Ersatzteilversorgung bei Mercedes-Benz Young- und Oldtimer

Keine Experimente: Originale Ersatzteile für Klassiker

Ersatzteilversorgung bei Mercedes-Benz Young- und Oldtimer: Keine Experimente: Originale Ersatzteile für Klassiker
Erstellt am 12. Juni 2024

Young- und Oldtimer stehen seit Jahren hoch im Kurs. Viele der Autofans sind begeisterte Bastler und schrauben gerne an dem eigenen Klassiker herum. Doch die Gefahr von Billigkomponenten und minderwertigen Ersatzteilen wird zunehmend zum Problem. Darunter leidet nicht allein die Originalität, sondern es kann sogar gefährlich werden.

Der Beitrag wird präsentiert von BELMOT, der Versicherung für Oldtimer, Youngtimer und Liebhaberfahrzeuge

Dass Klassiker immer beliebter werden, ist auch dunklen Geschäftemachern nicht entgangen. In vielen Ländern haben Produktpiraten längst den begehrten Markt von Old- und Youngtimern als ertragreiche Einnahmequelle für sich entdeckt. Autohersteller mit ihren Klassikabteilungen, Polizei und Zoll haben ebenfalls erkannt, dass der weltweite Handel mit Fälschungen immer größere Dimensionen annimmt. Dabei sind viele Produktfälscher dabei nicht leicht zu belangen, denn die meisten Teile werden längst im Onlinehandel vertrieben – nicht selten aus Osteuropa oder dem interkontinentalen Ausland. Das macht den Zugriff schwerer denn je.

Gefälschte Ersatzteile als großes Problem

Mercedes hat zu diesem Zweck vor Jahren ein global aufgestelltes Team in seinem Intellectual Property Kompetenzzentrum aufgebaut, das gegen Produktpiraten in aller Welt vorgeht. Im Jahre 2022 wurden bei über 600 internationalen Razzien insgesamt mehr als 1,6 Millionen Produktfälschungen im Wert von über 129 Millionen Euro beschlagnahmt. Zumeist waren die Fälschungen nicht nur ein Verstoß gegen Produktions- und Urheberrechte der Hersteller, sondern mangelhaft verarbeitet und so erfüllten sie die gesetzlichen Mindestvorgaben in Sachen Fahrzeugsicherheit nicht. Klassische Ziele der Produktpiraten sind Komponenten wie Bremsscheiben, Räder, Karosserie- und Lenkungsteile oder Filter.

Günstige Teile beim Autoverwerter? 

Aktuell bietet Mercedes Classic eine Ersatzteilversorgung mit mehr als 160.000 Teilen, wovon die meisten innerhalb von 24 Stunden in 170 Länder der Welt lieferbar sind. Problematisch sind für viele Klassikfans dabei zwei Aspekte. Gerade bei jüngeren Fahrzeugen, die als sogenannte Daily Driver im Alltag für kleines Geld gefahren werden, ist der Besuch in der Vertragswerkstatt oder die Reparatur mit Neuteilen einigen Kunden zu teuer. Da bleiben nicht nur die regelmäßigen Wartungen aus, sondern auch bei den Ersatzteilen behelfen sich viele, um das eigene Budget zu schonen. Hier hilft bisweilen ein Besuch in dem Teileshop eines Autoverwerters, von denen sich viele längst auf Youngtimer und junge Oldtimer spezialisiert haben. Teilenummer, Baujahr, Modell und Motorisierung – das endlose Suchen auf dem Schrottplatz eines Autoverwerters ist längst der Onlinerecherche gewichen. Die sollte jedoch nicht nur im freien Ersatzteilhandel stattfinden, sondern auch die viele Autohersteller bieten mittlerweile entsprechende Teilebörsen an.

Neue alte Ersatzteile werden nachgefertigt

Doch manche Teile sind auf dem freien Markt Mangelware und nicht nur bei den Schwaben geht die Ersatzteilversorgung 15 Jahre nach Produktionsende auf den Klassikbereich über – pro Jahr bedeutet das mehr als 25.000 neue Teile im Lager. Daher hat Mercedes Classic vor Jahren damit begonnen, begehrte Ersatzteile nach Rücksprache mit internationalen Fanclubs nachzufertigen. Hier bringt insbesondere der enge Austausch mit den aktuell 80 offiziellen Markenclubs in aller Welt mit ihren rund 100.000 Mitgliedern wertvolle Erkenntnisse. Die originalen Ersatzteile sorgen nicht nur dafür, dass Kopien von minderer Qualität oftmals die Fahrzeugsicherheit gefährden, sondern garantieren auch einen entsprechenden Werterhalt des eigenen Fahrzeugs. Ging es bisher in erster Linie um mechanische Komponenten wie Lichter, Getriebe, Bremsen, Kotflügel oder Teile der Innenausstattung, kommt der Fahrzeugelektronik eine immer größere Bedeutung zu. Immer mehr Fahrzeuge, die nunmehr in die Versorgung des Klassikbereichs wechseln, sind mit Steuergeräten und Elektronikmodulen unterwegs, die im höherem Alter Probleme bereiten können. Hier wird ebenfalls nachproduziert oder überarbeitete Teile werden im Austausch verbaut, um neue Ersatzteile herstellen zu können. Und manche Ersatzteile kommen längst aus dem 3D-Drucker.

Der Mercedes-Stern als Bestseller

Dabei ist der aktuelle Fundus an historischen Ersatzteilen ist größer und tiefer als gedacht, denn unter den 160.000 Teilepositionen im gigantischen Ersatzteilcenter in Germersheim befinden sich zum Beispiel gleich mehrere Öler des historischen Benz Patent-Motorwagens von 1886. Wer so ein Fahrzeug besitzt, kann das Ersatzteil kurzfristig bekommen. Zugegeben – deutlich beliebter sind die Mercedes-Sterne, die im aktuellen Klassikangebot in über 40 verschiedenen Ausführungen zu bekommen sind. Pro Jahr werden allein davon 20.000 Exemplare verkauft. Darf es etwas größer sein? Das aktuell größte verfügbare Ersatzteil ist der hintere Kotflügel der Maybach-Baureihe vom Typ 240 mit einer Länge von stattlichen 237 Zentimetern.

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