24h Qualifikationsrennen auf dem Nürburgring

Solide Leistung der AMG-Teams, aber keine Chance auf den Sieg

24h Qualifikationsrennen auf dem Nürburgring: Solide Leistung der AMG-Teams, aber keine Chance auf den Sieg
Erstellt am 9. Mai 2021

Der beste Mercedes auf Rang vier, keiner hatte je Siegchancen - eine gelungene Generalprobe müsste eigentlich anders aussehen, oder? Nicht unbedingt, denn neben vielen Erkenntnissen sammelten die AMG-Teams viele fast problemlose Kilometer und laufen durch die mittelprächtigen Ergebnisse auch nicht Gefahr, noch durch Reglementierungen eingebremst zu werden. Vorn dominierten die Porsche und Audis.

Fotostrecke: 89 Bilder Fotostrecke | 24h Qualifikationsrennen auf dem Nürburgring: Die schönsten Bilder der Mercedes-AMG GT3 auf der Nordschleife #01 #02

Ergebnisse im Prinzip nebensächlich

Es war eine äußerst gelungene Generalprobe für das große Saisonhighligt auf der Nordschleife. Bei strahlendem Sonnenschein und fast sommerlichen Temperaturen starteten über 80 Fahrzeuge zum Qualifikationsrennen für die 24h auf dem Nürburgring. Für die AMG-Teams stand allerdings der Sieg nicht zur Debatte. Mit Rang vier holten Maximilian Götz und seine Kollegen vom Team Getspeed den Titel für den besten Mercedes. Patrick Assenheimer, der auf gleich zwei Fahrzeugen startete, kam auf den Rängen 11 und 12 ins Ziel. Noch ein Stück weiter hinten platzierte sich Kenneth Heyer und sein 10Q Racing Team auf Rang 17. Allerdings sind Siege im Qualifikationsrennen nicht sehr begehrt, da man damit Gefahr läuft, mittels "Balance of Performance" bis zum Hauptrennen ausgebremst zu werden. "Sandbagging", also das bewusste Nichtausreizen der Reserven, ist an der Tagesordnung. Es ist also weiter unklar, wie die wirklichen Kräfteverhältnisse aussehen.

Endlich Rennrunden für Patrick Assenheimer

Patrick Assenheimer wollte endlich einmal im Rennbetrieb auf der Nordschleife unterwegs sein. Bislang war ihm das aus verschiedenen Gründen in diesem Jahr noch nicht gelungen. Deshalb trat er als Doppelstarter auf gleich zwei Mercedes-AMG GT3 an. Den Bilstein-AMG teilte er sich mit Adam Christodoulou und Manuel Metzger, während er sich im schwarzen AMG mit der #6 mit Nico Bastian und Hubert Haupt abwechselte.

Top-Leistung vom Mechanikerteam

Das dieses Auto nicht mit der absoluten Spitze mithalten konnte, lag nicht an den Fahrern. Nachdem das eigentliche Einsatzauto mit der #6 beim heftigen Trainingscrash vor einer Woche stark zerstört wurde, musste das Haupt Racing Team ein deutlich älteres Auto, das sonst als Taxi-Fahrzeug bei den NLS-Events dient, innerhalb von wenigen Tagen auf den neuesten Stand umbauen. So war dieses Auto zwar auf dem Papier mit den anderen AMGs ebenbürtig, aber nicht in der Realität. Jedes Auto wird im Laufe seiner Karriere immer "weicher" und unpräzieser, was erstens normal und zweitens kaum spürbar ist. Aber in diesem Feld absoluter Top-Leute mit absolutem Top-Material macht genau das eben doch den entscheidenden Unterschied. So war der 12. Platz unter diesen Umständen das Maximum, was mit diesem Auto machbar war. Beim Hauptrennen wird Patrick Assenheimer und seine Crew wieder auf top aktuelles und vor allen Dingen frisches Material vertrauen dürfen.

Mäßige Quali, gute Starts

In den Qualifyings gelang es den Piloten beider Fahrzeuge nicht, sich weit vorn zu platzieren. Mit den Startplätzen 12 und 17 hatte man schon am Start einen kleinen Rucksack zu tragen.  Unter diesen Umständen lief das Rennen eigentlich ganz gut. Bei perfekten äußeren Bedingungen erwischten beide Fahrzeuge, die jeweils unter der offiziellen Nennung Mercedes-AMG Team HRT antraten, einen guten Start ins ADAC Qualifikationsrennen 24h-Rennen: Adam Christodoulou verteidigte seine Position am Steuer der #4 souverän, Nico Bastian konnte mit der #6 in den ersten Kurven gleich mehrere Plätze gut machen. Beide Startfahrer rückten im Anschluss erneut einige Positionen im hochklassig besetzten Teilnehmerfeld nach vorne, ehe am Ende des Doppelstints Team-Besitzer Hubert Haupt (#6) und Patrick Assenheimer (#4) die Cockpits übernahmen. Sowohl Haupt als auch Assenheimer lieferten sich einige spannende Positionsduelle mit ihren Kontrahenten und hielten die beiden Mercedes-AMG GT3 konstant auf Top-10-Kurs. Als Schlussfahrer der #4 griff Manuel Metzger ins Renngeschehen ein, während Doppelstarter Assenheimer das Cockpit wechselte und in der #6 weitere Nordschleifen-Kilometer sammelte. Nach sechs Stunden fuhr Metzger im Mercedes-AMG GT3 #4 auf Rang 11 ins Ziel, Assenheimer pilotierte das Schwesterauto mit der Startnummer 6 auf den 12. Platz.

Lernprogramm mit Hindernissen für das 10Q Racing Team

Auch für das 10Q Racing Team mit Kenneth Heyer lief das Wochenende nicht optimal. Nachdem man sich im Qualifying bestens positionierte, ereilte Pilot Yelmer Buurman ausgerechnet im Top30-Zeitfahren ein technischer Defekt, sodass man nur von Position 29 ins Rennen gehen konnte. Diesen Rückstand konnte das Trio, bestehend aus Heyer, Buurman und Thomas Jäger, im Verlauf der sechs Rennstunden nicht wieder aufholen. Rang 17 am Ende bedeutet aber, dass man beim ersten Einsatz in diesem Jahr auf der Nordschleife viele wertvolle Erfahrungen sammeln konnte.

DTM-Piloten Götz und Juncadella holen Top-Resultat

Ganz vorn gelang es nur Maximilian Götz und seinen Fahrerkollegen im neongelben AMG mit der #7 vom Team Getspeed, einigermaßen Anschluss an die Spitze zu halten. Startfahrer Maximilian Götz (GER) fuhr von Position 14 aus mit einem engagierten Doppel-Stint bis in die Top 5 nach vorne. Seine Teamkollegen Daniel Juncadella (ESP) und Fabian Schiller (GER) hielten sich in dem qualitativ sehr hochwertigen Starterfeld weiter unter den ersten Zehn. Für die Schlussphase übernahm noch einmal Juncadella, legte einen beeindruckenden Endspurt hin und überquerte als Fünfter die Ziellinie. Nach einer Strafe für einen Konkurrenten rückte die #7 sogar noch auf Rang vier vor, was eine gelungene Generalprobe für das Mercedes-AMG Team GetSpeed bedeutete.

Auch den Teamkollegen im Schwesterfahrzeug mit der #8 gelang eine Platzierung in den Top 10. Doppelstarter Schiller nahm das Rennen auf Position 16 auf, Dirk Müller (GER) blieb in Schlagdistanz zu den ersten Zehn. Schlussfahrer Matthieu Vaxiviere (FRA) lieferte sich in den letzten Rennminuten zum Teil einen Fünfkampf, den er schließlich für sich entschied und im abschließenden Klassement Rang neun eroberte.

Mit der #25 war auch ein Mercedes-AMG GT3 mit der Steer-by-Wire Technologie unter den teilnehmenden Fahrzeugen. Das Team Space Drive Racing trat in der SPX-Klasse an und belegte mit den Fahrern Philip Ellis (SUI), Dominik Farnbacher, Tim Scheerbarth (beide GER) und Darren Turner (GBR) Platz 21.

GetSpeed Performance setzte wie in der Nürburgring Langstrecken-Serie einen dritten Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer #9 ein, den Moritz Kranz (GER), Markus Palttala (FIN), Janine Shoffner (GBR) und Maxime Soulet (BEL) auf Rang 23 steuerten. CP Racing mit den Fahrern Charles Espenlaub (USA), Joe Foster USA), Shane Lewis (USA), Charles Putman (USA) erreichte Platz 25.

Maximilian Götz, Mercedes-AMG Team GetSpeed #7: „Von 14 auf vier vorzufahren ist eine starke Leistung. Es hat alles super funktioniert. Noch wichtiger als das gute Ergebnis sind aber die Erfahrungen, die wir im Hinblick auf das 24-Stunden-Rennen heute gemacht haben. Die Balance des Fahrzeugs fühlt sich sehr gut an. Heute hat es besonders viel Spaß gemacht, auf der Nordschleie zu fahren.“

Patrick Assenheimer, Mercedes-AMG Team HRT #4 und #6: „Ich habe mich gleich wieder wohlgefühlt auf der Nordschleife. Es war der erwartet harte Wettbewerb auf hohem Niveau und bei bestem Wetter – also eine ideale Vorbereitung auf das 24-Stunden-Rennen im Juni. Darauf freue ich mich!“

Nico Bastian, Mercedes-AMG Team HRT #6: „Nach dem Top-30-Qualifying heute Morgen war ein guter Start immens wichtig. Das ist mir gelungen und ich war stets richtig positioniert, um direkt einige Plätze gut zu machen. Das Auto lief im Rennen gut, ich hatte einige spannenden Duelle mit meinen Kontrahenten und habe es in meinem Stint bis in die Top-10 geschafft. Das stimmt mich zuversichtlich.“

Ergebnis ADAC TOTAL Qualifikationsrennen 24h-Rennen*:

POS

Gesamt

 

POS

Klasse

 

Nr.

 

Fahrzeug

 

Team                           

 

Fahrer

1.

 

1.

SP9

 

31

 

Porsche 911 GT3 R

 

Frikadelli Racing Team

 

Patrick Pilet (FRA), Frederic Makowiecki (FRA), Maxime Martin (BEL), Dennis Olsen (NOR)

2.

 

2.

SP9

 

30

 

Porsche 911 GT3 R

 

Frikadelli Racing Team

 

Earl Bamber (MAL), Matt Campbell (AUS), Mathieu Jaminet (LUX), Nick Tandy (GBR)

3.

 

3.

SP9

 

11

 

Audi R8 LMS GT3

 

Phoenix Racing

 

Michele Beretta (ITA), Vincent Kolb (GER), Frank Stippler (GER), Nicki Thiim (GER)

4.

 

4.

SP9

 

7

 

Mercedes-AMG GT3

 

Mercedes-AMG Team GetSpeed

 

Maximilian Götz (GER), Daniel Juncadella (ESP), Fabian Schiller (GER)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

9.

 

9.

SP9

 

8

 

Mercedes-AMG GT3

 

Mercedes-AMG Team GetSpeed

 

Dirk Müller (GER), Fabian Schiller (GER), Matthieu Vaxiviere (FRA)

11.

 

11.

SP9

 

4

 

Mercedes-AMG GT3

 

Mercedes-AMG Team HRT

 

Patrick Assenheimer (GER), Adam Christodoulou (GBR), Manuel Metzger (GER)

12.

 

12.

SP9

 

6

 

Mercedes-AMG GT3

 

Mercedes-AMG Team HRT

 

Patrick Assenheimer (GER), Nico Bastian (GER), Hubert Haupt (GER)

17.

 

17.

SP9

 

40

 

Mercedes-AMG GT3

 

10Q Racing Team

 

Yelmer Buurman (NED), Kenneth Heyer (GER), Thomas Jäger (GER)

21.

 

1.

SP-X

 

25

 

Mercedes-AMG GT3

 

Space Drive Racing

 

Philip Ellis (SUI), Dominik Farnbacher (GER), Tim Scheerbarth (GER), Darren Turner (GBR)

23.

 

22.

SP9

 

9

 

Mercedes-AMG GT3

 

GetSpeed Performance

 

Moritz Kranz (GER), Markus Palttala (FIN), Janine Shoffner (GBR), Maxime Soulet (BEL)

25.

 

23.
SP9

 

16

 

Mercedes-AMG GT3

 

CP Racing

 

Charles Espenlaub (USA), Joe Foster USA), Shane Lewis (USA), Charles Putman (USA)

DNF

 

DNF

SP8T

 

34

 

Mercedes-AMG GT4

 

Schnitzelalm Racing

 

Marek Böckmann (GER), Marcel Marchewicz (GER), Reinhold Renger (GER

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