Die Dosis macht die Giftigkeit, weiß jeder Apotheker. Mehr ist dann manchmal einfach zuviel. Eine gewisse Üppigkeit hiervon und eine gehörige Extra-Prise davon kann sich nicht nur beim Pillendrehen, sondern auch beim Tuning sehr prekär auswirken. Aber das soll dann ja meistens auch so. Die hinlänglich bekannte und oft bewährte Maxime „Weniger ist mehr“, gilt zum Beispiel für Carbon nicht. Von dem Kohlenstoff kann man gar nicht genug am Auto haben, denn erstens spart das Gewicht und zweitens sieht‘s auch noch erstklassig aus – wie der bei Carbonfiber Dynamics umgebaute Mercedes-Benz C63 AMG (W204) eindrucksvoll vor Augen führt.
„Wir sind das Zalando der Kohlefaser“, proklamiert Carbonfiber Dynamics mit breiter Brust seine Kernkompetenz in Sachen Kohlenstoff. Passend zum Beschäftigungsfeld ist das im Jahr 2010 gegründete Unternehmen dann ja auch auch im Kohlenpott, wie man das Ruhrgebiet zuweilen auch zu nennen pflegt, ansässig. Von Dortmund aus versorgt man ganz Europa mit Kohlenstoff.
Carbon ist die erträgliche Leichtigkeit des Sein
Der bereits seit vielen Jahren im Motorsport etablierte Werkstoff Kohlefaser/Carbon eröffnet beim Fahrzeugtuning neue Wege und Möglichkeiten hin zu robustem Leichtbau mit dem Ziel einer erheblichen Performance-Verbesserung. Im Tuner-Fahrerlager ist Carbon nicht nur mittlerweile gesellschaftsfähig, sondern auch in der Breite angekommen. Viele wollen es haben. Verständlich: Die Optik des edel schimmernden Materials gefällt. Und wer sein Autohobby lieber leicht nimmt, greift bei Carbon ganz bestimmt nicht schwer daneben.
„Mercedes ist szenetauglich“
Während die Tunerszene viele Jahre vor allem auf VW, Audi und BMW fixiert war, hat Mercedes-Benz auf der Beliebtheitsskala der Tunergemeinde mittlerweile bis auf Augenhöhe aufgeholt. „Mercedes ist voll szenetauglich“ beurkundet auch Carbonfiber Dynamics Gründer Malte Schütt die hohen Sympathiewerte im Veredelungssektor für die Marke mit dem Stern. Als es darum ging, für die Essen Motor Show 2015 ein neues Projektauto zu kreieren, kam für die Kohlenstoff-Fachleute auch nur ein Mercedes-Benz in Frage: „Die Faszination individuelle Driving Performance zu erfahren, ließ sich aus unserer Sicht mit einem C63 sehr gut und vor allem sehr eindrucksvoll umsetzen.“
Kompetenzen ergänzen
Bei Carbonfiber Dynamics verschrieb man sich ganz der Schönheit, Eleganz und der Sportlichkeit von Carbon. Mehr Stoff oder andere geile Teile gibt‘s hier (noch) nicht. Kohlenstoff ist (derzeit) die große und alleinige Kompetenz der Dortmunder. Diese wiederum ist beachtlich, weil man u.a. der europäische Distributor für die in Hongkong ansässige Firma Boca, einem der weltweit führenden Fachbetriebe für die Carbon-Verarbeitung von Auto-Designparts, ist.
Edelschimmer: Der schöne Schein von Carbon
Der Kohlenstoff, welcher an dem Mercedes-Benz C63 AMG für Aufsehen sorgt, stammt samt und sonders von Boca. Seitenschwellerleisten, Spiegelkappen, Frontlippe, Grounddiffusor sowie ein Heckflügel und eine Motorhaube (die letzten beiden Parts je im Black-Series-Style) gehören zum Kohlefaser-Designpaket. Ca. 6 kg schwer und damit um rund 18 kg leichter als die C63-Originalhaube ist zum Beispiel der Motordeckel aus Vollcarbon, welcher mit Kevlar verstärkt worden ist, um eine extreme Festigkeit zu gewährleisten. Der bereits erwähnte Grounddiffusor ist übrigens nicht nur ein optischer Gimmick. Er erstreckt sich weit über den Unterboden, was sich in einer Optimierung des Anpressdrucks auswirkt.
Einfach mal blau machen
Um den Hinguckereffekt des C63 AMG zu steigern, setzt man beim aktuellen Projektauto aber nicht nur alles auf die Carbon-Karte. Schön anzusehen ist ja auch die Folierung des eigentlich silber lackierten W204 in matt glänzendes Avus-Blau (Drive and Style).
Bilstein, Toyo und BBS übernehmen die Haftung
Beim Fahrwerk der dynamischen C-Klasse drehen sich 19zöllige BBS-CH-R-Felgen und Toyo Proxes T1-Sport in 235/35 bzw 265/30 um die Achsen. Um die Straßenlage zu verbessern, wurde ein Bilstein Gewindefahrwerk in den C63 verbaut. Unter der Carbon-Haube leistet der 6,2-Liter-V8 nach wie vor 475 PS. Dass man freilich meinen könnte, hier wäre mehr Power drin, als es tatsächlich der Fall ist, liegt an der starken Akustik der Abgasanlage von JP Performance.
Publikumspremiere: ESSEN MOTOR SHOW
Übrigens: Der umgebaute Mercedes-Benz C63 AMG von Carbonfiber Dynamics wird seinen ersten großen und sicherlich viel beachteten Auftritt auf der Essen Motor Show 2015 (26.11.-6.12.2015) haben. Man muss kein Prophet sein, um vorhersagen zu können, dass die verschärfte und rassig gestaltete Optik des Mercedes-Benz C63 AMG viele Besucher des Meetings veranlassen wird, die Foto-App des Smartphones zu aktivieren.
Mercedes-Fans Technische Daten
Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz C63 AMG (W204)
Baujahr: 2010
Motor: V8, Hubraum: 6.208 ccm, Leistung: 457 PS, Edelstahl-Abgasanlage von JP Performance
Getriebe: AMG SPEEDSHIFT MCT 7-Gang-Sportgetriebe
Bremsen: Serie
Räder: BBS CH-R, 8,5 x 19 vorn und 9,5 x 19 ET 25 hinten
Reifen: Toyo Proxes T1 Sport, 235/35er vorn und 265/30er hinten
Fahrwerk: Bilstein B16 PSS10-Gewindefahrwerk
Karosserie: Folierung in Avus Blau von Drive and Style, Boca Carbon Frontlippe, Boca Carbon Seitenschweller, Boca Carbon Ground Diffusor, Boca Carbon Heckflügel (Black-Series-Style), Boca Carbon Motorhaube (Black-Series-Style), Boca Carbon Spiegelkappen
Innenraum: Serie
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