Rückruf für Mercedes-AMG SL R232

Dachrahmenblende des SL kann den Abflug machen

Rückruf für Mercedes-AMG SL R232: Dachrahmenblende des SL kann den Abflug machen
Erstellt am 27. Oktober 2022

Es gibt einen neuen Rückruf für ein Fahrzeug der Mercedes-Benz Group. Diesmal ist der neue Mercedes-SL davon betroffen. "Die Dachrahmenblende oberhalb der Windschutzscheibe wurde nicht ausreichend befestigt und kann sich im Fahrbetrieb lösen“, heißt es in der Rückrufdatenbank des deutschen Kraftfahrt-Bundesamtes. Weltweit sind 795 Fahrzeuge von dem Rückruf betroffen. Davon sind 292 Exemplare in Deutschland zugelassen.

„Roadster-Genuss ohne Kompromisse“ heißt das Erlebnis-Versprechen von Mercedes für den Mercedes-AMG SL. R232. Den einen oder anderen Schönheitsfehler bzw. Konstruktionsmangel muss man als das Beste oder Nichts erwartender SL-Fahrer gleichwohl offenbar verkraften können müssen. In der Rückrufstatistik des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) gibt es jedenfalls in der Rubrik Mercedes-AMG SL einen aktuellen Eintrag (KBA-Referenznummer: 012148; Hersteller-Code der Rückrufaktion:
6590006). Mercedes-AMG SL 55 4MATIC+, Mercedes-AMG SL 63 4MATIC+ und SL 43 der Baujahre 2021 und 2022 müssen nachgebessert bzw. nachgeklebt werden, weil die Dachrahmenblende oberhalb der Windschutzscheibe nicht ausreichend befestigt und sich im Fahrbetrieb lösen kann. Als Abhilfemaßnahme wird den betroffenen Fahrzeugen beim Mercedes-Benz Partner wird ein zusätzliches Klebemittel im Bereich des Dachrahmens injiziert.

Nur ein Sturm im Wasserglas?

Man könnte meinen, der aktuelle Rückruf für den Mercedes-AMG SL R232 sei alles andere als eine große Sache. Ist es der Erwähnung wert, dass bei nicht einmal 800 Fahrzeugen ein Teil am Auto die Biege macht und deutliche Ablösungserscheinungen an den Tag leg oder ist dessen Thematisierung nur kleinkarierte Korinthenkackerei? Ja, es ist der Rede wert, denn bei einem Wagen, dessen Preisliste bei 121.790 Euro anfängt, wäre es eigentlich ganz schön, wenn zumindest in den ersten Jahren der Nutzung ausschließlich Freude und nicht einmal ein ganz klein bisschen Kummer aufkommt. Wofür sonst wird im Bereich der Fahrzeugentwicklung aufwändig getestet, entwickelt, erprobt?

Als Hersteller mit dem absoluten Premiumanspruch sollte die Mercedes-Benz Group diesen und die vielen anderen Rückrufe der letzten Monate vielleicht lieber nicht auf die leicht Schulter nehmen. Wer Manufakturpreise nimmt, soll auch Manufakturqualität liefern - zumal, wenn er wie beim neue AMG Roadster verspricht, dass hinterm Steuer eines SL nichts weniger als „Fahrerlebnis auf höchstem Niveau“ zu erwarten ist. Ja, man kann natürlich einwenden, dass der den Rückruf auslösende Mangel nur eine Kleinigkeit sei und darum die Aufregung gar nicht lohne. Aber andersherum kann man es auch sehen: Wenn ich einen sechsstelligen Betrag für ein frisch entwickeltes, fabrikneues Premium-Automobil aus der Tasche reiße, dann will ich nicht hören, dass es irgendwo quietscht oder knarzt oder zwickt oder hakt, wo in dieser Preislage nichts quietschen, knarzen, zwicken oder haken sollte. Oder sehe ich da was falsch?

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