Restaurierungsbetrieb Kienle Automobiltechnik GmbH soll gemogelt haben

Update: Polizei beschlagnahmte zwei weitere Mercedes 300 SL

Restaurierungsbetrieb Kienle Automobiltechnik GmbH soll gemogelt haben: Update: Polizei beschlagnahmte zwei weitere Mercedes 300 SL
Erstellt am 4. Juni 2023

Update 5. Juni 2023: Polizei beschlagnahmte zwei weitere Mercedes 300 SL

Kienle wehrt sich gegen den Vorwurf gewerbsmäßigen Betrugs durch den Verkauf von gefälschten Oldtimern. Der Verdacht wiegt schwer. Wie die Stuttgarter Zeitung berichtet wurden bei der Durchsuchung der Firma Kienle auch mehrere Gegenstände und zwei Fahrzeuge beschlagnahmt. Die Zeitung zitiert einen Sprecher der Staatsanwaltschaft wie folgt: „Zu den sichergestellten Beweismitteln kann mitgeteilt werden, dass unter anderem zwei Fahrzeuge des Typs 300 SL, ein Motor für den Pkw 300 SL, ein Chassis Typ 300 SL und ein Gitterrohrrahmen für den Typ 300 SL beschlagnahmt wurden.“ 

Update vom 1. Juni 2023

Die Kienle Automobiltechnik GmbH bezieht nun offiziell Stellung zu den Vorwürfen und wendet sich mittels einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit. Anbei die Stellungnahme von Kienle:

"Am gestrigen Mittwoch, den 31. Mai 2023, hat das Landeskriminalamt Baden-Württemberg mehrere Hausdurchsuchungen bei der Firma KIENLE Automobiltechnik GmbH und in Privatwohnungen durchgeführt. In einer Pressemitteilung erläuterte die Staatsanwaltschaft Stuttgart gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg die Maßnahmen wegen des Verdachts des "betrügerischen Handels mit exklusiven Oldtimern”. Das Unternehmen, so der Vorwurf, solle “professionelle Dubletten” angefertigt und vertrieben haben.

Konkret geht es um einen 1961 gebauten Mercedes-Benz 300 SL Roadster, der ab Werk in der seltenen Farbe Phantasiegelb (Farbcode DB658) in die Schweiz ausgeliefert worden war. Dieses Fahrzeug kam kürzlich nach langen Jahren in einer Sammlung zum Verkauf. Beim Versuch einer Zulassung in Deutschland habe sich herausgestellt, dass bereits zuvor ein Fahrzeug mit der identischen Fahrgestellnummer zugelassen worden war.

Dieser zuvor zugelassene Wagen war im Jahr 2019 von der Firma KIENLE Automobiltechnik im Auftrag des vorherigen Eigentümers in Kommission vermittelt worden. “Es gab keinerlei Anhaltspunkte für uns, dass dieses Fahrzeug nicht das Original ist”, sagt Klaus Kienle, Geschäftsführer der KIENLE Automobiltechnik GmbH. Es lagen ausführliche Dokumente und Unterlagen vor, die keinen Grund zur Beanstandung gaben. Es gab auch keinen Auftrag, die Echtheit des Fahrzeugs mit einer entsprechenden Expertise zu prüfen. Klaus Kienle betont zudem: “Dieser 300 SL Roadster war nie bei KIENLE Automobiltechnik in der Werkstatt zur Restaurierung. Wir haben dieses Fahrzeug im Rahmen unseres Handelsgeschäfts nur vermittelt.” Alle Betrugsvorwürfe gegen ihn und sein Unternehmen seien somit haltlos, so Klaus Kienle.

Es steht aktuell noch nicht einmal fest, welches der beiden Fahrzeuge das Original und welches eine Rekonstruktion ist. Dies müssen Untersuchungen erst ergeben.

Expertisen, die eine perfekt gearbeitete Fälschung erkennen, sind stets aufwendig und teuer, zudem setzen sie in aller Regel Eingriffe in die Substanz voraus. Auf Wunsch eines Kunden kann ein solches Gutachten angefertigt werden. Insbesondere die Klassikabteilung des Werks selbst bietet diese Dienstleistung an, die KIENLE Automobiltechnik auch empfiehlt und vermittelt. ”Wir hatten in diesem Fall jedoch keinen Auftrag, ein entsprechendes Gutachten erstellen zu lassen”, so Klaus Kienle.

Ausdrücklich distanziert sich Klaus Kienle von Fälschungen jeder Art: “Ich habe mir mit meinem Wissen und meiner Erfahrung über vier Jahrzehnte einen weltweit hervorragenden Ruf und viel Vertrauen erarbeitet und schon daher keinerlei Interesse, in irgendeiner Form in Verbindung mit kriminellen Machenschaften gebracht zu werden.”

Entsprechende rechtliche Schritte gegen die Personen, die mit verleumderischen Vorhaltungen bewusst rufschädigend gegen KIENLE Automobiltechnik und seine Person agitieren, werden aktuell vorbereitet. Einem Mitarbeiter, der an den Anschuldigungen beteiligt ist, hat KIENLE Automobiltechnik fristlos gekündigt.

“Wir haben den Behörden alle gewünschten Unterlagen zur Verfügung gestellt und arbeiten selbstverständlich weiterhin uneingeschränkt eng mit ihnen zusammen”, sagt Firmenchef Klaus Kienle.” Das Verhalten der Beamten vor Ort sei vorbildlich gewesen, die Stimmung kooperativ.

Die Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Stuttgart gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg jedoch kritisiert Klaus Kienle. Sie enthalte grundsätzliche Fehler und Ungereimtheiten, was auf wenig Expertise und unpräzise Vorbereitung hinweise. Zudem seien Medienvertreter bereits vor Beginn der Durchsuchungen informiert gewesen. Hierdurch wurde nicht nur eine mediale Empörungswelle – vulgo Shitstorm – ausgelöst, sondern auch Verunglimpfungen, Schmähungen und Drohungen. Wegen der rufschädigenden Vorverurteilung sowie des eingetretenen Reputationsschadens und der wirtschaftlichen Folgen leiten KIENLE Automobiltechnik und Klaus Kienle die erforderlichen juristischen Schritte gegen die an dem Betrug beteiligten Personen und Unternehmen ein."

Update vom 1. Juni 2023

Geschäftsfüher Klaus Kienle nimmt Stellung zu den Vorwürfen des LKA. Der BILD Stuttgart sagt Kienle: "Das ist ein Witz. Wir stellen keine Fälschungen her und schlagen auch keine Fahrgestellnummern ein. Das wird sich alles in Wohlgefallen auflösen." Laut der BILD Stuttgart vermutet Kienle, dass sich ein ehemaliger Mitarbeiter mit dieser Aktion bei ihm rächen will.

Meldung vom 31. Mai 2023

Die Meldung schlug am heutigen Mittwoch, dem 31. Mai ein, wie eine Bombe. Laut dem Online-Magazin "Zwischengas.com" soll der renommierte Restaurierungsbetrieb Kienle Automobiltechnik GmbH bei 300 SL-Fahrzeugen mächtig gemogelt haben. Zu später Stunde konnten wir bei Kienle niemanden mehr für eine Stellungnahme erreichen.

Die Vorwürfe, die in den Medien kursieren klingen erdrückend. Demnach soll es am heutigen Mittwoch Morgen im Auftrag der Staatsanwalt Stuttgart eine Razzia bei Kienle gegeben haben. Der auf die Restaurierung von hochwertigen Mercedes-Benz Klassikern spezialisierte Familienbetrieb Kienle Automobiltechnik ist ansässig in Heimerdingen bei Stuttgart. Grundlage der Razzia ist ein Hinweis, der am 17. März 2023 einging und darauf hinwies, dass eine Firma aus Ditzingen einen betrügerischen Handel mit exklusiven Oldtimern betreibe. Dem LKA lag der Verdacht nahe, dass diese Firma von lange nicht gehandelten Oldtimern professionelle Dubletten fertigte und verkaufte. Das LKA BW übernahm in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Stuttgart das Verfahren. Im konkreten Fall soll ein Mercedes-Benz 300 SL Roadster für 1,6 Millionen Euro erworben worden sein. Dieses Fahrzeug war zuvor 50 Jahre nicht angemeldet. Bei der Kfz-Anmeldung stellte sich heraus, dass eben dieses Auto mit der identischen Fahrzeugidentifikationsnummer - kurz FIN - bereits angemeldet gewesen war.

Dieser 300 SL Roadster wurde im Januar 1961 gebaut und in der Sonderfarbe Fantasiegelb ausgeliefert. Im Jahre 1962 kaufte ein Geschäftsmann aus Zürich den Wagen und ließ ihn rot umlackieren. Die Recherchen des LKA haben ergeben, dass ein Mercedes Benz 300 SL in der Farbe Fantasiegelb im Jahr 2019 durch die Firma aus Ditzingen zum Kauf angeboten wurde. Dort angegeben war auch die Fahrgestellnummer, die, wie sich zwischenzeitlich herausstellte, auch der rote originale SL hatte. Somit stand für das LKA fest, dass es sich bei dem "Gelben" um eine Fälschung handeln muss.

Heute (31. Mai 2023) wurden durch das LKA BW die Privatwohnungen der Firmeninhaber sowie der Firmensitze im Raum Stuttgart durchsucht. Bei der Durchsuchung konnte umfangreiches Beweismaterial sichergestellt werden. Die Auswertung dauert noch an. Die Ermittlungen werden fortgeführt. Laut Zwischengas.com soll es sich bei der vom LKA genannten Firma um die Kienle Automobiltechnik GmbH handeln. Eine Stellungnahme des Restaurierungsbetriebs gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. 

Quelle: Landeskriminalamt Baden-Württemberg & Zwischengas

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