23. Rallye Aicha des Gazelles: 2. Etappe El Beg’a nach Tisserdimine (22.03.13)

Die 23. Rallye Aicha des Gazelles läuft - Mercedes-Benz hat vier Frauenteams mit Sprinter und Vito in die Wüste geschickt!

23. Rallye Aicha des Gazelles: 2. Etappe El Beg’a nach Tisserdimine (22.03.13): Die 23. Rallye Aicha des Gazelles läuft - Mercedes-Benz hat vier Frauenteams mit Sprinter und Vito in die Wüste geschickt!
Erstellt am 25. März 2013

Heute zieht das Biwak zum ersten Mal um! Dreimal wird während der Rallye die ganze Zeltstadt um mehrere hundert Kilometer verlegt und muss am Abend wieder voll einsatzfähig sein. Eine logistische Herausforderung für das ganze Organisations Team und natürlich auch für die Werks-Mechaniker. Die Werkstatt muss abgebaut werden, alles im Actros verstaut werden und am Zielort wieder aufgebaut werden. Eine zusätzliche Herausforderung sind die insgesamt 5 Teams, die es bis zum Einbruch der Nacht nicht ins Biwak geschafft haben – die müssen trotzdem alle für den neuen Tag noch professionell abgefertigt werden.

230 Luftlinie Kilometer liegen heute vor den Gazellen – bei vielen wird es merklich mehr werden. Im Briefing um 5 Uhr wird die Route erklärt und die Routen bis zum ersten Checkpoint ausgegeben. Verschlafen und gerädert (die Nacht im Zelt auf der harten Iso Matte ist noch ungewohnt) hören die Mädels zu und versuchen jeden Happen an Information aufzunehmen. Um 6 Uhr stehen die ersten schon wieder an der Startlinie – mit dabei Team 320, Coralie und Susanne, mit ihren knallgrünen Mercedes- Benz Vito.

Der erste Teil der Strecke wird einfach – Flaches Gebiet, gut zu navigieren, da viele Landmarks zu sehen und anzupeilen sind. Doch dann ab Checkpoint 2 wird’s gefährlich: Willkommen im Land des Marokkanischen Blumenkohls. Dies hat nichts mit dem uns wohlbekannten Gemüse zu tun, sondern ist vielmehr der Spitzname für die steinharten Sandhäufen in diesem Wüten Gebiet, die man nicht unbedingt gleich als solche erkennt, die man aber unbedingt umfahren sollte wenn man nicht die Service Crew über den Notfallknopf holen will, denn eine Kollision oder ein Festsitzen auf so einem Sandhaufen kann üble Folgen nach sich ziehen, die – wenn es ganz dumm läuft - mit dem Ausscheiden aus der Rallye gipfeln können. Das trockene windige Wetter der vergangenen Wochen hat die Gefahr noch erhöht. Das Gute heute ist: Das Terrain ist sehr offen und es gibt viele und gute Anhaltspunkte zur Navigation.

Team 137 Lina und Julia:

Bis Checkpoint 2 lief alles wie geschmiert – die beiden waren schnell unterwegs und haben den Checkpoint schnell gefunden. Kurz nach Checkpoint 2 haben sich die beiden in der berühmt berüchtigten „Blumenkohl Wüste“ festgefahren und leider haben die Behäbigkeit des ureigenen Rallyefahrzeuges, aber auch der schwere Sand der Dünen ihr Tribut gefordert - so rutschten kurz vor Ausfahrt eines sehr sandigen und hügeligen Oueds leider beide Vordereifen bei einem Druck von 1.5bar von den Vorderfelgen und brachten das sonst sehr flotte Team erst einmal zum Stehen. Für Julia und Lina bedeutete das 3 Stunden harte Schaufelarbeit mit 2 Räder wechseln, bevor überhaupt erst wieder an den Versuch, das Sandloch zu verlassen, gedacht werden konnte. Dank eines kleinen Tricks - zusätzlich zu den üblichen Sandmatten und Blechen auch noch Kamelgras unter die Räder zu packen, schaffte das Team das schwierige Unterfangen erstaunlicher Weise schnell.

Ein Glückstag sollte es leider aber dennoch nicht werden, da bei dem Versuch die nun wirklich letzte Düne vor wieder festem Untergrund mit Hilfe aller neu eingebauten Achssperren im 2.Gang zu überqueren, leider von einem defekten Vorderachsgetriebe abrupt beendet wurde.

Ob es nun am Sand und dem Gewicht des Fahrzeuges oder einfach an einem Materialfehler lag, wird sich nie genau sagen lassen können. Fakt ist: die drei haben bis zum Zeitpunkt des Defekts einen guten Job gemacht und lagen mit Platz 16 gut im Rennen.

Der Teufel steckt bekannter Weise im Detail... manchmal aber auch in Achsgetrieben und den Beiden blieb nichts anders übrig als den Notfallknopf zu drücken. Nach dem technischen Check des Fahrzeugs war klar – was richtig gut begonnen hatte, nimmt jetzt ein jähes Ende. Die Statuten der Rallye geben leider vor, dass alle Ersatzteile, die im Fahrzeug mitgeführt werden auch während des Rennens selbst oder durch Hilfe der Service Crew verbaut werden dürfen, ohne das Risiko einer Disqualifikation. Die Mechaniker hatten zuerst noch die Hoffnung dass nur einer der Antriebswellen kaputt gegangen wäre – die sind bei allen Vans Rallye Fahrzeugen an Bord, ein Ersatz Vorderachsgetriebe aber natürlich nicht! Wirklich schade für die Beiden!

Team 319: Sabrina und Astrid

Nachdem die Beiden zum ersten Mal in Ihrem Leben in der Wüste übernachten mussten, sind sie gleich bei Sonnenaufgang losgefahren und haben mit allen Checkpoints die Etappe 1 abgeschlossen. Das Auto war schnell gewartet und betankt und die 2 waren gegen 10:00 Uhr schon wieder auf der Strecke. Die 2 hatten heute Morgen beim Briefing gut zugehört und haben immer sichere Routen genommen, was zwar ein paar mehr Strafkilometer gibt aber ein sicheres Durchkommen garantiert. Der Vito lief problemlos und kam schadfrei im Biwak an Sabrina und Astrid haben sich heute auf Platz 6 mit 135 Strafpunkten vorarbeitet. Bravo!

Team 318 Sabrina und Larissa

Die Handwerkerinnen sind richtig gut dabei! Navigation eng an der Ideallinie aber nicht ohne die Sicherheit zu vergessen. Strategisches Handeln – Lieber mal ein paar Kilometer mehr bevor man das Auto auf Risiko setzt. Alle Checkpoints gefunden, das Auto dabei sehr pfleglich behandelt. Ergebnis: Platz 4 mit 44 Strafpunkten, Platz 3 in der Wertung „Erste Teilnahme“, Platz 3 in der Etappenwertung für die 2. Etappe

Team 320 Coralie und Susanne

Die beiden geben alles! Navigation sehr eng an der Ideallinie! Die beiden kämpfen sich auch durch schwierigstes Gelände. Der Vito hat all die Strapazen super ertragen! Super gefahrene Etappe mit super Ergebnis: Platz 2 in der Gesamtwertung mit 49 Strafpunkten. Mädels Bravo! Aber bei allem Kampfesgeist - passt auf euer Auto auf!



Text: Thomas Konzelmann

Fotos: Daimler AG

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