ADAC TOTAL 24-Rennen auf dem Nürburgring

Podium, aber auch Pleiten für AMG beim kürzesten 24h-Rennen aller Zeiten

ADAC TOTAL 24-Rennen auf dem Nürburgring: Podium, aber auch Pleiten für AMG beim kürzesten 24h-Rennen aller Zeiten
Erstellt am 6. Juni 2021

Mercedes-AMG Motorsport Customer Racing konnte endlich wieder auf das Podium der 24h auf dem Nürburgring klettern. Mit der #7 des Teams Getspeed kletterte unter anderem Maximilian Götz als Dritter auf das Podest. Zuvor allerdings fand ein denkwürdiges Rennen statt, das auch unter den AMG-Besatzungen Opfer forderte, aber auch Gewinner kürte.

Das 10h-Rennen auf dem Nürburgring

Wetterkapriolen, Dramen, Unterbrechungen und glückliche Sieger - das 24h-Rennen auf dem Nürburgring machte seinem Ruf wieder einmal alle Ehre. Wobei man in diesem Jahr eigentlich kaum von einem 24h-Rennen sprechen kann, denn durch eine sehr lange Unterbrechung wegen Nebels fuhren die Boliden am Ende netto nur knapp 10 Stunden. Trotzdem ereigneten sich viele Dramen und starke Zweikämpfe.

Fotostrecke: 180 Bilder Fotostrecke | ADAC TOTAL 24h-Rennen auf dem Nürburgring: Wetter, Wetter, Wetter ... und ein paar AMGs im Rennbetrieb #01 #02

Gewinner und Verlierer beim Regen-Roulette im Qualifying

Die Wettervorhersage prophezeite schon im Vorfeld nichts Gutes. Starkregen und Unwetter waren angesagt. Petrus hielt sich aber während der Trainingssitzungen noch dezent zurück. Erst als es Ernst wurde, schlug er erbarmungslos zu. Beim für die Startplätze entscheidenden Einzelzeitfahren am Freitag Abend konnte die erste Session noch halbwegs unter trockenen Bedingungen abgehalten werden. Eine der zwei möglichen gezeiteten Runden konnten die Teilnehmer noch absolvieren, bevor der Himmel seine Schleusen öffnete. Erstes AMG-Opfer dieses Wetters wurde das 10Q Racing Team, dem im ersten Versuch keine schnelle Runde gelang und dessen zweiter Schuss in den Wassermassen unterging. Mit Startplatz 31 waren hier trotz des top vorbereiteten Autos und der Spitzenfahrer schon alle Hoffnungen auf ein Podium dahin.

Top-Leistungen bei schwierigsten Bedingungen

Maro Engel, der den Palace-AMG pilotierte, holte unterdessen souverän einen der vier letzten Startplätze für das zweite Einzelzeitfahren. Seinem Partner Nico Bastian, der das Auto in dieser Session steuern sollte, machte Engel angesichts des Starkregens noch mit den Worten Mut: „Viel Spaß bei dem Wetter da draußen!“ Bastian, der mittlerweile zu einem absoluten Top-Fahrer gereift ist, ließ sich aber überhaupt nicht beeindrucken und legte unter schwierigsten Bedingungen eine beeindruckende Performance an den Tag. Lange lag er auf Pole Kurs, bis ihn ganz zum Schluss Markenkollege Manuel Metzger – ein ausgewiesener Nordschleifen-Spezialist – noch überflügelte. Aber auch dieser konnte die Pole nicht verteidigen und belegte am Ende Rang drei, zwei Plätze vor Bastian. Direkt dahinter auf Rang sechs landete die starke #7 vom Team Getspeed.

Wetter-Lotterie am Start

Beim Start spielte Petrus, der sich offenbar sehr gern in die Geschicke des 24h-Rennens einmischt, wieder eine große Rolle. Schwarze Wolken kündigten eine nahende Regenfront an. Bis zur Einführungsrunde blieb es aber noch trocken, nur in einigen Bereichen der Strecke fing es an zu regnen. Einige Teams entschlossen sich zu einem schnellen Reifenwechsel nach der Einführungsrunde. Unter anderem Maro Engel im Palace-GT3 kam in die Box, um Full Wet Regenreifen aufziehen zu lassen. Eine folgenreiche Fehlentscheidung des Teams, denn der Regen ließ noch einige Zeit auf sich warten, so dass Engel auf diesen Reifen zunächst chancenlos war und viel Zeit verlor.

Nebel statt Regen - trotzdem musste abgebrochen werden

Von den vier Mercedes-AMG GT3, die unter den ersten sieben gestartet waren, konnte sich einzig die #4 des Mercedes-AMG Team HRT vorne behaupten. Das von Adam Christodoulou (GBR), Maro Engel, Manuel Metzger und Luca Stolz (alle GER) pilotierte Fahrzeug sammelte in dieser Phase die meisten Führungsrunden. Der Regen hörte zwar bald auf, aber mit Einbruch der Nacht zog dichter Nebel über dem Eifelkurs auf, der um 21:30 Uhr zu einer Unterbrechung des Rennens führte. Bis zum Fallen der Roten Flagge konnten sich neben der #4 noch vier weitere Mercedes-AMG GT3 innerhalb der Führungsrunde behaupten. Unter anderem der schwarz-goldene Mercedes-AMG GT3 vom 10Q Racing Team, der sich noch gerade so vor einer Überrundung retten konnte und somit beim Neustart wieder in Schlagdistanz zur Spitze lag.

Engel und Haupt crashen

Am Sonntagmorgen vereitelte anhaltend schlechte Sicht den eigentlich für die frühen Morgenstunden angesetzten Neustart. Immer wieder musste die Rennweiterführung verschoben werden, was an den Nerven aller Beteiligten zerrte. Als das Rennen schließlich um 12 Uhr mit egalisierten Zeitabständen wieder aufgenommen wurde, entwickelte sich ein packender Sprint auf trockener Strecke. Erstes Opfer der AMG-Favoriten wurde ausgerechnet Maro Engel, dessen Bilstein-Auto #4 nach wie vor auf dem Weg zu einer Top-Platzierung war. Der AMG-Pilot schätzte nach eigener Aussage eine Überrundungssituation falsch ein und kollidierte mit dem kultigen Opel Manta, woraufhin Engel hart in die Reifenstapel einschlug, aber unverletzt blieb. Teambesitzer Hubert Haupt war von diesem Fehler überhaupt nicht angetan und wetterte vor laufenden TV-Kameras. Das hätte er vielleicht nicht tun sollen, denn kurze Zeit später – Haupt hatte mittlerweile das Steuer des ebenfalls in aussichtsreicher Position liegenden Mercedes-AMG GT3 mit der #6 von Patrick Assenheimer übernommen – schlug Haupt im Bereich Klosterthal ohne Fremdeinwirkung ebenfalls hart in die Reifenstapel ein, woraufhin auch dieses Auto aus dem Rennen war.

Getspeed kämpft sich auf das Podium

Damit war die #7 von Getspeed das letzte Eisen im AMG-Feuer.  In der #7 des Mercedes-AMG Team Getspeed brachte Daniel Juncadella sein Fahrzeug mit Top-Rundenzeiten bis auf den dritten Rang nach vorne. Nach einem letzten Boxenstopp mit Fahrerwechsel kehrte Raffaele Marciello auf P5 zurück auf die Strecke. In der noch verbleibenden halben Stunde machte der Italiener weiter Druck. In der vorletzten Runde eroberte der 26-Jährige mit einem beherzten Überholmanöver außen im Schwedenkreuz schließlich den dritten Rang, den er bis ins Ziel verteidigte. In der #8 machte Schlussfahrer Gounon nach 59 Runden den siebten Rang für das Mercedes-AMG Team GetSpeed perfekt.

10Q Racing Team mit Konstanz in die Top10

Einen großen Sprung nach vorne vollzog auch der Mercedes-AMG GT3 #40: Dominik Baumann (AUT), Yelmer Buurman (NED), Kenneth Heyer und Thomas Jäger (beide GER) verbesserten sich mit konstant guten Rundenzeiten vom 31. Startplatz auf den 18. Rang bei Rennunterbrechung. Nach dem Restart fuhr das Quartett mit einer absolut fehlerfreien Leistung weiter auf den neunten Gesamtplatz nach vorne.

Der am Samstag von P7 gestartete Customer Racing GT3 #9 von GetSpeed Performance verlor in der Anfangsphase einige Positionen, behauptete sich dann aber mit zunehmender Renndauer besser. Moritz Kranz (GER), Markus Palttala (FIN), Janine Shoffner (GBR) und Maxime Soulet (BEL) beendeten ihren Nordschleifen-Einsatz auf dem 14. Gesamtrang. Das Quartett belegte damit zugleich den vierten Rang unter den Pro-Am-Besatzungen der Top-Klasse SP9. Mit dem sechsten Pro-Am-Rang und dem 19. Gesamtplatz erzielten auch Charles Espenlaub, Joe Foster, Shane Lewis und Charles Putman (alle USA) im Mercedes-AMG GT3 #16 von CP Racing ein starkes Ergebnis.

Space Drive mit Klassensieg

In der SP-X-Klasse für besondere Fahrzeugvarianten lieferten Philip Ellis (SUI), Dominik Farnbacher, Tim Scheerbarth (beide GER) und Darren Turner (GBR) vom Team Space Drive Racing eine solide Vorstellung ab: Der mit einer neuartigen Steer-by-Wire-Technologie ausgestattete Mercedes-AMG GT3 #25 beendete das Rennen auf dem 16. Gesamtplatz und als Bestplatzierter der SP-X Kategorie. In der SP8T duellierten sich zwei Mercedes-AMG GT4 um den Sieg: Nach 54 Runden hatte die #36 vom BLACK FALCON Team TEXTAR die Nase vorn und verwies die #37 vom Team Schnitzelalm Racing auf den zweiten Klassenplatz. In der SP10 trug das Schwesterfahrzeug von Schnitzelalm Racing, der mit Marek Böckmann, Marcel Marchewicz, Tim Neuser und Reinhold Renger (alle GER) besetze Mercedes-AMG GT4 #34, den Sieg davon.

Ergebnis Mercedes-AMG GT3 und Mercedes-AMG GT4, 24h Nürburgring*:

Pos.
Gesamt

Pos.
Klasse

Nr.

Fahrzeug

Team

Fahrer

Rd.

1.

1.
SP9

911

Porsche

911 GT3 R

Manthey-Racing

Matteo Cairoli (ITA), Michael Christensen (DEN), Kevin Estre (FRA)

59

2.

2.
SP9

98

BMW

M6 GT3

ROWE RACING

Connor De Phillippi (USA), Martin Tomczyk (GER), Sheldon van der Linde (ZAF), Marco Wittmann (GER)

59

3.

3.
SP9

7

Mercedes-AMG GT3

Mercedes-AMG Team GetSpeed

Maximilian Götz (GER), Daniel Juncadella (ESP), Raffaele Marciello (ITA)

59

...

 

 

 

 

 

 

7.

7.
SP9

8

Mercedes-AMG GT3

Mercedes-AMG Team GetSpeed

Jules Gounon (FRA), Fabian Schiller (GER), Matthieu Vaxiviere (FRA)

59

10.

10.
SP9

40

Mercedes-AMG GT3

10Q Racing Team

Dominik Baumann (AUT), Yelmer Buurman (NED), Kenneth Heyer (GER), Thomas Jäger (GER)

58

14.

14.
SP9

9

Mercedes-AMG GT3

GetSpeed Performance

Moritz Kranz (GER), Markus Palttala (FIN), Janine Shoffner (GBR), Maxime Soulet (BEL)

58

16.

1.
SP-X

25

Mercedes-AMG GT3

Space Drive Racing

Philip Ellis (SUI), Dominik Farnbacher (GER), Tim Scheerbarth (GER), Darren Turner (GBR)

56

19.

18.
SP9

16

Mercedes-AMG GT3

CP Racing

Charles Espenlaub (USA), Joe Foster (USA), Shane Lewis (USA), Charles Putman (USA)

56

25.

1.
SP10

34

Mercedes-AMG GT4

Schnitzelalm Racing

Marek Böckmann (GER), Marcel Marchewicz (GER), Tim Neuser (GER), Reinhold Renger (GER)

54

26.

1.
SP8T

36

Mercedes-AMG GT4

BLACK FALCON Team TEXTAR

Mustafa Mehmet Kaya (TUR), Gabriele Piana (ITA), Mike Stursberg (GER), Ersin Yücesan (TUR)

54

29.

2.
SP8T

37

Mercedes-AMG GT4

Schnitzelalm Racing

Peter Posavac (GER), Jörg Viebahn (GER), Andreas Weiland (GER), Guido Wirtz (GER)

54

DNF

DNF
SP9

6

Mercedes-AMG GT3

Mercedes-AMG Team HRT

Patrick Assenheimer (GER), Nico Bastian (GER), Maro Engel (GER), Hubert Haupt (GER)

46

DNF

DNF.
SP9

4

Mercedes-AMG GT3

Mercedes-AMG Team HRT

Adam Christodoulou (GBR), Maro Engel (GER), Manuel Metzger (GER), Luca Stolz (GER)

3

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