E-Mobilität: Es droht dramatischer Arbeitsplatzverlust

ifo-Studie: Bis 2030 mindestens 215.000 Jobs weniger

E-Mobilität: Es droht dramatischer Arbeitsplatzverlust: ifo-Studie: Bis 2030 mindestens 215.000  Jobs weniger
Erstellt am 6. Mai 2021

Die Transformation der deutschen Automobilbranche hin zu E-Mobilität wird zehntausende Arbeitsplätze kosten. Bis zum Jahr 2025 sind mindestens 178.000 Jobs betroffen, bis 2030 werden es mindestens 215.000 Arbeitsplätze - und dies schon auf der Basis der bisherigen Klimaschutzgesetze. Der Eintritt ins Rentenalter vermag einen Teil abzufedern, aber es bleibt eine erhebliche Lücke im Arbeitsplatzangebot. Rund 75.000 Beschäftigte werden bis 2025 in den Ruhestand gehen. Bis 2030 wird die altersbedingte Fluktuation ca. 147.000 Beschäftigte betreffen. Das ist das Ergebnis einer Studie des ifo Instituts im Auftrag des Automobilverbandes VDA.

Technologieoffenheit könnte Jobverlust ausgleichen

„Die Zahlen zeigen, welche enorme Herausforderung bei der Anpassung vor allem bis zum Jahr 2025 vor uns stehen. Bis 2030 können mehr als 200 000 Arbeitsplätze gerade in der mittelständischen Zulieferindustrie wegfallen, die unter den aktuellen Bedingungen nicht neu geschaffen werden können.(...) Wir müssen die Chance nutzen, unsere Klimapolitik mit Innovationen und Technologieoffenheit zum Wachstums- und Jobmotor zu machen, nur so kommt Deutschland wieder an die Spitze und kann Beschäftigung sichern.", erklärt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. „Wir brauchen eine klare Gesetzesfolgenabschätzung, Technologieoffenheit und Innovationen um die Herausforderungen am effizientesten bewältigen zu können. Wir setzen neben den hohen Investitionen in den Hochlauf der E-Mobilität auch auf Wasserstoff und eFuels. In diesen Bereichen gibt es große Potenziale für Innovationen und Beschäftigung. Und mit diesen Technologien können auch Verbrennungsmotoren klimaneutral betrieben werden. Unsere Unternehmen treiben die Transformation – mit Überzeugung und mit Kreativität. Die Politik sollte diese Chancen erkennen", so Müller.

Das ifo Institut schätzt in seiner Studie, dass in der deutschen Autoindustrie bis 2025 rund 75.000 Beschäftigte in der Produktion in den Ruhestand gehen werden, darunter rund 39.000 direkt im Fahrzeugbau, die übrigen in der Herstellung von Teilen. Doch im Jahre 2025 wären mindestens 178.000 Beschäftigte von der Transformation zum Elektromotor betroffen, d.h. in der Herstellung von Produktgruppen tätig, die direkt oder indirekt vom Verbrenner abhängen, davon 137.000 direkt in der Autoindustrie, falls die Produktion von Autos mit Verbrennern so stark zurückgeht, wie es die Klimaregulierung derzeit erfordert. Bis 2030 werden 147.000 Produktionsbeschäftigte in Rente gehen, davon rund 73.000 im Fahrzeugbau; aber mindestens 215.000, davon 165.000 direkt in der Automobilindustrie, arbeiten in der Herstellung von Produkten mit Bezug zum Verbrennungsmotor.

„Gerade in Zeiten der Transformation sollte es das Ziel jeder Regierung sein, im internationalen Standortwettbewerb an der Spitze zu stehen, damit Produktion, Beschäftigung und Wohlstand hierzulande und nicht woanders entstehen", so Müller. (Bilder: Daimler)

1 Kommentar

  • egide aus belgien

    Egide aus belgien

    Wohlstand wird in China entstehen, und immer weniger in Deutschland, mit Dank an Politik und Grünen!

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