Japan hat sich bei der Energiewende festgelegt

Kommt jetzt die Brennstoffzelle?

Japan hat sich bei der Energiewende festgelegt: Kommt jetzt die Brennstoffzelle?
Erstellt am 6. November 2019

Ausgerechnet jetzt, wo sich die Automobilindustrie auf das Batterie-Auto festgelegt zu haben scheint, kommen von anderen Ländern und Märkten andere Signale. China hat die Förderung für E-Autos bis auf weiteres ausgesetzt. Hier gab es vor allem Kritik an der umgesetzten Qualität und an den Reichweiten.

Japan scheint einen Schritt weiter zu gehen. Darauf verweist zumindest das ZDF Morgenmagazin in seiner Ausgabe vom Mittwoch, 6.11.19. Dort wird unter anderem berichtet, dass die Marke Toyota auch im Bereich Mittelklasse und untere Mittelklasse den Brennstoffzellenantrieb favorisiert.

„Wenn man an den Treibstoff der Zukunft für Automobile denkt, dann ist Wasserstoff einfach sauber und wird damit als Treibstoff für Autos in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen.", sagt Toyota-Konzernsprecher Hisashi Nakai.

Toyota baut für den heimischen Markt mit dem Toyota Mirai das Serienfahrzeug mit Brennstoffzelle. Und im Zusammenhang mit den olympischen Spielen 2020 in Japan will der japanische Staat den Beweis antreten, dass man dem Klimawandel nicht durch Rückwärtsgewandheit, sondern Technologie begegnen muss. Die Energieversorgung des olympischen Dorfs wird auf Brennstoffzellen-Technologie CO2-neutral geleistet. Selbst für die Produktion von synthetischem CO2-neutralen Flugkraftstoffen ist die Brennstoffzelle die erste Wahl.

Hat die deutsche Automobilindustrie also auf das falsche Pferd gesetzt? Werden da frühzeitig Zehntausende von Arbeitsplätzen in den eigenen Werken und bei den Zulieferern aufs Spiel gesetzt? Zumindest Mercedes-Benz hat die Forschung an der Brennstoffzelle noch nicht ad acta gelegt. Aber es stellt sich die Frage, ob Mercedes-Benz mit dem Einsatz an der Brennstoffzelle arbeitet wie es angesichts der sich abzeichnenden Entwicklung vielleicht geboten wäre. Spätestens seit den Signalen aus Asien sollte die Industrie auf die Batterietechnik allein nicht mehr setzen.

MoMA-Redakteur Wolf-Christian Ulrich zieht in seiner Reportage folgendes Fazit: „Japan sieht in der Brennstoffzelle die Energie der Zukunft, doch Deutschland zögert!"

1 Kommentar

  • Pano

    Pano

    Vorgestern war ja mal wieder Autogipfel und siehe da, die Bundesregierung will auch die Wasserstofftechnologie voranbringen. Hierfür will man bis zum Jahresende eine Wasserstoff-Strategie vorlegen. Das Ziel ist nämlich bis 2021/22 60.000 Wasserstoffautos auf die Strasse zu bringen (siehe hier: https://www.automobilwoche.de/article/20191105/AGENTURMELDUNGEN/311059917/nicht-nur-auf-elektroautos-setzen-regierung-sieht-branche-bei-wasserstoff-autos-in-der-pflicht). Strategien zu diesem und ähnlichen Themen gab es in der Vergangenheit mehr als genug und mit Zielvorgaben hat man sich schonmal gehörig in die Nesseln gesetzt. Ich sage nur 1 Mio E-Autos bis 2020. Aber, wer weiß, wenn es dazu beiträgt das die deutschen Automobilhersteller tatsächlich Technologieoffen forschen und entwickeln, ist es einen Versuch wert. Grüße Pano

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community