Bosch und Mercedes-Benz haben einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum automatisierten Fahren erreicht: Für ihr vollautomatisiertes Parksystem im von APCOA betriebenen Parkhaus P6 am Flughafen Stuttgart hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) die Genehmigung erteilt. Es ist damit die weltweit erste behördlich für den Serienbetrieb zugelassene, vollautomatisierte und fahrerlose Parkfunktion nach SAE Level 4. Die technologische Weiterentwicklung des automatisierten Fahrens spielt eine Schlüsselrolle in der Mobilität der Zukunft. Fahrzeug und Infrastruktur übernehmen die Fahr- und Rangieraufgaben: Statt wertvolle Zeit für die Parkplatzsuche und das Einparken in engen Parkhäusern aufzuwenden, kann sich der Fahrer direkt anderen Dingen widmen.
„Die weltweit erste Genehmigung für den Kundenbetrieb unserer gemeinsam mit unserem Technologiepartner Bosch entwickelten vollautomatisierten und fahrerlosen Parkfunktion zeigt: Innovationsführerschaft und „Made in Germany“ gehen Hand in Hand“, so Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, Chief Technology Officer verantwortlich für Entwicklung & Einkauf. „Nach der Markteinführung des Level 3-Systems DRIVE PILOT werden wir in Kürze mit dem INTELLIGENT PARK PILOT ein Level 4-System fürs Parken anbieten – und das alles in diesem Jahr. Damit zeigen wir unseren Kunden, wie Technologie den Alltag verbessern und unseren Kunden wertvolle Zeit schenken kann.“
„Fahrerloses Parken ist ein wichtiger Baustein automatisierter Mobilität. Das gemeinsam mit unserem Partner Mercedes-Benz entwickelte vollautomatisierte Parksystem zeigt, wie weit wir auf diesem Entwicklungspfad bereits gekommen sind. Der Alltag des automatisierten Fahrens beginnt mit dem fahrerlosen Parken“, sagt Dr. Markus Heyn, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions. „Bosch hat von Anfang an den Ansatz verfolgt, die Infrastruktur in den Parkhäusern intelligent zu machen. Damit haben wir Standards gesetzt. Unser Ziel ist es, künftig weitere Parkhäuser mit der entsprechenden Infrastrukturtechnik auszustatten – in den kommenden Jahren sollen es weltweit bereits mehrere Hundert sein.“
„Wir freuen uns außerordentlich, dass es gelungen ist, gemeinsam mit unseren Partnern von Bosch, Mercedes-Benz und dem Flughafen Stuttgart ein vernetztes System für das fahrerlose und berührungslose Parken zu entwickeln. Unsere digitale Plattform APCOA FLOW ermöglicht dabei die Stellplatzbuchung, den berührungslosen Zugang zum Parkhaus und die automatische Abrechnung des Parkvorgangs,“ merkt Frank van der Sant, Mitglied des Vorstands und Chief Commercial Officer der APCOA PARKING Group an. „Für unsere Kunden bietet das einen enormen Komfortgewinn: Planungssicherheit, geringen zeitlichen Aufwand, kurze Wege sowie einen berührungs- und bargeldlosen Parkprozess.“
„Als Flughafen sind wir stolz darauf, dass der STR Standort dieser Weltpremiere ist“, sagt Walter Schoefer, Sprecher der Geschäftsführung der Flughafen Stuttgart GmbH. „Das Projekt zeigt, wie stark hier in der Region die Innovationskraft ist. Automated Valet Parking ist ein echter Komfort- und Zeitgewinn für unsere Fluggäste. Das gilt ganz besonders, wenn sie in Eile sind und am Flughafen schnell ihr Auto abstellen wollen.“
Die Technik des fahrerlosen Parkens
Ins Parkhaus fahren, aussteigen und das Fahrzeug per Klick auf die Smartphone-App zum Parken schicken – der automatisierte Parkservice, auch Automated Valet Parking genannt, kommt ganz ohne den Fahrer aus. Während dieser das Parkhaus bereits verlassen hat und die gewonnene Zeit anderweitig nutzen kann, fährt das Fahrzeug selbstständig zu einem zugewiesenen Stellplatz und parkt ein. Genauso kommt das Fahrzeug auf Wunsch auch wieder vorgefahren. Dabei spielt die im Parkhaus installierte, intelligente Infrastruktur von Bosch mit der Fahrzeugtechnik von Mercedes-Benz zusammen. Bosch-Sensoren im Parkhaus überwachen den Fahrkorridor sowie dessen Umfeld und liefern die Informationen für die Steuerung des Fahrzeugs. Die Technik im Fahrzeug setzt die Informationen der Infrastruktur in Fahrmanöver um. Auf diese Weise können die Fahrzeuge auch eigenständig Rampen hoch- und herunterfahren und innerhalb des Parkhauses Stockwerke wechseln. Erkennen die Infrastruktursensoren ein Hindernis, bremst das Fahrzeug in den sicheren Stillstand und nimmt die Fahrt erst dann wieder auf, wenn die Strecke wieder frei ist.
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