Götterdämmerung für Mercedes-Taxis

Källenius hat es nicht anders gewollt: Taxigeschäft bricht weg

Götterdämmerung für Mercedes-Taxis: Källenius hat es nicht anders gewollt: Taxigeschäft bricht weg
Erstellt am 2. Oktober 2024

Die Luxusstrategie von Mercedes CEO Ola Källenius soll den Gewinn für das Unternehmen mehren, "wirkt" sich in Teilen aber auch verlustreich aus. Im Taxigeschäft beispielsweise , einstmals eine Domäne für die Limousinen mit Stern, hat der Stern den eigenen Untergang gewählt und eine. „Selbstmord“ begangen. Vor allem die einst so gefragten E- und B-Klassen, die das Bild des Taxistandes prägten, machen sich vermehrt rar.
„Das Taxi-Geschäft von Mercedes kollabiert“ meldet das Handelsblatt. Noch vor wenigen Jahren regierte Mercedes den deutschen Taximarkt, als mehr als die Hälfte aller Taxis stolz den Stern trugen. Doch seit diesem Jahr ist alles anders: Die Neuzulassungen von Mercedes-Taxis stürzten in den ersten acht Monaten um über 70 Prozent ab. Besonders heftig traf es die einst so erfolgreichen E- und B-Klassen, deren Zulassungszahlen als Taxi um 90 bis 95 Prozent einbrachen.

Müssen da nicht in Stuttgart die Alarmglocken schrillen? Nein, Mercedes hat es kommen sehen und nicht anders gewollt. „In der Personenbeförderung sind Absatz und Verbauquoten nicht nachhaltig genug“, so lautet laut Handelsblatt der Kommentar aus Stuttgart zum drastischen Einbruch der Taxi-Zulassungszahlen. Anders ausgedrückt: Mit dem Verkauf von Taxi-Paketen lässt sich nicht genug verdienen. Stimmt wahrscheinlich, wenn man mit dem Rechenschieber denkt. Die Tatsache, dass die Mercedes-Taxen auch Markenbotschafter gewesen sind, hat in dem nüchternen Spiel der Zahlen offenbar keinen Platz. Das "Handelsblatt" zitiert denn auch einen Mercedes-Manager, demzufolge Taxis "einfach nicht zu unserem Luxusanspruch" passen.

Über die Entscheidung, dass bei Mercedes-Benz die Taxi-Limousinen nicht mehr zum „Luxusanspruch des Sterns passen, ist das Taxi-Gewerbe mehr als enttäuscht. Mit einer Mischung aus Unverständnis und tiefer Traurigkeit appelliert der Taxi- und Mietwagenverband in einem auf den 01.03.2022 datierten persönlichen Schreiben an den Mercedes-Chef Ola Källenius, die Entscheidung zu überdenken. Der Wortlaut des Briefes war war wie folgt:

„Sehr geehrter Herr Källenius,

mit tiefem Entsetzen haben wir die Bestrebungen der Mercedes PKW-Sparte
vernommen, dass sie sich aus dem Taxi-Gewerbe verabschieden möchte. Mit der
Ankündigung, dass die neue E-Klasse (W214) (...) nicht mehr als das Modell „Das Taxi“ angeboten werden soll, hat unser Gewerbe vollkommen überraschend und tief getroffen.
Das Taxi-Gewerbe und das Unternehmen Mercedes sind seit über 70 Jahren enge
Partner und die Fahrzeuge von Mercedes sind seit über 100 Jahren aus dem
Gewerbe nicht wegzudenken. Auch aufkommende Konkurrenz von anderen
Herstellern mit entsprechenden Rabatten und Garantien konnten die jahrelang
gewachsenen Beziehungen nicht nachhaltig beeinträchtigen. Insbesondere das „Brot und Buttertaxi“, die E-Klasse von Mercedes, hat ihre Bedeutung nie verloren,
sondern seit Jahrzehnten behaupten können. (...) Die Idee, das Taxi-Gewerbe allein aus der Nutzfahrzeugsparte mit Vito, V-Klasse und zukünftig der T-Klasse zu bedienen, sehen wir sehr kritisch. Die hier angebotenen Modelle können durchaus auch die eine oder andere E-Klasse ersetzen, aber den Großteil keineswegs. Insbesondere bei der Bedienung von Geschäftskunden ist die E-Klasse nicht aus dem Gewerbe wegzudenken.“

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