Es ist ja nicht gerade so, dass die B-Klasse von Mercedes-Benz die sportlich ambitionierten Piloten im Mercedes-Benz-Fahrerlager besonders heftig  ansprechen würde. Dabei bezeichnet sich die B-Klasse B246 ja selbst als Sports Tourer - gar nicht mal zu unrecht. Denn das Etikett „Sports Tourer“ steht der B-Klasse wirklich zu, wie man an dem zum AMG-45-Looker transformierten Mercedes-Benz B 200 d von Dirk Panzer sehen kann.  

Die Kompakten von Mercedes-Benz können aus sportlicher Hinsicht extrem scharf geladen sein. Nicht zuletzt sorgt AMG in Affalterbach dafür, dass die Kompaktklasse mit Stern das Rüstzeug zum Sportwagen besitzt. Mit AMG-DNA geben A-Klasse, CLA und GLA auf der Überholspur und bei der Kurvenräuberei in ihrem Segment den Ton an. Die B-Klasse indes gab und wird es  als AMG-High-Performance-Automobil in Serie vorerst nicht geben. Nur ein einziges Mal stellte man eine B-Klasse der ersten Generation auf rassig und racig ein. Es geschah im Jahr 2010. Da wurde ein Mercedes-Benz B55 „AMG“ mit einem 388 PS starken V8 ins Rollen gebracht. Das seinerzeit nicht von AMG in Affalterbach sondern als  Lehrlingsprojekt des MB-Werks in Rastatt realisierte Unikat war allerdings nicht der Auftakt einer künftigen Sportlerkarriere der B-Klasse.  

Die B-Klasse kann beides: Sport und Familie

Sports Tourer hin, Sports Tourer her - für nicht wenige ist die B-Klasse ein Van. Dabei hat sie mehr drauf und mehr drin als eine schnöde Familienkutsche mit der Bestimmung zum Pampas-Bomber. Es ist natürlich schon wahr: Die B-Klasse von Mercedes-Benz ist schon der ideale Wegbegleiter für den komfortablen Familienausflug. Nicht umsonst zeigt sie dafür im Innenraum Größe. Sie kann aber auch sportlichen Fahrspaß bieten. Fahrerplatz und Linienführung der Karosserie sind  durchaus auch in einem dynamischen Koordinatensystem wiederzufinden.  Kurz: Die Mercedes-Benz B-Klasse W246  kann beides: Dynamik und Komfort.  

Mercedes-Benz: genau mein Ding

Dirk Panzer sieht ein bisschen aus wie ein Doppelgänger vom Grafen. Doch während der Sänger von Unheilig zwischenzeitlich der großen weiten Welt entsagte, steht der 43 Jahre alte Kfz-Mechaniker mitten im Leben.  Und das ist, seitdem er im Besitz des Fahrerlaubnis ist, ein sehr bewegtes im Zeichen des Sterns.
Der gelernte Kfz-Mechaniker hat Benzin im Blut und den Stern sozusagen mitten aufs Fahrerherz tätowiert.  Seine MIB-Karriere begann mit einem 83er W201, gefolgt von einem 300 TE W124, einem Viano 3.0 CDI Exclusive, einem S500 W221, einem Mercedes 200 Kompressor T-Modell S210 sowie noch einem Mercedes 1.8 E W201. „Mercedes forever. So lang ein Tropfen Blut noch glüht, kommt immer wieder ein Stern auf den Hof“, sagt der Norddeutsche, der Mitglied bei IG Nordsterne Bremen ist.

Mercedes-Benz B-Klasse: Ich brauche dich!

Um der Wahrheit die Ehre zu geben: die B-Klasse war eigentlich nicht der Wunsch-Mercedes des bekennenden MIBs. Aber im Norden sagt man: Wat mutt, dat mutt. Und irgendwann musste es eben auch für ihn die B-Klasse sein. Und das kam so: „Als 2014 feststand, dass meine Frau und ich Eltern wurden, musste ein Familienauto für die Stadt her. Ein T-Modell der E-Klasse  war meiner Frau aber zu groß. Das C-Klasse T-Modell war dagegen zu klein für mich. Also entschieden wir uns für kompakt und sportlich: Die Mercedes-Benz B-Klasse sollte es sein.“

Vorurteil: Die B-Klasse ist nur was für Rentner

Es gab mal eine Zeit, da war die B-Klasse ein beliebtes Auto für all diejenigen, welche aus welchen Gründen auch immer ganz unaufgeregt für die Entschleunigung auf der Fahrbahn eintreten und eine entsprechend gemächliche Fahrweise favorisieren.  Bald galt die Baureihe T245  als rollende Seniorenresidenz. Schublade auf. Schublade zu. Und so haftet der neuen B-Klasse-Generation das Stigma des Rentnerautos  so hartnäckig an wie ein Kaugummi an der Schuhsohle.  

Umparken im Kopf   

 Auch Dirk hatte an den Vorurteilen gegenüber der B-Klasse zu knabbern. Okay, ein Papa wollte er ja sehr gerne sein. Aber für einen Opa wollte er nun doch noch nicht gehalten werden. Jedenfalls jetzt noch nicht.  Dirk: „Nicht wenigen kommt im Zusammenhang mit der B-Klasse das Wort vom Rentner-Benz in den Sinn!  Dem musste ich natürlich vorbeugen und gönnte dem frisch bestellten B-Klasse-Neuwagen deshalb auch eine AMG-Line-Ausstattung ab Werk.“

Bock auf die B-Klasse

Mit der AMG-Line-Ausstattung setzte Dirk aufs richtige Pferd: Dank der zweiflutigen Abgasanlage mit Endrohrblenden in Chromoptik sowie den spezifischen AMG Styling-Parts nebst Tieferlegung, gelochten Bremsscheiben vorn und schwarz lackierten 18zölligen AMG-Rädern, die von Dirk mit 225/40er Contis gefahren werden, sah der zirrusweiße W246 kaum nach der ersten Wahl für einen Ruheständler aus.

AMG-Flair inside

Im Innenraum des B 200 d ist dank zusätzlichem AMG Exklusive Paket für niveauvollen Sport an Bord reichlich gesorgt. AMG-Multifunktionslenkrad mit Schaltpaddels, Alu-Pedale mit Gumminoppen, Ledersitze mit roten Kontrastnähten  und Dekor-Elemente in Carbon-Optik sind nur einige Besonderheiten der AMG-Ausstattung, welche die B-Klasse sportlich-Individuell und dem Fahrer mehr Lust beim Lenken bereiten.

Veränderung ist angesagt

So also wurden Dirk Panzer und die B-Klasse zu Weggefährten. Doch wenig später reichte  die AMG-Line-Ausstattung dem MIB nicht mehr zum absoluten Frohsinn hinterm Volant, wie Dirk berichtet: „Das ist der Klassiker: Wenn der Neuwagen frisch vorm Haus steht, denkt man: Das isser. So bleibt er. Da machste nix dran. Das bleibt alles so wie‘s ist! Dann aber juckt es irgendwann ja doch in den Fingern.“  
Mit den Flaps von A45/CLA 45 und einer gehörigen Prise Edition-1-Touch sieht die B-Klasse noch besser  - vor allem sportlicher - aus. Obendrauf bekam die B-Klasse noch eine schwarze Folierung mit plastischem AMG-Print und einer Faksimile-Signatur von Gottlieb Daimer.  Der wiederum hätte vermutlich auch seine Freude an dieser B-Klasse  und würde mit Blick auf Dirks Sports Tourer vielleicht anerkennend gesagt haben: „Klarer Fall: Das Beste oder nichts!" Auf jeden Fall ist diese B-Klasse eine wie keine.

Autor: Mathias Ebeling

43 Bilder Fotostrecke | Mercedes-Benz B-Klasse Tuning: B-Klasse goes High Performance: Mercedes B 200 d als „AMG B45 Edition1" #01 #02

Mercedes-Fans Technische Daten

Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz B 200 d (W246)

Baujahr: 02/2015

Motor: Reihenvierzylinder mit Turbo-Aufladung, Hubraum: 2.143 ccm, Leistung: 136 PS

Getriebe: 7G DCT

Bremsen: Gelochte Bremsscheiben (AMG Line)

Räder: AMG LMR Vielfachspeichendesign, 7,5 x 18 ET 45 vo/hi

Reifen: Continental 225/40 R18

Fahrwerk:  AMG-Line-Komfortfahrwerk mit 30-mm-Tieferlegung, 20 mm / 25-mm-Distanzscheiben je Seite vo/hi

Karosserie: AMG-Line-Exterieur, Flaps vom A 45/CLA 45, Edition-1-Look, schwarze Dachfolie mit AMG-Print und Gottlieb-Daimler-Signatur

Innenraum: AMG Exklusive Paket