Treibstoff E10

13. Dezember 2010 10:43 (vor über 14 Jahren)
Ich kann nur jedem Besitzer eines Mercedes-Benz raten sich mit dem Motorenhersteller in Verbindung zu setzen und dort nachzufragen, ob sein Motor für die Benutzung von E10-Treibstoff ab dem Jahr 2011 geeignet ist!
Ich habe dies z. B. für meinen SLK R170 200er Kompressor Baujahr 2003 bereits im Jahr 2009 gemacht und KEINE Unbedenklichkeitsbescheinigung seitens Mercedes-Benz erhalten.
Im Gegenteil:

Mir wurde mitgeteilt, dass dieser neue Treibstoff mit der Erhöhung von Bioanteilen nicht für den Motor meines SLK geeignet sei und dass es zur Beeinflussung und Störung von Leitungen und Düsen kommen könne.

Ich habe diese Anfrage heute Morgen wiederholt, vielleicht gibt es jetzt ja Nachrüstsätze oder gar neue Erkenntnisse?
  • 13. Dezember 2010 15:27 (vor über 14 Jahren)
    Soeben erhielt ich die benötigte Auskunft:

    Vielen Dank für Ihre E-Mail vom 13. Dezember 2010.
    Schön, dass Sie sich an uns wenden. Sie fragen uns, ob Ihr SLK mit der Fahrgestellnummer .... eine Beimischung von 10% Bioethanol im Kraftstoff (E10) „verträgt“. Gerne informieren wir Sie.

    Die überwiegende Mehrheit aller Mercedes-Benz und smart Pkw mit Ottomotoren kann mit E10-Kraftstoff betrieben werden. Ausgenommen sind Modelle der ersten Generation Direkteinspritzung (C 200 CGI – Baureihe 203 und CLK 200 CGI - Baureihe 209) der Jahre 2002 bis 2005. Ebenso ausgenommen sind Fahrzeuge, die werkseitig ohne geregelten 3-Wege-Katalysator produziert oder mit Vergaser ausgerüstet wurden. Diese sind aber in der Regel älter als 23 Jahre.

    Das bedeutet konkret, Ihr Fahrzeug darf mit E10-Kraftstoff betrieben werden.

    Noch ein Hinweis:
    Mercedes-Benz, Maybach und smart Pkw dürfen nur mit normgerechten Kraftstoffsorten nach DIN oder DIN EN Spezifikation betankt werden. Dabei ist die, je nach Motortyp beziehungsweise Fahrzeug-Alter festgelegte, Oktanzahl-Empfehlung (ROZ) zu berücksichtigen. Am 1. Januar 2011 wird E10 in Deutschland eingeführt, parallel dazu wird aber eine Bestandsschutzsorte mit maximal 5 % Bioethanol für nicht-E10-verträgliche Fahrzeuge bereitgehalten.

    Mit der Einführung von E10 werden die Zapfsäulen für die Benzinsorten wie folgt gekennzeichnet:

    - Super schwefelfrei ROZ 95 nach DIN EN 228 beziehungsweise nach E DIN 51626-1, enthält bis zu 5 % Bioethanol
    - Super Plus schwefelfrei ROZ 98 nach DIN EN 228 beziehungsweise nach E DIN 51626-1, enthält bis zu 5 % Bioethanol
    - Normal schwefelfrei ROZ 91 nach DIN EN 228 beziehungsweise nach E DIN 51626-1, enthält bis zu 5 % Bioethanol
    - Super E10 schwefelfrei ROZ 95 nach E DIN 51626-1, enthält bis zu 10 % Bioethanol
    - Super Plus E10 schwefelfrei ROZ 98 nach E DIN 51626-1, enthält bis zu 10 % Bioethanol
    - Normal E10 schwefelfrei ROZ 91 nach E DIN 51626-1, enthält bis zu 10 % Bioethanol

    Die Zapfsäulen-Kennzeichnungen werden sich zu späterem Zeitpunkt nur noch auf die europäische Norm EN 228 beziehen, sobald E10 in diese Norm Eingang gefunden hat.

    Unsere besten Wünsche begleiten Sie – und Ihre Familie - für die kommenden Festtage und das neue Jahr 2011!

    Wir haben also grünes Licht für unseren Schwarzen!

    Recht herzlichen Dank an unseren Fahrzeughersteller, dass er mir so schnell die Sorgen nehmen konnte!
  • 13. Dezember 2010 16:56 (vor über 14 Jahren)
    Danke Peter für diesen - wieder einmal - interessanten Beitrag! Wir erlauben uns, diesen noch durch einen Link auf einen Beitrag in unserem Magazin zu ergänzen:
    E10: Ethanolbeimischung im Benzin! Vorsicht ist geboten
  • 24. Februar 2011 09:31 (vor über 13 Jahren)
    Und schon wieder gehen die Spekulationen weiter, so wie auch wie folgt schon hinter vorgehaltener Hand geflüstert wird:

    Bis zum Jahr 2013 gedenken die Mineralölkonzerne den Treibstoff E5 sterben zu lassen. Sie begründen dies mit Lagerproblemen in Bezug auf die vielfältigen Treibstoffsorten und -arten. Die Besitzer von Fahrzeugen, die kein E10 vertragen, müssen dann auf das teure SuperPlus umsteigen.

    Kurz danach, so munkelt man, wird dann auch das "preisgünstige" SuperPlus an den Zapfsäulen gestrichen, so dass die betroffenen Verbraucher (mit Fahrzeugen die kein E10 vertragen) auf die noch teureren 100 oder 102 Oktan-Sorten ausweichen müssen.

    Na, wenn das kein cleverer Schachzug ist, der schon seit der Produktion von V-Power und wie sie alle heissen mögen (und zukünftig auch noch heissen werden) vorbereitet wird?

    Schade, dass diese Informationen jetzt schon durchgesickert sind und die Presse sowie die Automobilclubs genug Zeit hätten Gegenmassnahmen und Proteste einzuläuten, wenn sie dies denn überhaupt interessieren würde.

    Ich empfehle ganz einfach einmal bundesweit an einem beliebigen Tag nicht mehr zu tanken und die Zapfsäulen einmal "links liegen zu lassen".
    Noch wirkungsvoller wäre es, wenn sich die Verbraucher in jeder Woche einen anderen Mineralölkonzern aussuchen, an dessen Zapfsäulen nicht getankt wird.
    Und absolut überraschend wäre es, wenn man den einen oder anderen Konzern einmal zwei Wochen auslassen würde.

    Aber sicherlich bekommt man die Gemeinschaft der Verbraucher nicht unter einen Hut und das Kartellamt / die Politik nicht an einen Tisch. Warum sollte dies denn auch die Politik interessieren, schliesslich leben sie in erster Linie vom Verkauf an der Zapfsäule (ganz gleich wie hoch der Literpreis ist).

    Wenn es nicht so traurig wäre, dann könnte man schon anfangen zu lachen.
  • 24. Februar 2011 09:37 (vor über 13 Jahren)
    Sowas könnte man prima bei facebook starten, Frage ist nur ob man viele Leute erreicht!
  • 24. Februar 2011 17:32 (vor über 13 Jahren)
    Hallo Pierro,

    ich entnehme Deinem Beitrag das Du gerne die blauen und gelben Tankstellen nutzt. Wie wäre es denn mal bei freien zu tanken?
    Bei meinen freien gibt es nix mit 100 Oktan und die Qualität ist ja genormt. Ob die ganzen Zusätze etwas bringen weiß doch auch keiner.

    Aber so lange Diktatoren mit Öl die Welt beherrschen wollen und anscheinend auch können, so lange wird sich nix ändern. Super steht bei uns in Bonn mitunter bei 1,569 Euro.

    Was aber noch schlimmer wiegt finde ich ist die Tatsache, das auf Grund von schlechterer Qualität des Sprits der Verbrauch ansteigen wird und die Verringerung von Co2 an absurdum geführt wird.

    Gruß Christoph
  • 24. Februar 2011 18:09 (vor über 13 Jahren)
    Zum Thema "Freie Tankstelle" müssen wir hier ergänzen, dass unser 560 SE trotz korrekter Betankung dann immer geklingelt hat.

    Was er bei Verwendung von Marken-Sprit nicht getan hat!
  • 24. Februar 2011 18:31 (vor über 13 Jahren)
    Ich habe bis jetzt einen A160 Bj. ´97, ein Sportcoupe 220 CDI BJ. ´02 und nun seit drei jahren einen CLC 200 K gefahren und kann nichts gegenteiliges sagen.

    Es ging mir ja primär auch eher um den Preis und die Gestaltung. ESSo hat seit Wochen in Bonn angeblich E10 verkauft, war aber die einzige Marke welche überhaupt E10 angeblich im Angebot hatte und mußte nun zurückrudern und bekennen das normales E5 in den Tanks war. Und dies im gesamten Kölner Raum.
    meine Frau kennt sich nicht so aus, hat billigen E10 getankt um dann festzustellen das es eigentlich teures E5 war. Um solchen Betrug geht es mir eher und da lassen sich die "Großen" eher etwas einfallen wie die Kleinen.

    Gruß Christoph
  • 24. Februar 2011 18:36 (vor über 13 Jahren)
    Das Thema E10 wird noch lange für Verwirrung sorgen.
  • 25. Februar 2011 08:16 (vor über 13 Jahren)
    Hallo Christoph,

    ich tanke ausschliesslich mit meinen privaten Fahrzeugen an Freien Tankstellen. An die farbigen Tanksäulen muss ich nur wenn ich arbeite und Fahrzeuge mit entsprechender Motorisierung teste und bewege. Da sind andere Oktanzahlen vorgeschrieben.

    Und einen Irrglauben sollte man doch einmal ganz gezielt aus der Welt schaffen:

    Bewegt Euch einmal z. B. zu den Raffinerien in Wesseling bei Köln. Dort stehen die Tankwagen aller Anbieter in einer Schlange, tanken aus dem gleichen Lager, durch die gleichen Rohre, und anschliessend steigt der Fahrer nach oben und schüttet Farbstoffe in seinen Lastzug.

    Wenn der Motor nach dem Tanken an einer Freien Tankstelle klingelt oder - vielleicht subjektiv - weniger Leistung bringt, dann liegt es entweder an der betreffenden Tanke (die vielleicht panscht) oder die Tankstelle hat unmittelbar zuvor eine frische Ladung bekommen und die Schwebstoffe im Bodentank "schweben" tatsächlich noch und haben sich noch nicht abgesetzt.
    Im ersteren Fall würde ich das Gewerbeaufsichtsamt informieren, wenn das nicht das erste Mal vorgekommen ist, nachdem ich die Eichmarke der betreffenden Säule kontrolliert hätte.

    Ich wollte hier aber keine Diskussion in Bezug auf die Tankgewohnheiten vom Zaum brechen, schliesslich ist der Unterschied zwischen den Freien und den Markentankstellen in der Regel nur 1 bis 2 Cents pro Liter. Ich wollte nur einmal aufdecken und davor warnen, was in einigen Monaten auf uns zukommen wird!
  • 27. Februar 2011 12:00 (vor über 13 Jahren)
    So lange wir Konsumenten uns nicht wehren und es versuchen über den Preis reglen, so lange werden wir getäuscht und beschissen. Und auch Mercedes-Benz will Autos verkaufen und hofft das sich jeder Nicht-E10-Tanker für einen neuen Wagen entscheidet auf Grunde des Mehrpreises für Benzin.

    Gruß Christoph

    P.S.: In Wesseling war ich schon, hab ich vorher auch nicht gewußt wer da alles tankt...