Dreamcars zu bauen, gehört zur Kernkompetenz von Mercedes-Benz. Einer der begehrenswertesten Traumwagen mit Stern der Nachkriegszeit ist der Mercedes 300 S W188 (1951-1958). Als „Wagen, der einen Traum verwirklicht“, pries ein Mercedes-Verkaufsprospekt dieses Modell, das es als Cabriolet, Coupé und Roadster zu kaufen gab, seinerzeit an.
Der Nachwuchsdesigner Joshua Linhares hat den Traum weitergeträumt und am PC einen Custom made Mercedes 300 S kreiert. Klarer Fall von "Wünsch Dir das!" Viel mehr als ein Traumauto wird der Custom Mercedes-Benz 300 S aber nicht bleiben. Keine 800 Exemplare wurden von der Baureihe W188 gefertigt. Gut erhaltene Wagen stehen bei Sammlern hoch im Kurs und werden heutzutage ab ca. 500.000 € aufwärts gehandelt. Wer so viel Geld aus der Tasche reißt, der dürfte eher darauf aus sein, den originalen Zustand des W188 zu bewahren, anstatt ihn individuell zu modifizieren.
Der virtuelle Custom made Mercedes 300 S steht ganz klar im Zeichen der US-amerikanischen Custom Car Builder. Mit seiner lang gestreckte Motorhaube, einer vergleichsweise niedrige Dachlinie, bauchigen ausgestellten Kotflügeln und der fließenden Heckgestaltung ist der 300 S wie gemacht für eine Modifikation im klassischen US-Custom-Car-Style.
Moderne Elemente - wie Alufelgen, Tieferlegung, leistungsfähige Bremsanlage und zeitgemäßé Illuminationen verleihen dem Custom Mercedes-Benz 300 S eine Extraportion Individualität.
Bildergalerie: Custom Mercedes-Benz 300s von Joshua Linhares 6 Bilder Fotostrecke | Mercedes Dreamcar: Ein Fall von „Wünsch Dir das“: Custom Mercedes-Benz 300 S
Im Rückspiegel: 300 S und 300 Sc Coupés (W 188), 1951 - 1958
Auf dem Pariser Salon 1951 vorgestellt, schloss das Modell 300 S nahtlos an die Tradition von Mercedes-Benz an, Spitzenfahrzeuge für höchste Ansprüche zu liefern. Der 300 S war ein luxuriöser, sportlich orientierter Wagen, der von der internationalen Presse als „Wagen der Weltelite“ und „Maßstab des Erreichbaren“ gefeiert wurde. Sein Design überzeugte mit klassischen Linien, ohne den damals modischen aerodynamischen Exzessen zu folgen.
Technisch basierte der 300 S auf dem Typ 300, jedoch mit einem um 150 mm kürzeren Radstand. Dank erhöhter Verdichtung und drei Vergasern leistete der 3,0-Liter-Sechszylindermotor 150 PS, was eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h ermöglichte. Erhältlich war der 300 S als Cabriolet A, Roadster (mit leichterem Verdeck) und Coupé. Die Serienproduktion begann Mitte 1952.
Modellpflege und Innovation: Der 300 Sc
1955 kam mit dem 300 Sc eine technisch und optisch überarbeitete Version auf den Markt. Neu war die Eingelenk-Pendelachse, die für besseren Fahrkomfort sorgte, und eine Direkteinspritzung, die die Leistung auf 175 PS steigerte. Optisch war der 300 Sc durch Ausstellscheiben, größere Blinker, Lüftungsschlitze mit Chromstäben und eine elegante Chromleiste entlang der Karosserie zu erkennen. Ein besonderer Hingucker: Der Schriftzug „EINSPRITZMOTOR“ am Heck.
Exklusiv und selten
Trotz aller Verbesserungen fanden sich zwischen 1955 und 1958 nur wenige Käufer. Der Grund: Der zeitgemäßere und günstigere 300 SL Roadster, der ab 1957 den Markt eroberte, zog viele Interessenten ab. Dennoch gehören der 300 S und 300 Sc bis heute zu den exklusivsten Nachkriegsmodellen von Mercedes-Benz und sind bei Sammlern heiß begehrt.
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