Mercedes-Zukunftsplan: „Electric only“ war gestern

Källenius stellt Verbrenner gleichberechtig neben E-Antrieb

Mercedes-Zukunftsplan: „Electric only“ war gestern: Källenius stellt Verbrenner gleichberechtig neben E-Antrieb
Erstellt am 10. Mai 2024

Electric only. Electric first. War da mal was? Der Strom-Traum scheint beim Stern wegen der weiter unter Plan liegenden E-Auto-Absatzzahlen vorerst ausgeträumt zu sein. Die ambitionierten E-Autoziele von Ola Källenius sind zerplatzt. In seiner Rede an die Aktionäre auf der Hauptversammlung 2024 führte Mercedes-CEO Ola Källenius aus, dass bei Mercedes-Benz der Verbrenner gleichberechtigt neben dem E-Antrieb steht. Das ist sein „klarer Plan für die Zukunft“ von Mercedes-Benz. Er ist eine Kehrtwende: "Der Stern auf unseren Autos ist unser Versprechen: Ein Mercedes ist ein Mercedes - unabhängig vom Antrieb.“

Über 20 Prozent sollte der Anteil der Elektro-Pkw am Mercedes-Absatz im abgelaufenen Jahr betragen. Geschafft hat man gerade einmal 12 Prozent. Damit rückt das noch unlängst formulierte Ziel, dass bis Mitte des Jahrzehnts Elektroautos und Plug-in-Hybride zu 50 Prozent des Absatzes ausmachen werde, in weite Ferne. Ein neuer Realismus ist in der Chefetage von Mercedes-Benz eingekehrt. Mit ihm kehrt die Wertschätzung für den Verbrenner zurück. Die derzeitige Lage ist doch faktisch diese: Die Nachfrage nach E-Autos ist schwach und wird offenbar auch in den kommenden Jahren nicht durch die Decke gehen. Das Votum für oder gegen den Verbrenner ist für Mercedes-Benz als Unternehmen und für die Mitarbeiter eine existentielle Frage geworden. Mit anderen Worten: Mittelfristig hat der Stern nur mit dem Verbleib des Verbrennungsmotors im Portfolio eine Zukunft.

Auf seiner Rede anlässlich der ordentlichen Hauptversammlung der Mercedes-Benz Group AG führte Ola Källenius als Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Group AG seinen „klaren Plan für die Zukunft“ aus. Und der klingt in Sachen Zukunftsgewissheit mit Elektromobilität eher kleinlaut: Zwar setze Mercedes-Benz auch weiterhin „strategisch“ auf null Emissionen und schaffe die Voraussetzungen vollelektrisch zu werden, aber, so führt Ola Källenius in seiner Rede vor den Aktionären aus: „Die Transformation konnte länger dauern, als gedacht. Deshalb sind wir auf alle Marktszenarien vorbereitet.“

Comeback des Verbrennungsmotors

Von Electric first oder Electric only, dem Mantra vergangener Monate, ist in seinem Vortrag keine Rede mehr. Der Verbrenner tritt in Källenius‘ Ausführungen gleichberechtigt an die Seite der Elektromobilität: „In den kommenden Jahren wird es beides geben: Elektroautos und hochmoderne, elektrifizierte Verbrenner. Wenn die Nachfrage da ist, bis deutlich in die 2030er-Jahre.“
Mercedes holt den Verbrenner also wieder aus der Schmuddelecke und will die Entscheidung für E-Antrieb oder Ottomotor dem Markt überlassen. Der Käufer soll entscheiden, welcher Antrieb ihm der beste ist. Wortwörtlich führt der Mercedes-Chef in seiner Ansprache auf der Hauptversammlung 2024 aus: „Wir halten alle relevanten Antriebe auf dem neuesten Stand. Und dann entscheidet der Kunde. Wir werden für jeden Wunsch den perfekten Mercedes bauen. Unsere Werke haben wir flexibel aufgestellt. So können wir Verbrenner neben Elektroautos bauen. Und schnell auf den Markt reagieren. Der Stern auf unseren Autos ist unser Versprechen: Ein Mercedes ist ein Mercedes - unabhängig vom Antrieb.“

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2 Kommentare

  • MB-W176

    MB-W176

    Der Kunde hat also doch eine gewisse Macht, Stichwort C63 xD
  • R129Fan

    R129Fan

    Mercedes war Mercedes, jetzt sind sie nur Nummer eins bei den Rückrufen. Der Elektro Ola sollte nach Schweden zurückkehren. Genug Geld um eine Elchzucht aufzumachen hat er ja.

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