24h von Spa - Ernüchterung bei Mercedes-AMG nach dem Qualifying

Kollektives Versagen oder unfaire Fahrzeug-Einstufung?

24h von Spa - Ernüchterung bei Mercedes-AMG nach dem Qualifying: Kollektives Versagen oder unfaire Fahrzeug-Einstufung?
Erstellt am 30. Juni 2023

Mit dem klaren Ziel, den letztjährigen Gesamtsieg bei den 24h von Spa - immerhin dem größten GT3-Rennen der Welt - zu wiederholen, ist die Armada von 15 Mercedes-AMG GT3 in die Ardennen gereist. Bereits nach dem Qualifying kann man sich eigentlich schon von diesem Ziel verabschieden. Nur zwei Fahrzeuge schafften es überhaupt in die aus 20 Startern bestehende Superpole und landeten dort unter ferner liefen. Eine Ursachenforschung:

Alt, aber siegfähig

Auch wenn der Mercedes-AMG GT3 mittlerweile das älteste Fahrzeug im GT3-Feld ist, kann er immer noch vorn mitfahren, wie das Podium beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring oder der Gesamtsieg letztes Jahr in Spa zeigt. Die "Balance of Performance" sogt dafür, dass mittels technischer Eingriffe alle teilnehmenden Marken ungefähr auf demselben Level sind. In diesem Jahr konnte Mercedes-AMG schon beim Langstreckenrennen in Paul Ricard vor dem 24h-Rennen in Spa siegen. 

AMG abgeschlagen, Underdog auf der Pole

In Spa allerdings läuft bislang absolut nichts nach Plan. Im Qualifying, bei den die Durchschnittszeit von allen Fahrern des Fahrzeugs gemittelt wird, konnten sich nur zwei von 15 Crews für die abschließende Superpole qualifizieren. Maro Engels #999 war als 16. am Ende die Speerspitze von AMG. Ganz vorn landete mit dem Porsche von Huber Motorsport, der nur im Bronze Cup startet, dagegen ein absoluter Underdog. Wie kann das sein?

Ein bunter Strauß an Gründen

Zum einen herrschten beim Qualifying extreme Wetterbedingungen. Teams mit nur drei Fahrern - davon einige AMG-Profimannschaften - konnten am ersten Qualifyingteil bei trockenen Bedingungen nicht teilnehmen und hatten so keine Chance auf eine gute Durchschnittszeit, da es direkt nach dem ersten Teil anfing zu regnen. Andere Teams verzockten sich bei der kniffligen Reifenwahl. Diese war zwar nicht einfach, aber andere, zum Teil eher auf Amateurbasis arbeitenden Teams ohne große Ingenieursstäbe, bekamen diese Entscheidungen problemlos hin.

Ein anderer Punkt ist die Balance of Performance, die oft als Grund für schlechte Platzierungen herangezogen wird. Ein Insider bestätigte Mercedes-Fans.de, dass der AMG hoffnungslos schlecht eingestuft wurde. Nach dem Gesamtsieg im letzten Jahr und den guten Ergebnissen der bisherigen Saison wollte man beim Veranstalter wohl einen erneuten Durchmarsch um jeden Preis verhindern und schoss über das Ziel hinaus. Über Nacht wird es zwar eventuell noch einige Anpassungen geben, aber die werden wohl nur Kosmetik sein.

Wenig Hoffnung für das Rennen

Kann sich AMG also jetzt schon vom Gesamtsieg verabschieden? Sieht ganz so aus, auch wenn in einem 24h-Rennen alles passieren kann. Aber wenn man erstmal durch die schlechte Startpositionen einen gewissen Rückstand hat, kann man angesichts der Stärke des Feldes kaum noch nach ganz vorn kommen. Auch wenn der eine oder andere Regenschauer da durchaus helfen könnte. Drücken wir die Daumen!

Vorläufige Startpositionen der Mercedes-AMG GT3:

P16 (P7 PRO): #999 Mercedes-AMG Team GruppeM
P18 (P7 Bronze): #79 Haupt Racing Team
P23 (P10 PRO): #88 AKKODIS ASP Team
P27 (P13 PRO): #777 Mercedes-AMG Team AlManar
P38 (P17 PRO): #87 Mercedes-AMG Team AKKODIS ASP
P39 (P3 PRO-AM): #2 GetSpeed
P42 (P13 Bronze): #89 AKKODIS ASP Team
P43 (P4 Gold): #157 Winward Racing
P44 (P5 PRO-AM): #64 Haupt Racing Team
P52 (P6 Gold): #57 Winward Racing
P53 (P16 Bronze): #81 Theeba Motorsport
P63 (P10 Silver): #90 Madpanda Motorsport
P65 (P9 PRO-AM): #4 CrowdStrike Racing by Riley
P68 (P20 Bronze): #3 GetSpeed
Pit Lane (P12 PRO-AM): #75 SunEnergy1 Racing 

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