Quo vadis neue Mercedes-Benz AG?

Nach der Daimler-Aufspaltung in Trucks und Pkw: Wird Mercedes bald chinesisch?

Quo vadis neue Mercedes-Benz AG?: Nach der Daimler-Aufspaltung in Trucks und Pkw: Wird Mercedes bald chinesisch?
Erstellt am 4. Februar 2021

Update:

Das war ein Paukenschlag: Daimler-Chef Ola Källenius verkündete gestern, dass er die Sparten Autos und Trucks beim Daumler in zwei unterschiedliche, voneinander unabhängige Unternehmen aufspalten will. Bis Ende 2021 will er Daimler Trucks an die Börse bringen. Das Pkw- und Van-Geschäft soll unter einem Dach verbleiben, aber nicht länger Daimler, sondern Mercedes-Benz heißen. Die Nachricht ließ die Börse jubeln. Und nicht nur auf dem Börsenparkett gibt es neue Fantasien, wohin die Reise mit dem Stern geht, sondern - da darf man sich wohl nichts vormachen - auch in China. Die beiden Großaktionäre Geely und BAIC, die zusammen jetzt schon 15 Prozent am Daimler halten, sind gerade mit Blick auf den chinesischen Pkw-Markt, vor allem am glänzend laufenden Auto-Geschäft der Marke Mercedes-Benz interessiert (siehe dazu Beitrag unten). Falls sie Ihre Anteile an der neuen Truck AG in Bares ummünzen, bekommen sie viel frisches Geld in die Kriegskasse, um ihre Investments in die neue Mercedes-Benz AG zu stärken und ihre Anteile zu vermehren. Vor allem Geely könnte das in die Karten spielen: Stichwort Fusion mit Volvo. Der schwedische Autobauer gehört ja schon zu Geely. Achtung, Schnappatmung-Gefahr: Droht auch die neue Mercedes-Benz AG chinesisch zu werden? Enden die zuletzt immer engeren Kooperationen mit den chinesischen Partnern des Sterns womöglich  in einer tödlichen Umarmung. Das ist heute noch unvorstellbar, aber völlig undenkbar ist das für die Zukunft wohl nicht mehr.

 

Ursprünglicher Artikel vom 26.01.2021

Dass Mercedes-Benz im vergangenen Jahr trotz aller Belastungen im Zuge der Covid-19-Pandemie noch 2.164.187 Pkw mit Stern an Kunden in aller Welt verkaufen konnte, ist ein beachtlicher Erfolg. Kein Premiumautomobilhersteller verkaufte mehr. In der Folge darf sich Mercedes-Benz zum fünften Mal hintereinander, nach 2016, 2017, 2018 und 2019, die Krone der weltweit führenden Premium-Automobilmarke aufsetzen.

Die Zahlen unterm Strich täuschen aber darüber hinweg, dass der Stern derzeit in einer einzigen Region das größte und erfolgversprechendste Wachstumspotential hat. Es ist nicht Europa. Es ist nicht Nordamerika. Es ist Asien - und hier hofft der Daimler in Zukunft sein Glück und seine Absätze zu finden. Mit 1.024.315 Einheiten ging fast die Hälfte der fabrikneuen Sterne in den Raum Asien/Pazifik. Und hier hat mit 774.382 Einheiten der chinesische Markt den größten Anteil. Das Reich der Mitte ist ein boomender Markt für Premium-Automobil- und Luxusautomarken. Auch Audi und BMW sind kein Fernostverächter, wenn es um Absatz und Zukunftsaussichten geht. Diese beiden haben China ebenfalls seit als Markt ganz oben auf dem Zettel. Siie alle setzen sehr viel auf die China-Karte. Die daraus entstehenden Abhängigkeit über Wohl und Wehe des Geschäftsverlaufs wird offenbar in Ingolstadt, München und Stuttgart in Kauf genommen.

Dass Daimler-Chef Ola Källenius angekündigt hat, sich künftig preislich deutlich mehr im oberen Segment zu bewegen und den Faktor Luxus bei den Mercedes-Submarken zu profilieren, zielt letztendlich denn auch vor allem auf den solventen chinesischen Kunden und dessen hohe Ansprüche an Komfort und Premiumqualität. Allen Prognosen nach stehen dem Luxusautomarkt in China goldene Jahre bevor - Jahre des Wachstums von Stückzahlen und Marge. Davon kann der Daimler als Unternehmen profitieren. Und er wird es auch tun - zusamamne mit seinen chinesischen partner BAIC und Geely. Denn die deutschen Produktionsstätten des Sterns haben nicht viel Anteil am Stückzahlerfolg der Marke Mercedes-Benz im Reich der Mitte.

Den 774.382 im letzten Jahr in China verkauften Mercedes-Pkw, stehen nach Angaben von Hubertus Troska, als Vorstandsmitglied der Daimler AG sowie CEO und Chairman von Daimler Greater China verantwortlich für alle strategischen und operativen Aktivitäten von Daimler im Reich der Mitte, mehr als 600.000 im Jahr 2020 lokal vor Ort in China gefertigte Sterne gegenüber. 

D wie Denza und Desaster Erst Flop dann top! Nachdem Mercedes aus Denza raus ist, gehen die Verkäufe durch die Decke Die E-Automarke Denza, die der Daimler zusammen mit BYD seit 2014 in China betreibt, erweist sich als Flop. Die Modelle sind allesamt Ladenhüter.

2 Kommentare

  • R129Fan

    R129Fan

    Es tritt ein ,was ich hier schon prophezeit habe. Als ich die vergiftete Jubelmeldung las dachte ich mir: der LKW Bereich wird verkauft, der Rest verschwindet nach China. So wird es wohl kommen. Die Marke überlebt diesen Vollversager an der Spitze nicht, leider. Aber wenn die Chinesen für die Aktien ein gutes Angebot machen: Weg damit.
  • egide aus belgien

    Egide aus belgien

    Mercedes-Benz gehört zu Deutschland und nirgendwo anderswo, aber mit Ola ???

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