genossen. Der Ferrari von Sainz war auf der Geraden einfach ein bisschen schneller als wir, selbst mit offenem DRS. Ich habe alles gegeben, um ihn zu überholen.
 
Ich bin durchweg stolz auf mein Team. Wir hatten nicht die Pace wie in Melbourne, was nicht so toll ist, aber an Motivation mangelt es in diesem Team nicht. Wir sind alle superhungrig, und hoffentlich ist dies der Anfang von etwas Besserem in den kommenden Rennen. Sobald ich das Vertrauen in das Auto habe, wird die Pace kommen.
 
George Russell
Ich bin heute ein bisschen enttäuscht von mir selbst. Ich hatte einen wirklich guten Start und kam in eine anständige Position. Ich habe Stroll mit einem guten Manöver auf dem Weg in die Boxengasse überholt, aber dann habe ich den Restart verpatzt. Ich verteidigte mich gegen Lance und wäre fast in das Heck von Fernando (Alonso) gefahren. Danach bin ich weit nach außen gekommen und habe meine Reifen schmutzig gemacht. Deshalb konnten sowohl Lance als auch Lewis vorbeiziehen. Von da an ging es nur noch nach hinten.
 
Ich nehme den Extrapunkt für die schnellste Runde mit, aber der einzige Grund, warum wir diese Chance hatten, war, dass wir in einer schlechten Position waren. Zwischen Ferrari, Aston Martin und uns war es von der Pace her sehr eng, und kleine Unterschiede können große Auswirkungen auf das Ergebnis haben. Ob wir nun auf P4 oder P8 landen, das ist noch lange nicht der erste Platz, also haben wir noch viel Arbeit vor uns.
 
Toto Wolff, Teamchef und Geschäftsführer
Heute war es kein Krimi. Es gab sehr wenig Überholmanöver, selbst mit einem großen Geschwindigkeitsunterschied. Wir haben im Training eine suboptimale Setup-Richtung eingeschlagen, und als wir das bemerkt haben, war es schon zu spät, und das Auto war bereits unter Parc-Fermé-Bedingungen. Aber das ist bei diesem Format für alle gleich.
 
Bei freier Fahrt sah die Pace zwischen Ferrari, Aston Martin und uns heute ähnlich aus. Es war allerdings schwer zu sagen, wer letztendlich schneller war, denn aufgrund der Schwierigkeit zu überholen, steckt man dort fest, wo man feststeckt. Red Bull segelte derweil verdientermaßen in den Sonnenuntergang. Wenn wir die Plattform richtig hinbekommen, denke ich, dass wir die Lücke in diesem Jahr schließen können. Es geht nicht darum, zusätzliche Abtriebs-Punkte zu finden, sondern darum, den Fahrern ein Auto zu geben, in das sie Vertrauen haben.
 
Andrew Shovlin, Trackside Engineering Director
Wir werden uns nie über einen sechsten und achten Platz freuen, aber heute war ein Tag, an dem das Auto nicht besonders schnell war und keiner der beiden Fahrer während des Rennens viel Glück hatte. Lewis hatte eine gute Startrunde. Gegen Ende des Stints bekam er etwas Druck von Alonso, also kamen wir rein, um die Position zu verteidigen. Leider war das die Runde vor dem Safety-Car-Einsatz, so dass er Positionen verlor. Ein guter Restart half bei der Aufholjagd, aber er kam einfach nicht an Sainz vorbei.
 
George hatte eine wirklich gute erste Runde, in der er schon früh einige wichtige Autos überholte. Er konnte den Stopp in der Safety-Car-Phase einlegen, hatte dann aber beim Restart zu kämpfen und verlor ein paar Plätze. Ähnlich wie Lewis konnte er einfach nicht überholen, obwohl er etwas mehr Pace hatte, und so war unser einziger Trost letztlich ein Punkt für die schnellste Rennrunde. Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir ein bisschen mehr Performance ans Auto bringen, und in der Zwischenzeit müssen wir uns einfach darauf konzentrieren, so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Wir hoffen, dass das Auto in Miami etwas besser zum Kurs passen wird und freuen uns darauf, in ein paar Tagen wieder auf die Strecke zu gehen.

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