Grüne Jubiläumstour für 500.000 G-Klassen

Von München nach Graz: Autobahn-Roadtrip im 1986er Mercedes 280 GE

Grüne Jubiläumstour für 500.000 G-Klassen: Von München nach Graz: Autobahn-Roadtrip im 1986er Mercedes 280 GE
Erstellt am 5. Juli 2023

Die Mercedes G-Klasse ist eine fahrende Legende. Wir haben nach 44 Jahren und 500.000 produzierten G-Klassen mit einem Ursprungsmodell von 1986 eine Jubiläumstour von München zur Geburtsstätte nach Graz gemacht und bleiben begeistert vom besten Geländewagen der Welt.

Die gute Nachricht vorweg: die G-Klasse-Fans dürfen jubeln, denn der eigens zum 500.000 Produktionsmodell angefertigte Mercedes G 500 in agavengrün wird mit seinem Klassiklook kein Einzelstück bleiben. Mercedes legt von dem 500er eine limitierte Serie von 461 Fahrzeugen auf – alle identisch ausgestattet und mit dem aufgeladenen V8-Triebwerk. Pate für das Jubiläumsmodell stand ein aufwendig restaurierter Mercedes 280 GE von 1986 und mit genau diesem G-Modell geht es von München aus auf Tour in die G-Heimat nach Graz.

Kult, Chic und Exklusivität spielten hier noch keine Rolle

S-TEC bietet über 25.000 Artikel Original Ersatzteile für Mercedes G-Klasse 460/461/463/463A und alle Puch G-Modelle Oh Schreck der G ist reparaturbedürftig, nur woher die Ersatzteile bekommen, die auch bitte 100%ig passen?

Deutliche kommoder wäre es fraglos mit der ebenfalls in Agavengrün lackierten Neuauflage geworden, denn das Thermometer zeigt bereits am Morgen in der Isarmetropole 25 Grad Celsius und dabei wird es im weiteren Tagesverlauf nicht bleiben. Klimaanlage, Schiebedach oder zumindest elektrisch Fensterheber – alles Fehlanzeige beim sich im Neuzustand präsentierenden 280 GE mit kurzem Radstand und zwei Türen. Die dritte Tür ist kaum kleiner als die beiden Einstiege an den Flanken und ist für die Beladung des kleinen Kofferraums verantwortlich. Wer mehr einladen will, kann die Rückbank umklappen oder ausbauen – das G-Modell war nicht nur während seiner Entwicklungszeit in den 1970er Jahren ein reines Nutzfahrzeug – bis in die frühen 1990er hatte die Mercedes G-Klasse mit Kult, Chic und Exklusivität nicht viel am Hut.

Auf der Autobahn ist der G nicht zuhause!

Das gilt selbst für das Topmodell den 280 GE. Dessen 2,8 Liter großes M-110-Triebwerk leistet Dank Einspritzung in Modellen wie dem 280 E oder einem 280 SE 136 kW / 185 PS. Drehmomentoptimiert reduzierte sich diese im Geländewagen aus der Steiermark auf 115 kW / 156 sonor trampelnde Pferde. Gekoppelt an obligatorischen Allradantrieb und Fünfgangschaltung sind daher auf der Autobahn nach Graz von der Baureihe W 460 keine Geschwindigkeitsrekorde zu erwarten, die zumindest jenseits der deutsch-österreichischen Grenze ohnehin die Tempolimits des Alpenstaates verhindern. Zum schnellen Fahren ist die G-Klasse auch als 280er nicht gedacht; das spürt man schnell, als es erste Steigungen auf der Autobahn A8 hinaufgeht. Der Kilometerzähler zeigt nicht einmal 60.000 Kilometer; lässt durch die fehlende sechste Stelle im Rundinstrument jedoch offen, ob der grüne Hochsitzbeau nicht zumindest knapp 160.000 Kilometer auf der Uhr hat. Am Zustand des Innenraums lässt sich dies kaum ablesen, denn statt der üblichen Normalsitze verfügt der 280 GE über exzellente Sportsitze im originalen Kariert-Look aus den 1980ern.

Nostalgisches Gefühl im Innenraum

Der Rest ist bekannt und typisch Anfangsjahre des G in der 460er-Generation, die erst 1990 abgelöst wurde: karg instrumentiert, kein Radio und dort, wo seit Jahrzehnten an sich eine verkleidete Mittelkonsole Bedienmodule für elektrische Fensterheber, entsprechende Außenspiegel, Sitzheizung oder weitere Annehmlichkeiten der Neuzeit aufbewahrt, gibt es im Probanden kaum mehr als Zugschalter für die entsprechenden Sperren nebst Untersetzung. Da es für den mobilen Oberförster heute nicht durchs unwegsame Geläuf abseits befestigter Pisten, sondern über die Autobahn nach Graz geht, bleiben diese jedoch arbeitslos. Was bei der Fahrt hilft, ist der kleine, zentral positionierte Drehzahlmesser, der immer wieder nach oben schnellt, wenn an Bergpassagen in den vierten Gang heruntergeschaltet wird, um nicht von Lastwagen gefressen zu werden.

Alte G-Klassen scheinen besonders beliebt zu sein

Projekt der S-TEC Fachwerkstatt Professionell aufbereiteter Puch 230 GE mit Jägerpaket von S-TEC Thomas leitet die S-TEC Fachwerkstätte in Graz, Österreich und ist ein echter Offroad-Spezialist. Regelmäßig testet er Grenzen im Gelände aus

So wenig Probleme das 2,8-Liter-Reihentriebwerk mit den Temperaturen an der 35-Grad-Marke hat, so sehr setzt die zunehmend schwüler werdende Sommerhitze den Insassen zu. Bei heruntergekurbelten Fenstern wird es auch bei 110 km/h kaum nennenswert kühler – nur lauter und der Sprudel in den Wasserflaschen arbeitet sich langsam aber sicher zu Kühlertemperaturen hinauf. Immer wieder wird ein Daumen hochgereckt, wenn andere Fahrzeuge passiert werden und bei Tank- oder Erfrischungsstopps klicken Handykameras, während die Nachfragen nach Dachaufbauten oder dem Baujahr kaum Grenzen kennen. Zudem sorgen die Zusatzinstrumente vor dem Beifahrersitz für Aufsehen – diese sind alles andere als original und machen den Agavengrünen Mercedes 280 GE fit für entsprechende Oldtimerrallyes, wo es um Gleichmäßigkeit und Zehntelsekunden geht.

Trotz 500.000 Autos: Die G-Klasse soll kein Massenprodukt sein

Nach knapp 430 Kilometern ist Graz erreicht – nach sechs Stunden Fahrzeit mit Pausen und Staus. Diesmal führt der Weg jedoch nicht die Produktionsstätte bei Magna Steyr oder direkt an den Hausberg Schöckl, wo die verschiedenen G-Klasse-Generationen seit fast 50 Jahren ihre spektakulären Offroadfähigkeiten eingehaucht bekamen, sondern zum noch jungen Experience Center, wo mittlerweile 3.000 G-Fans pro Jahr auf Herz und Nieren testen können, was die G-Klasse draufhat. Das gilt gleichermaßen für die neue G-Klasse sowie auch die historische 460er Baureihe, die in der Nachbarschaft zum Grazer Flughafen problemlos im ersten Gang den steilen Berg erklimmt. „Wir möchten uns anlässlich des 500.000er-Jubiläums sowohl bei unserer treuen Kundschaft und langjährigen Fans als auch bei unseren Mitarbeitenden und unserem Produktionspartner Magna Steyr bedanken. Wir sind stolz auf diese Zahl, die zugleich die Exklusivität der G-Klasse unterstreicht. Damit ist die G-Klasse alles andere als ein Massenprodukt“, sagt Emmerich Schiller, verantwortlich für den Produktbereich Geländewagen, „mit der vollelektrisch angetriebenen G-Klasse, die 2024 startet und die Grenzen im OffroadBereich verschieben wird, blicken wir mit Vorfreude in die Zukunft der Geländewagen-Ikone.“ 

20 Bilder Fotostrecke | Grüne Jubiläumstour für 500.000 G-Klassen: Von München nach Graz: Autobahn-Roadtrip im 1986er Mercedes 280 GE #01 #02

Und wer es bis zum Elektroversion im kommenden Jahr nicht abwarten kann, kann sich eines der 461 Jubiläumsmodelle der 500.000 G-Klasse sichern – wenn er sehr schnell ist. Der Agavengrüne Mercedes G 500 lockt seine Fans mit Alufelgen im Klassikdesign, gelben Blinkern, karierten Stoffsitzen, 500.000er-Haltegriff und Schöckl-Einstiegsleiste. Und wenn es einmal so heiß wie auf dem Roadtrip nach Graz zugehen sollte, helfen unter anderem elektrische Fensterheber und Klimaautomatik.

Das könnte euch auch interessieren:

Erlkönig der elektrischen G-Klasse erwischt Eiskalt erwischt: Mercedes-Benz EQG Prototyp beim Wintertest Mercedes entwickelt derzeit nicht nur das Facelift der aktuellen G-Klasse, sondern gleichzeitig auch den voll elektrischen EQG, welcher 2021 als Concept vorgest

Mercedes Produktionsjubiläum: 500.000ste G-Klasse ist produziert Mercedes-G-Klasse: Die halbe Million ist voll Produktionsjubiläum für eine Marken-Ikone: Im österreichischen Graz ist heute das 500.000. Modell der legendären Mercedes-Benz G-Klasse vom Band gerollt. Da

Neues G-Klasse Experience Center in Shaoxing, China G-Klasse goes China China ist für den Stern zur zweiten großen Heimat geworden. Neben den Säulen "Premium" und "Electric Only" ist "China" quasi die dritte große Säule auf der

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community