ROWE BMW gewinnt 24 Stunden Rennen am Nürburgring

24 Stunden Rennen Nürburgring: BMW gewinnt! AMG scheitert.

ROWE BMW gewinnt 24 Stunden Rennen am Nürburgring: 24 Stunden Rennen Nürburgring: BMW gewinnt! AMG scheitert.
Erstellt am 27. September 2020

Na, das geht ja gut los! Da fieberst du als Fahrer zusammen mit dem Team dem Start des 24 Stunden-Rennens seit Tagen entgegen und schon in der Einführungsrunde stellst du fest „Irgendetwas stimmt hier nicht..."

Als Aktiver auf der Nordschleife musst du aus einem ganz besonderen Stoff gemacht sein. Das Wetter ist meist mindestens so mürrisch wie der Mann am Zapfhahn in deiner Pension. Das Wetter am Ring schert sich nicht um Jahreszeiten. Der Nürburgring hat seine eigene Klimakatastrophe. Mal ist es zu heiß, mal zu kalt und diesmal auf jeden Fall zu nass. Aber das juckt die meisten, die durch die Grüne Hölle gehen, schon lange nicht mehr. Wer eine Curry-Wurst mit drei Zipfeln verdaut, schluckt auch dieses Mistwetter. Und so brauchte es schon ein Virus made in China, das diesem Langstrecken-Klassiker eine ganz besondere Sonderprüfung auferlegen sollte.

Lange sah so aus als müssten die zugelassenen 95 Teams vor leeren Tribünen fahren, dann wurden immerhin für die Haupttribüne Zuschauer zugelassen. 20% des Zuschauervolumens waren erlaubt. Und die, die gekommen waren, froren sich schon am frühen Samstagnachmittag den A ab.

Maro Engel erkämpft für das AMG-Team HRT die Pole Position

Für die AMG Teams war es bis dahin ziemlich gut gelaufen. Das ganz neu gegründete 10Q Racing Team von Thomas Zabel qualifizierte sich auf Startplatz vier! Kenneth Heyer zeigte anerkennend auf seinen Rennkumpel Dani Juncadella: „Der Dani kann richtig schnell sein! Good Job!"
Dass der Spanier ein schneller Mann ist, wissen wir nicht erst seit der DTM, wo er auch für Mercedes gefahren ist! Noch besser aber machte es wieder einmal Maro Engel, der im Top-Qualifying als einziger Fahrer überhaupt mit seinem Auto unter 9 Minuten blieb und so die Pole-Position eroberte.

Die Sache mit dem linken Vorderrad

Einzig im AutoArenA-Team von Patrick Assenheimer lief es anfänglich nicht wirklich rund. Das Team hatte sich sicherlich mehr erhofft als Startplatz 19. Hinzu kam dieser blöde mechaniche Fehler, der dazu führte, dass der AMG GT nach der ersten Einführungsrunde an die Boxen musste, um das linke Vorderrad neu zu montieren. Und obwohl der Heilbronner aus der Boxengasse starten musste, tauchte Patrick bereits nach 85 Minuten mit dem AutoArenA-GT in der Top5 auf. Der Mann hat den Stern nicht nur im Herzen, sondern auch im rechten Fuß! Respekt! Aber die Sache mit dem Vorderrad behalten wir bitte mal im Hinterkopf.

Eine Nacht zum Vergessen!

Dann kam die Nacht und mit ihr der Regen. Damit begann für AMG das große Regendrama. Als erstes erwischte es die Nummer #4. Manuel Metzger ging am Streckenabschnitt Schwalbenschwanz der Asphalt aus und der AMG GT landete in den Planken. Ein sichtlich zerknirschter Manuel Metzger gab der Ring-Reporterin Anna Fleischhauer zu Protokoll, dass es wohl auch ein Reifenproblem gewesen sei. „Die Reifen wollen einfach nicht auf Temperatur kommen."
Damit erbte der Mercedes AMG GT mit der Nummer 9 die Position eins. Maximilian Götz pflügte sich konstant schnell durch die Fluten des Dauerregens und übergab dann an Raffaele Marciello. Reporterin Anna Fleischhauer, die auch 2020 wieder SCHÖNE STERNE moderieren sollte, wollte gerade den starken Maximilian Götz fragen, wie es sich auf Position 1 denn so fährt, da krachte es erneut an der Spitze. Raffaele Marciello hatte im Adenauer Forst die Gewalt über den GetSpeed-GT verloren und musste von der Streckensicherung weg geschleppt werden. Bitter. Innerhalb von 30 Minuten verlor Mercedes AMG zwei führende Fahrzeuge und um 22:00 Uhr sah es nicht so aus, als würde AMG bei der Vergabe der Spitzenplätze noch eine Rolle spielen.

Für AMG kommt der Rennabbruch zu spät!

Anders die Situation bei Audi. Auf einmal lagen drei Audi R8 vorn. Der Regen wurde immer dichter. Wen würde es als Nächsten erwischen? Allerdings waren da noch die beiden AMG mit den Startnummern #6 und #22 im Spiel, die sich jetzt kontinuierlich nach vorn arbeiteten. Zu diesem Zeitpunkt waren immerhin noch 17 Stunden zu fahren.

Oder auch nicht. Denn um 22.34 Uhr entschied die Rennleitung „Red Flag", also vorläufiger Rennabbruch.

Gutes Rad ist teuer...und sitzt fest verschraubt am Radträger

56 Bilder Fotostrecke | Mercedes-AMG beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring: Sturm und Regen für die schnellen AMGs #01 #02

Am Sonntag morgen um 8:00 Uhr ging das Fahrzeugfeld erneut in eine Einführungsrunde. Geschichte wiederholt sich! Manchmal schneller als einem lieb ist. Der Re-Start war noch gar nicht lange her, da musste Maro Engel seine Aufholjagd auf dem AutoArenA GT mit der Nummer 6 abbrechen. Das linke Vorderrad war wie schon bei Patrick Assenheimer nicht korrekt fixiert, löste sich jetzt sogar vom Wagen und kullerte über die Start- und Ziel-Gerade. Maro konnte die Nummer 6 trotzdem in die Box bringen, fiel aber durch den unvorhergesehenen Boxenstop bis auf Platz 16 zurück.
Fünfeinhalb Stunden vor Ende des Rennens lag das AutoArenA Team immer noch auf Platz 16, aber noch in der gleichen Runde wie die Spitzengruppe. Das 10Q Racing-Team war unterdessen heimlich still und leise auf Platz 6 vorgerückt.
An der Spitze tobte nun der Zweikampf zwischen Audi und BMW. Maro Engel versuchte alles, um mit dem AutoArenA GT noch Anschluss zu finden. Aber mit der abtrocknenden Strecke wurden die BMWs und Audis auch immer schneller.

BMW setzt das 50-20-10-Programm erfolgreich um

Zwei Stunden vor Schluss vermutete der Wahlmonegasse Engel gegenüber den Ring-Moderatoren, dass die Aufholjagd wohl nicht mehr von Erfolg gekrönt sein wird, wenn nicht etwas Außerplanmäßiges passieren würde. Das Außerplanmäßige traf zwar 1 Stunde vor Rennende noch ein, erwischte aber das bis dahin clever fahrende 10Q Racing-Team. Kenneth Heyer musste seinen Rennwagen im Karussell abstellen. Jetzt waren im Kampf um den Sieg nur noch der Audi R8 von Christopher Haase und der BMW pilotiert von Nicky Catsburg im Rennen.
Als Christopher Haase eine Viertelstunde vor Schluss noch einmal Sprit nachfassen musste und der ROWE-BMW daraufhin einen Vorsprung von 18 Sekunden heraus fahren konnte, war klar dass BMW seine Durststrecke "10 Jahre ohne Sieg" beim 24 Stunden Rennen heute wohl würde beenden können. Und genau so kam es auch. Das ROWE-Team sicherte BMW 50 Jahre nach dem ersten Sieg eines BMW beim 24 Stunden-Rennen deren insgesamt 20. Gesamtsieg beim 24h-Rennen und durfte sich darüber freuen, mit dem Schnitzer M6 noch ein zweites BMW-Team als Dritten auf dem Podium wieder zu finden.

Team AutoArena bester AMG auf P8! P9 für Team HRT von Hubert Haupt

Für AMG war es unter dem Strich ein Wochenende zum Vergessen. Okay, zwei AMG unter den Top-Ten. Aber die Autos waren schnell und die Teams sehr gut zusammengestellt. Zweimal in Führung liegend das Auto in die Planken zu werfen, ist wirklich schon bemerkenswert. Das ist großes Pech, vielleicht aber auch taktisches Unvermögen. Zumindest stellte das AutoArenA-Team von Patrick Assenheimer an diesem Wochenende mit Platz 8 das beste AMG Team. Wo das Auto gelandet wäre, wenn es nicht wegen des losen Vorderrads zweimal zu außerplanmäßigen Stops gezwungen worden wäre, kann sich jeder selbst ausrechnen.

 

Ergebnis 24 Stunden Rennen Nürburgring 2020

Hier klicken: Ergebnisliste


31-24h_Rennen_Race_Result_Provisional_NEW.pdf
106.73 KB

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