D wie Daimler, Denza und Desaster

Update: Daimler reduziert Anteile am China-E-Auto-Flop

D wie Daimler, Denza und Desaster: Update: Daimler reduziert Anteile am China-E-Auto-Flop
Erstellt am 27. Dezember 2021
Bild oben: Präsentation des Denza Konzeptfahrzeugs auf der  Auto China 2012

Satz mit X - das war wohl nix.  Die Erkenntnis,  dass das Elektro-Auto per se nicht der Heilsbringer für den Daimler ist, dürfte der Erfinder des Automobils bei dem mit dem chinesischen Autobauer BYD  im Jahr 2012 gemeinsam  ins Leben gerufenen Automarke Denza  gewonnen haben. Die nur im Reich der Mitte angebotenen vollelektrischen Denza-Automobile sind ein Ladenhüter.  Das Projekt ist ein Flop. Nun zieht der Daimler die Reißleine und reduziert seine Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen von 50 auf 10 Prozent.  Dass Ola Källenius nicht komplett die Brocken bei Denza hinwirft, hat wohl den strategischen Grund, sich den chinesischen Autobauer als Partner für künftige Kooperationen noch warm zu halten.  Einstweilen darf der Daimler aus dem geradezu katastrophalen Schiffbruch mit dem Denza-Projekt die Lehre ziehen, dass Elektromobilität nicht automatisch gute Geschäfte in der Zukunft verspricht. Die seit 2014 in China angebotene Marke Denza hat im Reich der Mitte aktuell einen Marktanteil von 0,02 Prozent. Wie das Handelsblatt berichtet, wird in Stuttgart das Denza-E-Auto-Projekt intern sogar als „Desaster“ bezeichnet.

Denza, das Gemeinschaftunternehmen der Daimler AG und des chinesischen Autobauers BYD, wollte mit Elektroautos für das Reich der Mitte den chinesischen Markt spannend machen. Auf der Auto China 2014 feierte des erste gemeinsam von Daimler und BYD entwickelte vollelektrische Auto seine Weltpremiere. Die ausschließlich in China angebotene fünftürige Schräghecklimousine und ihre technisch verbesserten Nachfolger vermochte aber den chinesischen Kunden nicht zu elektrisieren. Die Verkaufszahlen (siehe Tabelle unten) blieben von 2015 bis 2019 auf niedrigem vierstelligen Niveau. Der Marktanteil von Denza in China pendelte lediglich zwischen 0,01 und 0,02 Prozent.

Denza entwickelte sich zum Ladenhüter

Der mehr als mäßige Verkaufserfolg führt zu einem Umdenken in der Verkaufsstrategie. Die vollelektrischen Denza-Limousinen mit dem konservativen Exterieur-Design wurden aus dem Programm genommen. Stattdessen wird seit 2020 nur noch der Denza X - ein absolut Spannende China-Premiere mit Daimler-Beteiligung Premiere für Denza X : So macht der Daimler in China die SUVs spannend Der Denza X feiert in China Premiere - auch so kann ein elektrisch angetriebenes SUV mit Daimler-Beteiligung aussehen zeitgemäßes, stylisches und luxuriöses SUV mit Premiumappeal, das wahlweise vollelektrisch oder als 400 PS starker Plug-in-Hybrid zu haben ist - in China angeboten. Doch während der Daimler im Jahr 2020 von all seinen Mercedes-Modellen in China 774.382 Einheiten verkaufen konnte, bringt es der Denza X im gleichen Zeitraum nur auf 4.175 verkaufte Stück (Marktanteil 0,02 %). Trotz Premiumanmutung. Trotz SUV-Karosserieform. Trotz elektrischem Antrieb. Eingedenk dessen, dass die intern erwarteten Verkaufszahlen die zehnfache Menge betrugen, verlief die Entwicklung der Marke Denza seit 2014 mehr als suboptimal nämlich völlig katastrophal. Ist die E-Automarke Denza auf ganzer Linie gescheitert? Von Flop, Rohrkrepierer und Desaster soll in Stuttgart intern die Rede sein, heißt es. Liegt es am Design? Liegt es am geringen Bekanntheitsgrad der Marke? Oder mag das Fahrerlager teure E-Autos / E-SUV in großer Zahl nicht haben? Im Zusammenhang mit dem Denza-Desaster dürften sich in Stuttgart - womöglich auch mit Blick auf die E-Auto-Strategie des Sterns - viele Fragezeichen auftun. Unklar ist, ob und wann der Daimler bei Denza die Reißleine bzw. den Stecker zieht. Irgendwas muss mit Denza geschehen. So geht es jedenfalls nicht weiter.


Quo vadis neue Mercedes-Benz AG? Nach der Daimler-Aufspaltung in Trucks und Pkw: Wird Mercedes bald chinesisch? Droht nach der Daimler-Aufspaltung in Autos und Trucks die neue Mercedes-Benz AG chinesisch zu werden? Völlig undenkbar ist das nicht.

 

3 Kommentare

  • R129Fan

    R129Fan

    In China interessiert sich, außer in Smog-Städten, keine Sau für diesen Schrott. Aber so ist das, wenn man auf toten Pferden reitet und unfähigen Politikern hinterher hechelt.
  • egide aus belgien

    Egide aus belgien

    Es werden noch viele E-Auto Desaster Folgen, leider wird man das nur glauben wenn das zu spät ist, schade!
  • Pano

    Pano

    Mit Geely als Partner wäre das ganz bestimmt nicht passiert. Da wären die Verkäufe von Anfang an durch die Decke gegangen :-) Grüße Pano

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