Die Dakar 2013 bricht mit einer Tradition und beginnt in diesem Jahr erstmalig nicht am 1. Januar, sondern lässt sich bis zum 5. Januar Zeit, um 457 Renn-Teilnehmer (insgesamt sind hier 3.000 Leute dabei, wenn man Mechaniker und Presse mitzählt) von Lima in Peru über Argentinien bis nach Santiago de Chile zu schicken. Auch in diesem Jahr hetzt Ellen Lohr der Meute hinterher, um hautnah über das Offroad-Spektakel zu berichten. Diesmal in einer Mercedes-Benz G-Klasse. Aus gutem Grund, in diesem Jahr wird der Dakar-Sieg von Jackie Yckx 30 Jahre alt. Die Route führte 1983 von Paris (1. Januar) über 12.000 Kilometer, 5.210 km davon in Wertungsprüfungen, bis nach Dakar (20. Januar) ohne Ruhetag. Dabei standen Etappen in Frankreich, Algerien, Niger, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Mali, Mauretanien und Senegal auf dem Programm. Von insgesamt 385 gestarteten Fahrzeugen erreichten 123 das Ziel. Die Sieger hießen Jacky Ickx/Claude Brasseur im Mercedes 280 GE.
Die Dakar 2013 dagegen führt über 8.500 km von Lima in Peru (Start 5. Januar) und führt von dort aus durch die Atacama-Wüste, die trockenste Region der ganzen Erde, Richtung Süden. Nach der Überquerung der Anden und einem Abstecher nach Argentinien mit einem Ruhetag in San Miguel de Tucumán am 13. Januar, geht es an die Küste des pazifischen Ozeans zurück. Am 20. Januar erreicht der Rallye-Tross mit Santiago (Chile) ihr Ziel. Im Wettbewerb gehen 182 Motorräder, 39 Quads, 156 Automobile und 75 Trucks an den Start.
Täglich wird Ellen auf Mercedes-Fans.de ein Update veröffentlichen, oft auch mit Video! Ellen hat das Wort!
Dakar 2013: 457 Renn-Teilnehmer gehen die 8.500 Rallye-Kilometer an
Für mich heisst das nach neunmaligen Silversterparties in unterschiedlichsten Grosstädten in Europa und Südamerika endlich mal wieder zu Hause zu feiern. Tatsächlich hat sich in meiner Heimat Monaco und Frankreich in der Zwischenzeit einiges geändert, ohne dass ich das mitbekommen habe. In beiden Ländern ist Feuerwerk verboten! Ich fass' es nicht!
In Peru zum Start der Dakar herrscht dagegen einmütig Feierstimmung. Wir reisen am 2. Januar an, um alle Formalitäten wie Papier und Technische Abnahme für unser Presseauto, einen Mercedes G500, zu absolvieren. Außerdemaben wir noch einen Termin bei Divemotor dem offiziellen Mercedes Importeur in Lima, um noch eine dakartaugliche Dachreeling verpasst zu bekommen. Immerhin wollen wir das zweite Ersatzrad, Benzinkanister (macht Sinn, da in der Gegend um Fiamballa manchmal über 800km kein Sprit zu kriegen ist. Oftmals sind die Tankstellen einfach leer getankt) Sandbleche, Schaufel etc. aufs Dach packen, um im Innenraum mehr Platz zu haben. Okay, der Mann bei der Organisation, der für das Entladen der Fahrzeuge von der Fähre zuständig ist, meinte, wir wären ja wohl mit dem luxuriösesten Dakar-Auto überhaupt unterwegs
.aber es geht eben immer auch noch ein bisschen besser
Bei Divemotor wurden die neuen Geschäftsräume erst vor zwei Wochen eröffnet. Hochmodern das Ganze. Gestern war bereits Robby Gordon hier um etwas an seinem Freightliner reparieren zu lassen und heute stehen M und GL Assistenzfahrzeuge eines italienischen Unimog-Teams zur Vorbereitung hier. Mitten in diesen Arbeiten kommt einer der Mitarbeiter in die Halle und hat einen zahmen Falken auf dem Arm, den er immer mal wieder fliegen lässt. Kann man sich in einer deutschen Markenwerkstatt irgendwie nicht vorstellen
.
Ellen Lohrs Auto ist ein seriennaher Mercedes G500
Wir sind mit unserem Pressefahrzeug sehr unabhängig und müssen uns nicht an die genaue Assistenzroute halten. Mit unserem G wollen wir uns dieses Mal richtig tief in die Dünen wagen, da ist ein wenig passendes Equipment natürlich von Vorteil. Bei MB Peru arbeitet Rodrigo, der uns den Dachaufbau montiert. Er ist, wie so viele hier, Dakar Enthusiast. Er hat sich extra Urlaub genommen und wird die ersten drei Etappen mit seiner kompletten Familie dem Tross hinterherfahren und an den Zuschauerpunkten jubeln. Die Peruaner sind definitiv extrem stolz, dass sie ein Gastgeberland der Dakar sein dürfen.
Zu den Siegkandidaten zählt auch ein Mercedes
Dass die Südamerikaner allgemein vom Offroad Virus befallen sind, sieht man auch an der Starterliste. Etliche Fahrer aus Peru, Argentinien, Chile, Bolivien stehen am Start. Zu den Favoriten zählen sie freilich nicht. Das stehen Vorjahressieger Mini, diverse Toyota Hilux, verschiedenste Buggys und nicht zuletzt ein deutsches Auto auf der Liste potentieller Siegkandidaten. Der SAM Mercedes wird seinen ersten Dakar-Auftritt in den erfahrenen Händen von Matthias Kahle haben. Da dürfen wir natürlich alle sehr gespannt sein.
Bei den Trucks hat sich im Vergleich zum Vorjahr, als erstmalig Iveco den Sieg davongetragen hat, einiges getan. Das ist nun meine neunte Dakar und ich würde nach dem ersten Rundgang durch den Servicepark sagen, dass das Truckfeld nie so stark war. Eine Prognose wage ich absolut nicht. Alle, wirklich alle Topteams haben extrem aufgerüstet. Mathias Behringer, der den schnellen Service für Kahle/Schünemann fährt, hat sich ein MAN Monster gebaut, Tatra steht mit einem völligem Neuaufbau am Start; DAF, Iveco, Kamaz, MAN alle haben echte reinrassige Rennmaschinen zur Dakar gebracht. Selbst Mercedes ist mit dreizehn (!) Fahrzeugen vor Ort. Ich sehe mindestens fünf wunderschön aufgebaute Unimog und dass nachdem MB in den vergangenen Jahren eigentlich nur von den Holländern mit zwei Trucks die Treue gehalten wurde. Es wird megaspannend.
Bei den Motorrädern gab es im Vorfeld dagegen eine Enttäuschung. Comas der Dauergegner des Dauersiegers Dupres ist nicht am Start. Dieser Zweikampf der letzten Jahre wird uns also nicht mehr fesseln.
Gross auch der Andrang in der sogenannten T3 Klasse. Dort stehen sich eine Horde Polaris Buggys und diverse Can Am gegenüber. Nachdem bei der vergangenen Dakar ein Polaris (links im Bild) unter die ersten 40 gefahren ist, sehen viele in den kleinen Rennern eine preiswerte Möglichkeit an der Dakar teilzunehmen. Ich werde diese side by sides besonders im Auge behalten, da es auch mein Plan ist, mit einem Polaris im kommenden Jahr hier am Start zu stehen.
Heute geht es kurz aber flott los, mit dem Showstart am Strand von Lima und einer Mini Etappe von 13 Kilometern in der Nähe von Pisco. Ein Offroad Rundkurs. Pures Gasgeben also. Ein bisschen wie das Ausfahren der Startaufstellung. Natürlich ist es eine große Motivation sich direkt vor vielen Zuschauern als Etappensieger feiern zu lassen. Einfacher wird es jedenfalls danach nicht mehr.
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