Plug-In-Hybrid: Nicht per se gut für die Umwelt?

Studie zu PHEVs: „C02-Emission ist bis zu vier Mal so hoch wie die amtlichen Angaben“

Plug-In-Hybrid: Nicht per se gut für die Umwelt?: Studie zu PHEVs: „C02-Emission  ist bis zu vier Mal so hoch wie die amtlichen Angaben“
Erstellt am 29. September 2020

Eine gestern vom International Council on Clean Transportation (ICCT) und Fraunhofer Institut (ISI) kommt zu dem Ergebnis, dass Hybrid-Fahrzeuge mehr mit der Kraft des Verrbenners als mit der des Stroms unterwegs sind. Oder anders ausgedrückt: Plug-In-Hybrid-Autos fahren mitnichten in der Formel grün. Ihre Klimabilanz ist viel schlechter, als es die Typengenehmigung aussagt.

Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge (PHEVs), die einen elektrischen und einen konventionellen Verbrennungsmotor-Antriebsstrang kombinieren, bieten das Potenzial, die globalen Treibhausgasemissionen und die lokale Luftverschmutzung zu reduzieren, wenn sie hauptsächlich mit Strom fahren. Der Analyse des International Council on Clean Transportation (ICCT) und Fraunhofer Institut (ISI) zufolge, welche Fahrdaten von 100.000 Hybrid-Fahrzeugen auswertet, liegen der PHEV-Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen im realen Fahrbetrieb im Durchschnitt aber etwa zwei- bis viermal höher als die Werte der Typgenehmigung. Die Abweichung von den Typgenehmigungswerten für den Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) erstreckt sich über wesentlich größere Bereiche als bei konventionellen Fahrzeugen. Die realen Werte sind zwei- bis viermal so hoch wie bei Privatfahrzeugen und drei- bis viermal so hoch wie bei Firmenwagen. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Der Kilometeranteil, den PHEVs elektrifizieren, führt zu insgesamt 15%-55% weniger CO2-Emissionen im Vergleich zu konventionellen Autos. Das klingt gut, ist aber viel niedriger als nach den Typgenehmigungswerten erwartet werden darf und wahrscheinlich auch erwartet werden muss, wenn man auf die Klimaziele guckt. Die Deutsche Umwelthilfe hat sich mit Bezug auf die Studie sogleich mit einer Forderung an die Polkitik zu Wort gemeldet: Die DUH forderte die für den Klimaschutz zuständige Bundesumweltministerin Svenja Schulze deshalb auf, ihre Strategie zur Förderung der Elektromobilität anzupassen. Für die DUH müssen die Untersuchungsergebnisse, die sie alarmierend nennt, zu einem Stopp jeglicher finanziellen Förderung oder Anerkennung von PHEV als Elektro-Pkw noch in 2020 führen.

Autor: Mathias Ebeling

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