Mercedes in HO: Die S-Klasse im Kleinen!

Mercedes Modellautos - Wiking und der gute Stern: die Mercedes S-Klasse im Maßstab 1:87//Text und Bilder von Gregor Gerlach

Mercedes in HO: Die S-Klasse im Kleinen!: Mercedes Modellautos - Wiking und der gute Stern: die Mercedes S-Klasse im Maßstab 1:87//Text und Bilder von Gregor Gerlach
Erstellt am 1. Juli 2010

Eine Sternstunde im Kleinen? Na klar, warum auch nicht? Und zwar im Wortsinne. Denn die Liebe zur Marke drückt sich nicht selten auch in der Begeisterung zum Modell aus! Wobei von der Größe des Modells aber nicht auf die Größe der Begeisterung geschlossen werden sollte. Das steht in keinem Zusammenhang, wie sicherlich nicht nur Gregor Gerlach bestätigen kann. Der Mercedes-Fan sammelt Wiking-Autos und das bevorzugt mit dem guten Stern!



Gregor Gerlach ist nicht nur Wiking-Sammler, er betreibt auch die einzige Website im Internet, die sich ausschließlich mit dem Thema die "Mercedes Modelle von Wiking" befasst. W126-Fahrer Gerlach beschreibt die Geschichte der S-Klasse aus Sicht der Wiking-Modelle.

Der Anfang der Wiking-Geschichte

Mitte der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde in Berlin die Firma Wiking gegründet. Nach Ausflügen in die Biologie und Literatur widmete sich der Gründer Friedrich Karl Peltzer hier seiner Leidenschaft, Wasserlinien-Modelle von Schiffen zu bauen.

Zunächst aus Holz und als Einzelanfertigungen wurden recht schnell Gusstechniken erprobt, um eine Massenproduktion aufnehmen zu können.



Die Abbildung zeigt den deutschen Schnelldampfer Bremen in Metallguss (1:1250), der in dieser Form um das Jahr 1938 hergestellt wurde. Dieses traumhaft schöne Modell war für die damalige Zeit ein Meisterstück.

Noch ohne Scheibe: die ersten Wiking-Mercedes kommen 1954

Die im Bild gezeigten Modelle sind die ersten Wiking-Mercedes aus dem Jahre 1954.



Die Gusstechnik wurde immer weiter verfeinert, die Modelle immer detaillierter und bald wurde die Marine auf das Unternehmen aufmerksam. Die brauchten zu dieser Zeit jede Menge Schiffs- und andere Modelle für ihre "Sandkastenspiele".

So waren Nachbildungen von Schiffen (1:1250), Flug- und Fahrzeugen (1:200) für die verschiedenen Waffengattungen bis Kriegsende das Hauptstandbein der Firma.

Durch die Rohstoffknappheit seit Anfang der vierziger Jahre begann Wiking mit den damals neuen Kunststoffen zu experimentieren und konnte auf diesem Gebiet schon bald erste Erfolge vorweisen.

Einige der Hand-Spritzmaschinen für Kunststoffe wurden in die Nachkriegszeit gerettet, mit ihnen wurde Ende der vierziger Jahre die Produktion wieder aufgenommen. Aufgrund des Materialmangels wurden die Lagerbestände an Schiffen und Flugzeugen wieder eingeschmolzen und zu Knöpfen und Kämmen umgearbeitet. So war die Zeit.



Anfang der fünfziger Jahre wurde versucht, wieder an die Vorkriegsproduktion anzuknüpfen, allerdings waren Schiffs- und Flugzeugmodelle zu dieser Zeit recht wenig gefragt.

Der bei Wiking angestellte Formenbauer und Modellbaumeister Kedzierski experimentierte mit eigenen Entwürfen von Modellautos, so verließen die ersten Verkehrsmodelle die Pressen. Es handelte sich dabei um Phantasie-Modelle in ungefähr 1:90.

Der bekennende Schiffsliebhaber Peltzer soll anfangs wenig angetan von der Eigenmächtigkeit seines Angestellten gewesen sein. Dennoch willigte er aufgrund fehlender anderer Perspektiven in den Versuch ein. Und die Automodelle gingen weg wie geschnittenes Brot.

Das war der Anfang dessen, was vielen Kindern zwischen 6 und 99 Jahren noch heute Glanz in die Augen zaubert. Die Wiking Verkehrsmodelle waren geboren!

"Meine Wiking-Geschichte!"

Natürlich bin ich wie viele andere auch mit Wiking-Modellen aufgewachsen. Selbst als Kind war mir schon klar, dass diese kleinen Kunststoff-Modelle etwas Besonderes sind. Dagegen war alles andere nur Spielzeug ;-) .

Automodelle sind Träume. Sie künden von Mobilität und lassen den Glanz des Originals auch in den kleinsten Hütten scheinen. Und wenn man Glück hat, werden sie wahr.

Ich musste bis zu meinem 22sten Geburtstag warten, bevor ich in meinem ersten eigenen Mercedes-Benz Platz nehmen konnte. Es war ein damals schon uralter 200D der Baureihe 110 und runter bis auf den Straßenbelag. Aber es war ein Mercedes! Mein erster Mercedes!!!



Aus Gründen, die mir bis heute schleierhaft sind, habe ich kurz danach alle Wiking-MB aus der Grabbelkiste gepuhlt, in die unsere Mutter sie nach dem Ende der Modelleisenbahn verstaut hatte.

Auf dem Bild sind genau diese Modelle zu sehen. Die silberne Schnauze des 220 ist nicht serienmässig, die hat mein Vater damals drangemalt. Mit Ofenbronze!

Das war der Beginn meiner Sammelleidenschaft und ist nun gut 35 Jahre her. Seitdem hat sich viel geändert, auch meine Mobilität wird nur noch zum Teil von Daimler-Produkten sichergestellt.

Aber die Wiking-Daimlerchen sind mir bis heute geblieben. Meine Sammlung umfasst heute ca. 450 PKW-Modelle (ohne Taxen und Blaulichter), ein paar von Ihnen stelle ich gerne persönlich vor.

Die S-Klasse bei Wiking: große Klasse im Maßstab 1:87

So gut die Aufnahmen der Modelle auch sind, nie können sie wirklich das Flair der Wiking-Modelle einfangen. Der Charme eines solchen recht kleinen Modells offenbart sich auf dem Schreibtisch oder in der Hand. Die zierlichen Modelle leben, die Fotos nicht.



Das erste von Wiking produzierte "Daimlerchen" war 1953 der 220 (W187).

Ich kenne den genauen Stand der Diskussion nicht und will mich auch nicht einmischen, aber dieses Modell ist für mich die erste S-Klasse. Der Wagen zeigt als Erster die für Jahrzehnte typische Bauform, die verlängerte Front zur Aufnahme der größeren Motoren.

Der zeitnah ebenfalls bei Wiking erschienene 300er spielte damals eher in der Maybach-Klasse und war im Straßenbild ähnlich häufig vertreten.

Wie im Großen auch spiegeln die von Wiking produzierten Modelle der S-Klasse die technischen Möglichkeiten der jeweiligen Epoche wieder. Die S-Klasse hat automobile Geschichte geschrieben, die "Daimlerchen" Modellbau-Geschichte.

Es macht niemanden trauriger als mich, dass diese gemeinsame Geschichte von Mercedes-Benz und Wiking mit dem Wagen 220 ein vorläufiges Ende fand.

Freuen wir uns also bis auf weiteres an dem, was wir haben und träumen weiter von dem, was wir gerne hätten

Mercedes-Benz 220 (Wagen 187)- der Unverglaste!

Dies ist der erste MB, der von Wiking seit 1954 produziert wurde. Es handelt sich um ein sogenanntes unverglastes Modell, warum das so ist, erkennt man recht einfach. Die ersten dieser Modelle wurden noch mit einer weißen Bodenplatte gefertigt, die später gegen eine silberne ausgetauscht wurde. Das Modell ist ein ganz kleines bisschen größer als 1:87.

Die Spritzform war noch recht einfach, die Außenform wohl einteilig. Das ist recht gut an den oberen Fensterrahmen zu erkennen, die tatsächlich kaum ausgebildet sind. Eine echte Kontur wäre mit einer solchen einteiligen Form nicht möglich gewesen, man hätte das fertige Modell nicht mehr aus der Form heraus bekommen.



Wiking wäre nicht Wiking, hätte man sich mit der ersten Form zufrieden gegeben. Im Laufe der Produktion wurden mehrfach Änderungen vorgenommen. Der Kühlergrill wurde strukturiert, später dann das auf der rechten Seite etwas kurz geratene Trittbrett besser an das Original angepasst. Der geneigte Sammler unterscheidet bei diesem Modell insgesamt vier Varianten.

Im Gegensatz zu dem Original sind die Modelle (bis auf die erste und die letzte Serie) weder rar noch preislich sonderlich ambitioniert bewertet. Diese Daimlerchen sind noch echtes Spielzeug und fast unkaputtbar ;-)

Mercedes-Benz 220 (Wagen 180): Ein Ponton aus Plastik

Die ersten selbsttragenden Karossen zogen bei Wiking in Form des Wagen 120 im Jahr 1956 als unverglaster MB 180 ein. Auf den Wagen 180 musste der Liebhaber noch bis 1958 warten. Aber das hat sich gelohnt, denn es erschien als erstes das groß wie klein bildhübsche Cabriolet. Und es markiert den Beginn einer neuen Zeit, begrüßen wir das erste verglaste "Daimlerchen"!

 

So wie die Ponton-Karosse einen Meilenstein in der Automobil-Geschichte setzt, tut es auch das neue Wiking-Modell. Neu ist die Verglasung (wenn auch hier nur die Frontscheibe), der als Einzelteil gefertigte Kühler sowie die ebenfalls aus weiteren Einzelteilen bestehende Innenausstattung. So stieg neben dem Arbeitsaufwand natürlich auch der Reiz des Modells beträchtlich. Daneben wurden auch die Räder gegenüber dem Vormodell überarbeitet und zeigen nun Profil.

1959 wurde die Modellpalette bei Wiking dann um das Coupe und die Limousine erweitert. Das Coupe basierte auf dem Modell des Cabriolets, welches mit einem separaten Dach versehen wurde. Hier kann der geneigte Leser auch erkennen, dass mit dieser damals neuen Technik noch experimentiert wurde. So fehlen dort die A-Säulen, wie bei einigen anderen Wiking-Modellen aus dieser Zeit auch.

Die Limousine hat schon eine etwas modernere Form mit sämtlichen Säulen, die nicht nur für die damalige Zeit höchst filigran waren. Und als Krönung ist der Viertürer das erste Wiking-Modell mit Stern.

Der Stern war so fein gearbeitet, dass er ziemlich schnell abbrach. Aber immerhin war er nun endlich da und gefiel wohl so gut, dass dieser Kühler wenig später auch für Cabrio und Coupe Verwendung fand.

Seit dieser Zeit trennt eben dieser Stern im Modellbereich A- und B-Ware.

Ist er dran, ist das Modell fast immer in einem Top-Zustand und dementsprechend teuer

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Mercedes-Benz 220 S (Wagen 111)- silberne Radkappen sorgen für glänzende Augen

Die Heckflosse wird ab 1961 als Wiking-Modell angeboten, zunächst nur als Limousine. Der Stern ist nun etwas größer (aber kaum haltbarer) als bei dem W180, dafür gibt es eine andere Neuerung. Die Scheinwerfer sind nicht mehr aufgemalt, sondern als einzelne Bauteile in die Kotflügel eingeklebt. Und die Räder sind auch neu, sie haben nun silberne Radkappen.

Das Modell selbst wirkt leicht hochbeinig und lässt so ein wenig die Eleganz des Originals vermissen. Solange aber der Chef lebt, passiert das nur einmal.

Mitte der Sechziger erscheint dann der 300 SE als Cabrio sowie das 280 SE Coupe. Und das sind Modelle, die zur Zeit ihres Erscheinens absolut einmalig und richtungweisend waren. Sie gehören zu dem wirklich Schönsten, was Wiking je hergestellt hat. Das hat sich bis heute nicht geändert. Die Form des Cabriolets ist wohl verloren, aber aus der des Coupes werden bis zum heutigen Tage noch Sonderserien produziert. Da gibt es auch satte 45 Jahre später nichts zu verbessern.

Dieses Modell wurde lange und auch in großen Stückzahlen hergestellt. Durch leichte Modifikationen wie Amaturenbrett oder etwa die Struktur der Sitzpolster gibt es von diesem Modell etliche Varianten, die dem pathologischen Sammler das Leben versüßen

Das Coupe ist auch das erste "Daimlerchen" mit einem geschlossenen Dach und transparenten Scheiben. Also ist er so auch der Erste mit einer Innenausstattung, ohne die würden die glasklaren Scheiben wenig Sinn machen.

Sehr elegant wirkt hier auch die offene Seitenpartie, die den Charakter des Originals unterstreicht. Eine Idee, die hier sehr gut aussieht, aber bei anderen Modellen nicht weiter verfolgt wurde.



Diese Modelle nehmen schon die Neuerungen des späteren W108 mit auf, die durchsichtigen Leuchtbatterien. Und Wiking ist so detailversessen, dass der Hintergrund der Leuchten in den Kotflügeln ebenso separat gesilbert werden wie auch der Kühlergrill.

Dies hält leider nur bis ungefähr zu der Mitte der Produktionszeit, danach entfällt diese Arbeit ebenso wie das Bemalen der Rückleuchten.



Ich schätze mal, bei dem Cabrio und Coupe soll es sich um Hochkühler handeln, Wiking selbst spezifiziert das Modell nicht genau. Auf jeden Fall sind die Kühler bei der Limousine und Coupe/Cabrio gleich.

Diese Modelle waren damals heiß begehrt und sind so auch heute noch in Mengen verfügbar. Was aber nicht unbedingt heißt, dass sie auch preiswert sind. Je nach Farbe und Erhaltungszustand kann man hier schnell in den dreistelligen Eurobereich vorstoßen.

Mercedes-Benz 280 SE (Wagen 108)- jetzt auch mit Scheibenwischern!

1969 erschien der W108 von Wiking. Er hat alle Attribute der zweitürigen W111-Versionen wie durchsichtige Leuchtbatterien, klare Fenster und eine Innenausstattung. Und er hat weitere Neuerungen, es ist die erste S-Klasse von Wiking mit in die Verglasung eingegossenen Scheibenwischern und Rückspiegel sowie die Konturen der Ausstellfenster.

Dennoch muss konstatiert werden, dass er im Gegensatz zu dem 300 SE Cabrio bereits den ersten Rückschritt einleitet. Zusatzbemalungen wie gesilberte Scheinwerfer oder rote Rückleuchten sucht man bei diesem Modell vergebens.



Handarbeit kostet viel Geld, wie der Unternehmer weiß. So beschränkt man deren Einsatz auf das Notwendigste, also auf den Zusammenbau. Natürlich bemerken das die treuen Kunden, aber was sollen die anderes machen. Damals gab es in H0 nur Wiking und sonst nichts.



Die Rationalisierung wurde letztlich noch weiter getrieben, die Innenausstattung und das Lenkrad wurden am Ende der Bauzeit zu einem Teil zusammengefasst und so einige Arbeitsschritte während der Produktion eingespart. Die ersten Modelle mit dunkelroten Sitzen und einem elfenbeinfarbenen Lenkrad sahen wirklich ziemlich gut aus, dass kann man von den Letzten nicht mehr uneingeschränkt behaupten.

Sehen wir es einfach als Ironie des Schicksals an, dass die zweite Serie (mit den integrierten Lenkrädern) inzwischen unter Liebhabern wesentlich höher bewertet wird als die erste.

Der Grund dafür ist einfach, diese Modelle sind recht rar. Wie im wirklichen Leben sehen elfenbeinfarbene Lenkräder auch bei Modellen einfach besser aus und jeder will so eins haben

Mercedes-Benz 450 SE (Wagen 116)- bei Wiking ein Rückschritt!

Der neue große Mercedes von Wiking erschien 1975 auf dem Markt. Ich erinnere mich noch genau daran, denn ich war ziemlich enttäuscht davon.

Auch dieses Modell birgt etwas Neues, erstmalig besteht die Karosse aus fünf Teilen. Dadurch wird die umlaufende Schrammleiste nachempfunden. Bei dem Modell ist sie als Teil des Chassis silbern, darunter sind dann im unteren Bereich der Türen und der Schürzen die weiteren Teile in Karossenfarbe eingesetzt.

Und es gibt eine weitere Premiere, das hintere Ausstellfenster ist nun Bestandteil der Karosse und nicht mehr der Verglasung. Ende der guten Neuigkeiten.



Ansonsten ist das Modell klar als Rückschritt zu betrachten. Keine verglasten Scheinwerfer mehr, keine zusätzliche Bemalung. Die Form selbst geht ok, aber irgendwie wirkt dieses Modell trotzdem ziemlich billig.

Den kurz darauf erscheinenden W123 in ähnlicher Machart hat es noch härter getroffen. Dort passen Karosse und Chassis kaum richtig zusammen, die meisten dieser Modelle haben erhebliche Spaltmaße zwischen Leuchtbatterie und Motorhaube. So etwas hat es bei Wiking zuvor nie gegeben …

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Mercedes-Benz 500 SE (Wagen 126) - eine Meisterleistung, auch im Modell!

Und immer, immer wieder geht die Sonne auf! Mit diesem Modell war das so, es hat mich von Anfang an beeindruckt, Wiking ist wieder da. Vielleicht ein wenig geschubst durch die langsam auftretenden Mitbewerber, aber es zählt nur das Resultat. Und das ist beachtlich.

Das 1982 erschienene Modell hat wieder durchsichtige Scheinwerfer mit erstmals farblich differenten Blinkern sowie ebensolche Rückleuchten. Das Highlight aber stellen die Sacco-Bretter dar, sie haben sogar wie das Original einem schmalen Chromstreifen. Eine wahrhaft meisterliche Modellbau-Leistung.

Bei diesem Modell gibt es später noch eine weitere Premiere. Bislang kam die Farbe der Modelle durch die Farbe des Rohmaterials zustande. Die 1991 ausgelieferte Variante in Lindgrün-Metallic ist als erste Wiking-S-Klasse lackiert. Und zu guter Letzt wurden auch die Räder erneuert, sie haben nun ‚echte’ MB-Radkappen in Silber.



Das Modell des W126 ist auch nach heutigen Maßstäben eine tolle Leistung. Ich war ziemlich gespannt auf den Nachfolger, denn nach meinem Dafürhalten war dieses Modell nicht mehr zu toppen. Damals!



Kurz vor der Markteinführung dieses Modells verstirbt der Firmengrüder Friedrich Karl Peltzer am 20.11.1981. Er hat bis zuletzt gearbeitet. Die Firma selbst geht 1984 in das Eigentum der Sieper-Gruppe über, die durch den Markennamen Siku bekannt ist.

Mercedes-Benz 500 SEL (Wagen 140)

1991 kommt der W140 von Wiking auf den Markt und ich war einer der ersten Käufer! Und unter der Lupe zuhause erscheint Erstaunliches, ein richtiger Mercedes-Stern in 1:87. Zapperlot!

Zusammen mit den wieder neuen Rädern (Modell trägt jetzt auch Alu) wirkt das Modell ziemlich perfekt. Und um das Paket komplett zu machen, wird hier erstmals bei einer S-Klasse von Wiking auch die Modellpflege des Originals berücksichtigt. 1996 kommt das "Daimlerchen" mit weißen Blinkern vorne in die Läden.

Es ist mir noch immer ein Vergnügen, mich meiner Hochzeit im Jahre 1992 zu erinnern. Nicht zuletzt deshalb, weil wir da zwei Tage mit einem 600 SEL rumkariolt sind

Wiking hat schon seit Jahrzehnten solche Mopf-Modelle gefertigt, den 180-Ponton beispielsweise gibt es als Schmal- und Breitkühler (also schon 1963). Nur bei der S-Klasse hat man bis jetzt den Aufwand gescheut. Ich kann das verstehen, wohl kein anderer Hersteller nimmt Modellpflegen so klug und schonend vor wie MB. Selbst in 1:1 muss man ja manchmal wirklich genau hinsehen

Mercedes-Benz S 500 (Wagen 220)- die letzte S-Klasse von Wiking.

1999 kam die bislang letzte S-Klasse von Wiking in die Regale der Händler. Und auch er bietet weitere Verbesserungen gegenüber seinem Vorgänger, inzwischen hat sich der Tampon-Druck flächendeckend durchgesetzt. Also kommen die meisten dieser "Daimlerchen" mit Türgriffen, Typenschild (!) und Chromzierrat sowie einem schwarz-silbernen Grill. Und natürlich sind viele Modelle lackiert (gerne in Metallic plus Klarlack), ebenso sind die Räder wieder neu.

Mit dem W220 endet die Geschichte der S-Klasse bei Wiking. Der W221 wird nicht von Wiking produziert. Ich würde gerne in diesem Zusammenhang das Wort ‚vorläufig’ gebrauchen, allerdings ist überschäumender Optimismus in solchen Situationen nicht meine Stärke. Da muss ich wohl noch ein wenig dran arbeiten

"Meine Sternstunden!"

In meinem Leben hat nicht nur Wiking für Sternstunden gesorgt, sondern natürlich auch Mercedes-Benz. Neben dem bereits erwähnten W110 haben mir etliche Fahrzeuge mit Stern das Leben versüßt. Der bislang letzte war ein kurzer 420 der Baureihe 126 als Drittwagen.

Es ist schon erstaunlich, der Wagen ist fast 30 Jahre alt und dennoch, könnte ich heute frei irgendein Auto für den Rest meines Lebens wählen, der W126 wäre das.

Genug Platz genug Kraft, alle Knöpfe in richtiger Größe am richtigen Ort und zeitlos elegant, so muss ein Auto sein. Was der W126 nicht hat, brauche ich auch nicht!



Noch mehr Wiking?



Falls jemand tiefer in die Modellauto-Materie einsteigen will, kein Problem.

Am artgerechtesten ist hier wohl der MBMC (Mercedes-Benz Modellauto-Club, mbmc.de), da werden nicht nur, aber auch Wiking-Modelle sehr sachkundig verarztet.

Unter anderen eine vierteljährlich erscheinende Online-Zeitung sowie weiterführende Links zum Thema Wiking gibt es beim wiking-sammler-netzwerk.de.

Wer den Begriff Wiking + Modell googelt, dem tun sich geradezu unendliche Weiten auf ;-).

Ich selbst betreibe unter gregor-g.de eine Site, auf der auch etwas zum diesem Thema zu finden ist.



Wir sehen uns! Das meine ich wörtlich, denn Gelegenheiten dazu gibt es reichlich. Beispielsweise bei der 1000 Miglia, bei der Techno-Classica oder dem OGP. Und falls der geneigte Leser Interesse an Wiking-Modellen gefunden haben sollte, sicher auch beim Balgen um die Schätze in der Elektrobucht. Drei, zwei, eins …



Links:



Das virtuelle Wiking Mercedes Benz Modell Museum: www.gregor-g.de



wiking-sammler-netzwerk: www.wiking-sammler-netzwerk.de



Mercedes-Benz Modellauto-Club: www.mbmc.de

19 Bilder Fotostrecke | Mercedes Modellautos: Die S-Klasse im Kleinen!: Wiking und der gute Stern: die S-Klasse im Maßstab 1:87//Text und Bilder von Gregor Gerlach #01 #02

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