Porsche holt Ex-Mercedes-Vorstand Khan an Bord

Ex-Mercedes-Software-Mastermind soll Porsche Car-IT verantworten

Porsche holt Ex-Mercedes-Vorstand Khan an Bord: Ex-Mercedes-Software-Mastermind soll Porsche Car-IT verantworten
Erstellt am 1. September 2022

Diese Nachricht aus Zuffenhausen dürfte in der Konzernzentrale der Mercedes-Benz Group AG Anlass für eine Besprechung in der Vorstandsetage geben: Wie die Porsche AG heute bekannt gibt, beabsichtige der Aufsichtsrat des zum VW Konzern gehörenden Sportwagenherstellers den EX-Mercedes-Benz-Cars-Vorstand Sajjad Khan in den Vorstand des Stuttgarter Sportwagenherstellers zu bestellen. Der 48-Jährige soll sich als achtes Mitglied im Gremium im Wesentlichen um Car-IT kümmern. Und Car-IT ist genau das Fachgebiet von Sajjad Khan, der bei Mercedes-Benz wichtige Projekte wie z.B. MBUX initiierte. Am 25.08.2021 wurde zur Überraschung der Fachwelt von Mercedes-Benz mitgeteilt, dass Khan Mecedes-Benz bereits zum 01.09.2021 verlassen würde. Da war er sechs Jahre bei Mercedes und davor - von 2011 bis 2015 - bei BMW. Nun also hat Porsche nach einer vermutlich vereinbarten einjähriger Sperrfrist den viel wissenden Top-Manager an Bord geholt. Vermutlich dürfte Khan auch Volkswagen insgesamt beratend zur Seite stehen. Es ist der erste große Überraschungscoup des neuen Volkswagen-Chefs Oliver Blume, dessen Amtszeit als VW-Boß heute am 01.09.2022 offiziell beginnt und der in Personalunion Vorstandsvorsitzender bei Porsche bleibt.

Dass Khan als Chief Technology Officer & Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz AG seinerzeit Mercedes-Benz von jetzt auf gleich verließ, sorgte für reichlich Spekulationen. Klar war, wie die Stuttgarter Zeitung dessen Abgang kommentierte: „Daimler verliert Hoffnungsträger.“ Kahn gilt als „Vater“ des MBUX und war bei Mercedes-Benz Cars der Mastermind für Fahrzeugsoftware und dem sich in der Entwicklung befindenden eigenen Betriebssystems. Als Chief Technology Officer war er bei Mercedes-Benz Cars für die Entwicklung in den Bereichen Connectivity, Autonomous, Shared & Services, und Electric (CASE) verantwortlich. Als sozusagen erster Software-Entwickler bei Mercedes-Benz Cars besaß und besitzt er mit Blick auf die wichtigen Zukunftsthemen ein enormes Fachwissen. Maßgeblich mit Khan hat sich Mercedes-Benz auf den Weg zum digitalen Automobil gemacht.

Das Handelsblatt schrieb seinerzeit zur Personalie, dass Khan bei Mercedes-Benz nicht nur Bewunderer, Mitstreiter und Förderer hatte. In den Jahren vor der Trennung habe es des Öfteren Kompetenzrangeleien mit Mercedes-Entwicklungsvorstand Markus Schäfer gegeben. Auch sollen die bei Mercedes für zu überzogen gehaltenen Gehaltswünsche von Khan bei der Trennung eine Rolle gespielt haben, wurde seinerzeit gemutmaßt. Gemutmaßt wurde damals auch, was nun aus Khan werden solle und wohin es ihn ziehen werde. Das Handelsblatt hatte schon seinerzeit den richtigen Riecher. Aus dem Umfeld des Ex-Mercedes-Top-Managers habe das Magazin erfahren, dass es durchaus vorstellbar sei, dass Khan eines Tages bei Volkswagen oder einem anderen Autohersteller arbeite. Schließlich sei Sajjad Khan in der Branche sehr begehrt. So ist es jetzt dann auch gekommen.

Ein kleines Fragezeichen gibt es allerdings noch hinter der Personalie Khan und Porsche.Wann genau der Porsche-Aufsichtsrat abschließend über die Bestellung von Sajjad Khan entscheiden und Khan dann bei Porsche starten könnte, stehe laut Pressemitteilung noch nicht fest. Des Weiteren ist offenbar das mögliche Eintrittsdatum von Khan bei Porsche noch nicht in trockenen Tüchern. „Khan könnte seine Tätigkeit aufnehmen, sobald er hierfür zur Verfügung steht“, teilt Porsche hierzu mit.

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