Busse mit Stern setzen in Zukunft auf Toyota-Technik

Als Range Extender: Die Brennstoffzelle kommt!

Busse mit Stern setzen in Zukunft auf Toyota-Technik: Als Range Extender: Die Brennstoffzelle kommt!
Erstellt am 4. Mai 2022

„Busse sind Multitalente, sie begeistern und faszinieren“, so startete Dr. Volker Wissing (Bundesminister für Digitales und Verkehr) am Montag seine Ansprache im Rahmen der "Daimler Buses eMobility Days". Laut des Ministers helfen Busse dabei, Deutschland klimaneutral zu machen. Klar, wenn 50 Personen mit dem Bus fahren, ersetzt ein Bus 50 Autos – so die Milchmädchenrechnung. Klingt erstmal einfach. Wissing sieht aber auch ein großes Problem: Die Kosten. Deswegen will er Förderungen vom Land bereitstellen und fügt an, dass ihm Technologieoffenheit in Zukunft sehr wichtig ist. Für den Umstieg auf E-Busse gibt es vom Land bis 2024 eine Förderung in Höhe von 1,25 Milliarden Euro.

All das wird man bei Daimler Truck sehr gerne hören, denn dort wird mit Hochdruck an der neuen klimafreundlichen Bus-Generation gearbeitet. Daimler Buses möchte bis 2030 in jedem Segment CO2-neutrale Fahrzeuge anbieten. Mercedes-Benz bzw. Daimler Truck ist der einzige Hersteller, der Stadtbusse noch in Deutschland herstellen lässt. Busse mit Stern sind also „made in Germany“. Darauf kann die DaimlerTruck AG stolz sein.

E-Komponenten kosten viel mehr Geld

Im Jahr 2021 setzte man 700 elektrische Nutzfahrzeuge ab, im Jahr 2022 dürften es dreimal soviel werden, sprich knapp 2.100. Martin Daum, Vorstandsvorsitzender der Daimler Truck AG, blickt der Zukunft optimistisch ins Auge. Er sieht „seinen“ Konzern gut für eine elektrische Zukunft gerüstet, wies aber auch darauf hin, dass ein E-Fahrzeug immer teurer sein wird als ein Dieselfahrzeug.

Wenn die Verbrenner-Komponenten in einem Verbrenner-Nutzfahrzeug einen Wert von knapp 25.000 Euro haben, dann kosten die elektrischen Komponenten für dasselbe Fahrzeug satte 100.000 Euro. Davon übernimmt der Deutsche Bund bis zu 80% der entstehenden Mehrkosten. Daum gab aber auch offen zu, dass es ein politischer Wille sei, in Zukunft vollelektrische Fahrzeuge zu bauen. Diesem Wille möchte die Daimler Truck AG nun nachkommen.

Alles steht und fällt mit der Infrastruktur

Besonders wichtig und besonders viel Nachholbedarf sieht Daum in der deutschlandweiten Infrastruktur. „Alles steht und fällt mit der Infrastruktur“, sagt er in Richtung Dr. Wissing. Auch Till Oberwörder, Leiter Daimler Buses, appelliert an den Verkehrsminister mit dem Hinweis, dass die Politik beim Thema Infrastruktur gefragt ist.

Um nun für die Zukunft entsprechend gerüstet zu sein, konnten Daum und Oberwörder in dieser Woche den neuen eCitaro Range Extender mit neuer Brennstoffzelle und neuen Akkus vorstellen. Während man bei der Pkw-Abteilung auf EV-only setzt, fährt man bei den Bussen eine duale Strategie: Neben der rein-elektrischen, spielt die Brennstoffzellen-Strategie bei den Bussen in Zukunft eine zentrale Rolle, gerade bei Langstreckenbussen.

Toyota liefert die Brennstoffzellen

Das heißt: 2023 kommt der Mercedes-Benz eCitaro mit Range Extender. Der Range Extender ist kein Dieselmotor, sondern eine Brennstoffzelle. Die Brennstoffzelle wird geliefert von Toyota. Die Japaner sind mit Wasserstoff schon seit langen Jahren vertraut, und verfügen dementsprechend über ein Menge Knowhow. Die Brennstoffzelle ist eine „Toyota 2nd Generation Fuell Cell“. Das „kleine Kraftwerk“ hat Maße von 1270 x 630 x 410 mm und wiegt 240 Kilogramm.

Kombiniert wird der Range Extender im eCitaro mit einer NMC 3 Batterie. Ohne Range Extender schafft der eCitaro knapp 300 Kilometer. Dank der kleinen Brennstoffzelle erhöht sich die Reichweite auf gut 400 Kilometer. Die Brennstoffzelle samt der Tanks finden auf dem Dach des Busses platz.

Tanks und Zelle werden auf dem Dach montiert

Beim eCitaro Range Extender solo sitzen sechs Wasserstofftanks und die Brennstoffzelle in Höhe der Fahrerkabine und Vorderachse auf dem Dach. Getankt wird der Wasserstoff ganz normal über einen Tankstutzen an der Seite des Busses. Die Tankzeit beträgt gut 10 Minuten. Beim eCitaro Range Extender Gelenkbus sitzen die Tanks an gleicher Stelle, nur wird die Brennstoffzelle auf Höhe des Gelenks verschoben. Auch hier wird ganz normal über einen Tankstutzen an der Seite des Busses betankt.

Der Brennstoffzelle traut man bei Daimler Truck in Zukunft viel zu. Euro7 dagegen wird wohl zu aufwändig sein, deswegen werden Hersteller in diese Richtung wohl nicht mehr weiterdenken.

Daimler Buses unter Strom Daimler Buses bietet bis 2030 in jedem Segment CO2-neutrale Fahrzeuge an Daimler Buses will bis zum Jahr 2030 in jedem Segment lokal CO2-neutrale Modelle auf der Basis von Batterien und Wasserstoff anbieten. Der Fokus liegt zunächst

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