Gerücht: Mercedes stellt Joint-Venture-Werk mit Nissan infrage

Adios Mexiko - kommt GLB-Fertigung nach Deutschland?

Gerücht: Mercedes stellt Joint-Venture-Werk mit Nissan infrage: Adios Mexiko - kommt GLB-Fertigung nach Deutschland?
Erstellt am 29. August 2022

The thrill is gone: Das ist nicht mehr viel Liebe zwischen Mercedes-Benz und der Renault-Nissan-Allianz seit dem Beginn der Kooperation im Jahr 2010 übrig. Zuletzt wurden etliche Kooperationen beendet und wechselseitige Aktienbeteiligung veräußert. Das lebhafteste Projekt ist derzeit das T-Modell/der Renault Kangoo. Nach allem, was man darüber hört, soll es das letzte Gemeinschaftsprojekt in der nunmehr 12-jährigen Beziehung sein. Wie das Handelsblatt schreibt, soll Mercedes-Benz derzeit erwägen, ein weiteres großes Gemeinschaftsprojekt mit Nissan zu beerdigen. Laut Informationen des stets gut unterrichteten Magazins, spiele der Stern mit dem Gedanken, die Montage des Kompakt-SUV GLB aus dem mexikanischen Gemeinschaftswerk mit Nissan in Aguascalientes abzuziehen. Es wäre ein weiterer Sargnagel für eine einstmals hoffnungsvoll gestartete Kooperation.

2015 hatten die damalige Daimler AG und die Renault-Nissan Allianz ihre Zusammenarbeit mit dem Start eines Produktions-Joint Ventures im zentralmexikanischen Aguascalientes deutlich ausgeweitet. Die seinerzeit neu ins Leben gerufene Gesellschaft COMPAS (Cooperation Manufacturing Plant Aguascalientes), die 2017 den Fertigungsbetrieb aufnahm, ist ein gleichberechtigtes Joint Venture, in das beide in den Folgejahren eine Mrd. US-Dollar investieren wollten. Die in der Nähe des bestehenden Nissan-Werks A2 in Aguascalientes errichtete Produktionsstätte sollte anfänglich über eine jährliche Produktionskapazität von mehr als 230.000 Fahrzeugen verfügen.


2020 dann kamen erste Gerüchte auf, Mercedes wolle sich aus dem Werk in Mexiko zurückziehen. Erst verlief der Anlauf der A-Klasse Limousinen-Fertigung in Aguascalientes im Jahr 2019 schlecht. Es gab massenhaft Qualitätsprobleme. 2020 dann endete schon wieder die Produktion der Limousine V177, da die Nachfrage auf dem amerikanischen Markt nach dieser Karosserieform stark eingebrochen war. Aguascalientes entwickelte sich sowohl für Mercedes-Benz als auch Nissan zum Geldvernichtungsprojekt.
Aktuell laufen in dem Gemeinschaftswerk der Mercedes-Benz GLB und der Infiniti QX50 und QX55 vom Band. De facto ist das Gemeinschaftswerk damit zu weniger als 50 % ausgelastet. Eine Besserung ist nicht in Sicht. Mercedes soll nun also erwägen, die Reißleine zu ziehen und die Produktion des GLB zu verlegen. Sollten die Pläne offiziell werden, wird man sich womöglich im Mercedes-Benz Werk Rastatt Hoffnung machen. Dort will man noch nicht so recht glauben, dass die Produktion der jetzigen Generationen von A- und B-Klasse ohne direkten Nachfolger bleiben soll. Wer oder was könnte denn danach kommen? Vielleicht der GLB oder geht die Produktion ins ungarische MB-Werk Kecskemét, wo der vollelektrische Bruder des GLB, der EQB,  für die Welt (mit Ausnahme von China) gefertigt wird.

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