Als Tabellenführer zum Heimspiel: Beim Start in die zweite Saisonhälfte des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring (14. bis 16. August) kann Luca Ludwig (26, Bonn) im eigenen Bett schlafen. Gemeinsam mit Sebastian Asch (29, Ammerbuch) erlebte der Sohn von Tourenwagenlegende Klaus Ludwig im Mercedes-Benz SLS AMG eine traumhafte erste Saisonhälfte. Im Interview spricht der zweifache Saisonsieger über sein Heimrennen, das Erfolgsgeheimnis des Mercedes-Duos und über die zweite Saisonhälfte.
Zum Start in die zweite Saisonhälfte liegen Sie souverän an der Tabellenspitze. So etwas lässt sich nicht planen, mit welchen Erwartungen seid ihr in die Saison gestartet? Luca Ludwig: "Ich habe auch vor der Saison fest an unsere Siegchance geglaubt. Aber mit solchen Ergebnissen wie in den ersten acht Rennen kann man natürlich nicht rechnen. Jetzt wissen wir, was möglich ist, und sind wahnsinnig motiviert, so weiter zu machen.
Euer Punktevorsprung an der Tabellenspitze ist komfortabel, aber es sind immer noch acht Rennen zu fahren. Denkt man da schon an den Titel? "Ja, ich denke immer an Titel. Schon von meinem ersten Rennen an war das mein Ziel. Ich denke, alle Fahrer, die an der Spitze fahren, haben dies im Hinterkopf. Durch die Erfolge in dieser Saison hat sich meine Einstellung geändert - und mich zusätzlich motiviert. Ich lebe derzeit meinen Traum und hoffe, dass wir weiter so erfolgreich sein können."
Sie starten in diesem Jahr erstmals gemeinsam mit Sebastian Asch, die Kombination scheint perfekt zu passen. Was ist euer Erfolgsgeheimnis? "Wir harmonieren einfach sehr gut und haben dieselbe Einstellung. Es ist ein großes Miteinander, so etwas habe ich vorher noch nie erlebt. Das ist keine Ego-Show, sondern Teamwork. Das macht uns letztlich so stark."
Was war dein persönliches Highlight in dieser Saison? "Der erste Sieg mit dem Team Zakspeed, Sebastian und dem Mercedes-Benz SLS AMG. Ich hab lange drauf warten müssen, wieder ganz oben auf dem Podest zu stehen. Unser Rennen im Regen von Spa-Francorchamps war toll und auch zuletzt am Lausitzring war einfach alles perfekt."
Der Sieg in Spa war das Ende einer sehr langen Durststrecke im ADAC GT Masters. Beginnt man da nicht, an sich an selbst zu zweifeln? "Ja, natürlich hatte ich Zweifel. Aber während dieser Zeit hat einfach das Paket nicht gepasst. Es gibt halt viele Faktoren und da kommt dann eines zum anderen. Jetzt haben wir ein Paket, mit dem wir siegen können. Es wird immer viel auf einzelne Fahrer geschaut, aber das Paket muss stimmen. Ich bin einfach froh, dass ich in diesem Jahr wieder an alte Erfolge anknüpfen kann. Vielleicht braucht man auch die Rückschläge, um wieder zurück an die Spitze zu finden."
Das Rennen am Nürburgring ist ein Heimspiel für Sie und das Team Zakspeed. Was erwartet ihr von eurem Heimrennen? "Im vergangenen Jahr waren wir dort erfolgreich, haben dort unsere erste Pole Position erobert und den Sieg nur knapp verpasst. Am Nürburgring wird es erfahrungsgemäß sehr eng, trotzdem wollen wir auch dort vorn mitfahren. Wir hatten zwar jetzt eine längere Sommerpause und müssen erst wieder in unseren Rhythmus finden. Aber das wird uns sicher schnell wieder gelingen."
Vier ADAC GT Masters-Wochenenden stehen noch aus, welches wird am Schwierigsten für euch? "Die Rennen am Sachsenring am letzten Wochenende im August werden sicherlich nicht einfach. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass andere Autos dort schneller unterwegs sind. Es hängt aber von vielen Faktoren ab. Ich erwarte aber, dass wir überall konkurrenzfähig sind."
Wen sehen Sie als härtesten Konkurrenten im Titelkampf? "Wir schauen in erster Linie auf uns. Wir sind in einer Situation, in der wir nicht auf Andere schauen müssen. Wenn wir unsere Performance so weiter bringen wie bisher, sind wir sicherlich schwer zu schlagen."
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