Mit dem Geländewagen-Urgestein, dem Mercedes G, kann man wohl beinahe jede Region dieser Welt bereisen. Es dürfte kaum einen Ort geben, den der kantige Allradler nicht erreicht. Wäre doch schön, wenn man dann dort auch übernachten könnte. Kann man: Mit dem Camptop von Schmude, einem aufstellbaren Schlafdach. Bei der Entwicklung legte das Unternehmen aus Paderborn vor allem Wert auf ein unauffälliges Design, möglichst geringe Windgeräusche im Fahrbetrieb, ein niedriges Gewicht und eine kaum veränderte Dachhöhe.
Die gesteckten Ziele wurden erreicht. Das Dach bringt mit seiner Parallel-Hubtechnik maximalen Innenraum - und bringt den G um rund acht Zentimeter mehr doch nur auf eine Gesamthöhe von rund 203 Zentimeter. Gegenüber einem Fahrzeug mit Schiebedach ist es sogar um rund zehn Kilogramm leichter. So bleibt die Fahrdynamik weitgehend erhalten, speziell die Wankneigung dürfte sich nicht vergrößern. Gedacht ist das Camptop für Mercedes G-Modelle mit einem Radstand von 2.850 mm. Das Schlafdach passt auf Fahrzeuge aller Baujahre. Das Original-Dach wird ausgeschnitten, mit dem neuen Camptop-Aufbau ist eine Zulassung des G als Zwei- oder Fünfsitzer möglich.
Gefertigt wird das Schlafdach aus Kohlefaser-Sandwich. Die rundum gleichbleibende Innenhöhe liegt bei rund 80 cm, die Liegefläche ist 133 x 223 cm groß. Das "Dachgeschoss" ist innen wohnlich mit grauem Filz ausgekleidet. Außen gibt es serienmäßig eine schwarze Strukturlackierung, andere Lackierungen sind gegen Aufpreis machbar. Abweichend vom auf den Bildern gezeigten Prototyp bekommt die Serienversion auch einen Außeneingang von hinten. Von innen ist die Liegefläche durch zwei Einlegeböden im Heckbereich zugänglich.Eine Matratze gehört zurzeit nicht zum Lieferumfang.
Im Lieferumfang des 8.800 Euro kostenden Camptops sind das auf das Fahrzeug geklebte Unterteil, das Oberteil, Zeltstoff, Mechanik, sowie der Umbau inklusive des Heraustrennend des Stahldaches und die TÜV-Eintragung enthalten. Eine abnehmbare Variante zu einem deutlich günstigeren Preis ist unter der Modellbezeichnung Camptop R derzeit in der Entwicklung, wie es aus Paderborn heißt.
Obendrein liefert Schmude auch abschließbare Heckstaufächer. Sie sind lieferbar für alle serienmäßigen Alufelgen der Größen 16, 18, und 19" in den jeweiligen Einpresstiefen (ET 43, 50, 63). Die Staufächer werden mit einem Stahladapter geliefert, dieser ersetzt den serienmäßigen Reserveradhalter. So ist eine sekundenschnelle Demontage des Einsatzes per Handmutter möglich. Die einzige Ausnahme bildet die 16"-Felge ET 63. Bei dieser wird der der serienmäßige Ersatzradhalter weiter verwendet, der in Einzelfällen gekürzt werden muss. Gefertigt sind die Staufächer aus lackierfähigem Glasfaser-Polyester in lichtgrau, gegen Aufpreis sind Lackierungen in schwarz (52 Euro) oder in Wagenfarbe (225 Euro) realisierbar. Die Kosten für die Heckstaufächer, die etwa zur Unterbringung von Ölen oder Bergematerial dienen können, liegen bei 316,42 (Ausführung 16" ET 63) bzw. 434 Euro für die anderen Varianten.
Wem das an zusätzlichem Platz noch nicht ausreichen sollte, bitte sehr: Schmude offeriert auch abschließbare Seitenstaufächer (rechte oder linke Seite) aus lackierfähigem GfK für G-Modelle mit einem Radstand von 2.850 mm. Sie ersetzen jeweils die letzte Seitenscheibe, verfügen über eine Ersatz-Radioantenne und sind ohne Bohren, Schneiden oder Kleben montierbar. Der Stauraum selbst ist lediglich von außen zugänglich, so ist eine schmutz- und geruchsdichte Abtrennung zum Innenraum gewährleistet. Der Preis liegt bei 535,90 Euro.
Ebenfalls als Ersatz für die hinteren seitlichen Scheiben beim G mit Radstand 2.850 mm dienen die 420 Euro teuren Seitenklappen. Sie ermöglichen mit zwei Öffnungspositionen (ganz auf oder Spalt) auch die Belüftung des Innenraums und sind auch in Spaltposition abschließbar. Gegen Aufpreis können sie durch ein stabiles Gitter oder ein von innen verschraubtes Hundegitter (115 Euro) ergänzt werden. Weitere Infos: www.schmude-hardtop.de
Text: Gerhard Priem, Fotos: Schmude
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