E-Mobilität: Monopolisten dominieren regionale Ladesäulenmärkte

Stromtankstelle-Monopoly: fehlender Wettbewerb führt zu überhöhten Preisen

E-Mobilität: Monopolisten dominieren regionale Ladesäulenmärkte: Stromtankstelle-Monopoly: fehlender Wettbewerb führt zu überhöhten Preisen
Erstellt am 1. Juli 2021

Wenn Elektromobilität eine Massenbasis bekommen soll, dann ist die Bezahlbarkeit des Stromtankens ein wichtiger Baustein für mehr Vertrauen in diese Antriebstechnik. Wettbewerb könnte helfen, den Preis an der Ladestation verbraucherfreundlicher zu gestalten. Doch die Realität sieht anders aus: Eine Analyse von LichtBlick (Anbieter von LichtBlick Ökostrom und Öko-Wärme) zeigt: Konzerne und Stadtwerke bauen ihre regionale Monopolstellung auf dem Ladesäulenmarkt weiter aus. Durch mangelnde Konkurrenz legen sie Tarife und Ladebedingungen weitgehend frei von Wettbewerb fest.

In vielen Regionen Deutschlands dominieren weiterhin große Anbieter den Ladesäulenmarkt. Ob Hannover (95%, enercity), München (88%, Stadtwerke München) oder Kiel (84%, Stadtwerke Kiel) - nahezu überall kontrollieren einige wenige Monopolisten den regionalen Ladesäulenmarkt und seine Ladebedingungen. Die Synergieeffekte werden schnell deutlich: In Bremen stellt die EWE 71% aller Ladesäulen, weitere 13% entfallen auf die swb - die allerdings ebenfalls im Eigentum der EWE ist. In Dortmund werden 84% aller Ladesäulen von innogy betrieben, die wiederum knapp die Hälfte am städtischen Versorger und damit am örtlichen Netzbetreiber halten.

Fehlender Wettbewerb führt zu hohen Preisen

Die Folge: Tarife und Ladebedingungen werden weitgehend frei von Wettbewerb festgelegt. Das führt schon heute häufig zu überhöhten Preisen für Ladestrom deutlich oberhalb des Haushaltsstrompreises kritisiert LichtBlick. Zudem berichtet LichtBlick aus eigener Erfahrung als FahrStrom-Anbieter von Preisdiskriminierungen. "Diese Entwicklung ist seit mehreren Jahren sichtbar. Die lokalen Monopolisten verteuern den Ladestrom für Drittanbieter, die meist von Kund*innen von außerhalb genutzt werden, und quersubventionieren mit diesen Erlösen die eigenen Tarife", erläutert Adam. "Teilweise zahlen wir für die Ladevorgänge unserer Kund*innen mehr als doppelt so viel an die Ladesäulenbetreiber, als diese von ihren eigenen Kund*innen verlangen. Das ist weit entfernt von fairem Wettbewerb und eine klare Preisdiskriminierung."
(Foto: enBw) /Grafik: LichtBlick SE)

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