Neue Spotlight-Funktion für den Aktiven Nachtsicht-Assistenten PLUS

Mehr Sicherheit für Fußgänger

Neue Spotlight-Funktion für den Aktiven Nachtsicht-Assistenten PLUS: Mehr Sicherheit für Fußgänger
Erstellt am 3. Dezember 2010

Gerade jetzt sind sie öfter schwer zu erkennen: Fußgänger bei Dunkelheit auf der Fahrbahn! Wer den aktiven Nachtsicht-Assistent PLUS an Bord hat, den Mercedes-Benz bereits seit 2009 anbietet, bekommt die Personen zur Warnung in einem Bild im Kombi-Instrument markiert. Jetzt stellt Mercedes-Benz die jüngste Entwicklungsstufe des Assistenz-Systems mit neuer Spotlight-Funktion vor. Im unmittelbaren Sichtfeld des Fahrers wird die mögliche Gefahrenquelle hervorgehoben, indem erkannte Personen auf der Fahrbahn direkt gezielt angeblinkt werden können.

Nachts auf einer dunklen Landstraße unterwegs zu sein und plötzlich taucht ein Fußgänger wie aus dem Nichts auf – wohl jeder Autofahrer kennt diesen Schreckensmoment. Einen Passanten zu erfassen, gehört mit zu dem Schlimmsten, was einem Autofahrer passieren kann. Einer Untersuchung der deutschen Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zufolge werden nachts fünfmal so viele Fußgänger auf Landstraßen getötet wie tagsüber. Ähnlich erschreckend ist eine andere Statistik der BASt: Nachts findet nur 20 Prozent des gesamten Verkehrsaufkommens statt – aber 40 Prozent der tödlichen Unfälle.

Mit der neuen Spotlight-Funktion für den Aktiven Nachtsicht-Assistenten PLUS stellt Mercedes-Benz erstmals ein aktives Lichtsystem vor, das zu einem völlig neuen Sicherheitslevel bei Nacht führt. Untersuchungen belegen die positive Wahrnehmung der Spotlight-Funktion durch die Fußgänger. Eine Blendung anderer Verkehrsteilnehmer wird ausgeschlossen, da die Illumination nicht erfolgt, sofern sich andere Verkehrsteilnehmer, die vorausfahren oder entgegenkommen, im Bereich des Fußgängers befinden.

Entwickelt haben die neue Spotlight-Funktion die Kamera- und Lichtexperten von Mercedes-Benz in Sindelfingen. „Ebenso wie viele andere Sicherheitsinnovationen von Mercedes-Benz ist die neue Spotlight-Funktion des Aktiven Nachtsicht-Assistenten PLUS auf das reale Unfallgeschehen abgestimmt", so Dr. Thomas Weber, Mitglied des Vorstands der Daimler AG, verantwortlich für die Konzernforschung und die Entwicklung von Mercedes-Benz Cars. „Ziel der Entwicklung war es, die besonders folgenschweren nächtlichen Kollisionen mit Fußgängern zu verhindern. Mit diesem Konzept schützt ein mit Spotlight-Funktion ausgerüsteter Mercedes-Benz nicht nur die eigenen Insassen, sondern trägt auch maßgeblich zu einer höheren Sicherheit anderer Verkehrspartner bei", so Dr. Weber weiter. Wie groß der Wunsch der Kunden nach mehr Sicherheit bei Nacht ist, zeigt die Erfolgsgeschichte des 2005 eingeführten Aktiven Nachtsicht-Assistenten: Aktuell wird bereits mehr als jede zweite Mercedes-Benz S-Klasse weltweit damit bestellt. In Serie geht die neue Spotlight-Funktion im Aktiven Nachtsicht-Assistenten PLUS in einem Mercedes-Modell der Luxusklasse im Sommer 2011.

So funktioniert die Spotlight-Funktion im Detail

Der Nachtsicht-Assistent PLUS mit neuer Spotlight-Funktion erfordert ein komplexes Zusammenspiel verschiedener technischer Funktionen. Infrarotscheinwerfer, Nachtsichtkamera, Mehrzweck-Kamera, Spotlight-Scheinwerfer, Instrumentendisplay und Scheinwerferschalter werden von mehreren Steuergeräten mit komplexer Software koordiniert.

Eingeschaltet wird die Spotlight-Funktion, indem der Fahrer wie gewohnt die Funktion Adaptiver Fernlicht-Assistent aktiviert (den Lichtdrehschalter in die Position „Auto“ bringt und den Lenkstockhebel nach vorne in die Fernlicht-Stellung drückt) und den Aktiven Nachtsicht-Assistenten PLUS mit Hilfe der daneben liegenden Taste einschaltet. Die Spotlight-Funktion wird dann ab 45 km/h aktiv. Ein entsprechendes Symbol im Nachtsicht-Bild informiert den Fahrer, dass die Spotlight-Funktion aktiv ist. Bei Geschwindigkeiten unter 40 km/h wird die Spotlight-Funktion automatisch deaktiviert. Der Fahrer kann die Funktion auch spontan deakti-vieren, indem er den Lenkstockhebel von der Fernlicht-Stellung in die Abblendlichtstellung zurück zieht (gewohnter manueller Abblendvorgang).

Die Spotlight-Funktion nutzt Infrarottechnik, um Fußgänger in einer Reichweite von bis zu 80 Metern zu erkennen: Zwei separate Lichtquellen im Scheinwerfer beleuchten die Fahrbahn mit unsichtbarem und damit blendfreiem Infrarotlicht. Eine auf dieses Licht spezialisierte Kamera hinter der Frontscheibe nimmt das Geschehen vor dem Auto auf. Das aufgenommene Bild wird auf ein Display im Kombi-Instrument übertragen. Hier erscheint eine angenehme, gestochen scharfe Darstellung der Szene, so dass der Fahrer Fußgänger, Radfahrer oder Hindernisse auf der Fahrbahn frühzeitig erkennen kann. Sobald das System Fußgänger vor dem Auto erkannt hat, werden sie beim Aktiven Nachtsicht-Assistenten PLUS in der Anzeige markiert.

Eine zweite Kamera, die als so genannte Mehrzweck-Kamera auch vom Geschwindigkeitslimit-Assistenten und dem Spurhalte-Assistenten genutzt wird, erkennt, ob das Fahrzeug bei Dunkelheit unterwegs ist. Die Position eines vorausfahrenden oder entgegenkommenden Verkehrsteilnehmers wird von ihr ebenso erfasst. Alle diese Informationen nutzt das elektronische Steuergerät, um zu entscheiden, ob ein detektierter Fußgänger zur Warnung angeblinkt wird.

Für die variable Lichtverteilung ist in der Kulisse der Frontscheinwerfer eine Nut ausgefräst, mit deren Hilfe ein steuerbares Punktlicht, das Spotlight, realisiert wird. Bis zu vier Mal wird der Fußgänger außerhalb von Ortschaften bei Dunkelheit angeblinkt, solange er sich im Lichtkegel befindet. Hat der Adaptive Fernlicht-Assistent auf Abblendlicht geschaltet, wird der Fußgänger mit der Spotlight-Funktion über den ausgeleuchteten Abblendlichtbereich hinaus angeblinkt. Ist dagegen Fernlicht aktiviert, bleibt dieses im linken Scheinwerfer stehen und mit dem rechten Scheinwerfer wird geblinkt. Der blinkende Scheinwerfer bleibt anschließend fünf Sekunden abgeblendet, um in diesem Zeitraum eine Blendung des Fußgängers zu verhindern. Eine Blendung anderer Verkehrsteilnehmer wird ausgeschlossen, da die Illumination nicht erfolgt, wenn andere Fahrzeuge vorausfahren oder entgegen-kommen, die sich im Bereich des Fußgängers befinden. Der Fahrer kann die Spotlight-Funktion zudem jederzeit am Lenkstockhebel spontan deaktivieren.

Verschwindet der Fußgänger aus dem Kamerabild, weil zum Beispiel das Fahrzeug bereits an ihm vorbei ist oder er den Fahrbahnrand verlassen hat, blendet der Scheinwerfer bereits vor Ablauf der fünf Sekunden wieder auf, sofern die Bedingungen des Adaptiven Fernlicht-Assistenten erfüllt sind. Dadurch stehen dem Fahrer schnellstmöglich wieder das volle Fernlicht und damit die beste Ausleuchtung der Straße zur Verfügung.



Probandenversuchen bestätigen den Sicherheitsvorteil: Bei Fahrten mit 70 km/h erkannten die Probanden mit Hilfe der Spotlight-Funktion einen Fußgänger im Durchschnitt 25 Meter früher als ohne System - ein Zeitvorteil von zirka 1,3 Sekunden.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community