Für Mercedes-AMG war es ein hartes, umkämpftes 24-Rennen auf dem Nürburgring. Von insgesamt sieben Mercedes-AMG GT3 konnten lediglich drei Teams die Ziellinie überqueren. Kurz vor Rennende erwischte es leider auch das Team um Patrick Assenheimer. Patricks Teamkollege Nico Bastian verlor im Bereich Eschbach aufgrund einer Ölspur die Kontrolle über das Fahrzeug und landete in der Leitplanke. Zu dem Zeitpunkt war der AutoArenA-GT3 auf dem besten Weg in Richtung Podium. Sogar Platz 1 wäre rechnerisch noch drin gewesen. Doch manchmal liegen Sieg und Niederlage ganz nah beieinander. Erst Recht im Motorsport…
Ein starkes Fahrerteam soll es richten
Am vergangenen Wochenende rief die Eifel bereits zur 47. Auflage des 24-Stunden-Rennens. Im Black Falcon AutoArenA-GT3 kamen neben Stammfahrer Patrick Assenheimer, auch der Deutsche Nico Bastian zum Einsatz. Bastian ist aktuell in der Blancpain GT Series sehr erfolgreich unterwegs und sollte von seiner dortigen Erfolgsserie ein „Stück Sieger-Gen“ mitbringen. Dazu gesellten sich mit AMG-Pilot Yelmer Buurman, ein Podiumspilot von 2018, sowie der Italiener Gabriele Piana.
Top-Qualifying: Der AutoArenA-GT3 startet von Platz 6
Für das Team um Patrick Assenheimer ging es gut los. Der Niederländer Yelmer Buurmann stellte den werksunterstützten Black-Falcon mit 6,3 Liter Sauger im entscheidenden Qualifying auf Position 6. Mit diesem Ergebnis konnte der Auto-ArenA-GT3 in der dritten Startreihe antreten mit Tuchfühlung an die Spitzengruppe. Aber nicht nur das: Der AutoArenA-GT3 war im Starterfeld der drittbeste AMG. Nur der Black-Falcon #2 und die MANN-FILTER-Mamba #48 waren im Qualifying noch schneller und starteten von Platz 1 und 2.
Über 230.000 Zuschauer wollen das Spektakel sehen
Bei strahlendem Sonnenschein begann das Rennen dann pünktlich am Samstag um 15:30 Uhr. Über 230.000 Zuschauer sollten ein außergewöhnliches Spektakel erleben. Ein Rennen voller Hoffnungen, Erfolgen und Dramen. Für Patricks Team sollte der erfahrende Buurman den Start-Stint fahren. Yelmer Buurman verlor beim Start zunächst einen Platz, konnte sich im Anschluss aber wieder nach vorne kämpfen. Nach und nach festigte sich das Team in der vorderen Spitzengruppe. Ohne große Fehler ging es in den Abend.
"Mit dem zweiten Stint war ich sehr zufrieden“
"Es war nicht einfach draußen, der erste Stint war ziemlich schwierig. Wir sind zuerst auf die weichere Reifen-Mischung gegangen, um uns die härtere für morgen aufzubewahren“, so Patrick Assenheimer nach knapp acht Rennstunden. „Wir haben ganz schön dafür gekämpft, das Fahrzeug auf der Strecke zu halten. Beim zweiten Stint war dann die Temperatur besser und die Reifen haben besser gearbeitet. Somit konnte ich dann auch eine gute Pace gehen. Mit dem zweiten Stint war ich sehr zufrieden.“
Von Platz 1 bis Platz 4 war alles möglich
Durch einen kurzfristigen, krankheitsbedingten Ausfall von Yelmer Buurman war die Nacht für Patrick Assenheimer dann kürzer als erwartet. Um 3 Uhr stieg der gebürtige Heilbrommer wieder in sein Auto und brachte den AutoArenA-AMG mit der #6 sicher und souverän durch die klare Eifelnacht.
Und als dann am Sonntagmittag noch der bestplatzierten Black-Falcon AMG mit der Startnummer #3 und die MANN-FILTER-Mamba mit der Startnummer #48 das Rennen aufgeben mussten, wurde der AutoArenA-GT3 zum heißen Kandidat für das Podium. Zwischenzeitlich war sogar der Sieg möglich, denn der führende Grello-Porsche vom Team Manthey-Racing mit der Startnummer #911 musste aufgrund eines Tempo-Vergehens in der Code-60-Zone eine Zeitstrafe von 5:32 Minuten absitzen.
Harter Fight mit Audi-Pilot Rene Rast
Mit der Chance auf das Podium stieg aber auch das Risiko. Patricks Teamkollege Gabriele Piana drückte Rene Rast im Land-Audi auf der Döttinger Höhe bei einer Abwehraktion auf die Wiese. Rast traf dabei den AutoArenA-AMG so schwer, dass Piana für einen Reifenwechsel in die Box kommen musste. Danach fiel der Black-Falcon vorerst auf Platz 5 zurück.
Patrick Assenheimer: "Die letzten 3 Stunden beginnen gleich. Aufgrund der Berührung mit dem Audi wurden wir gezwungen unseren Boxenstop vorzuziehen. Jetzt sind wir strategisch etwas anders unterwegs. Gabriele Piana wird gleich an Nico Bastian übergeben. Nico fährt das Rennen dann zu Ende. Ich drücke ihm die Daumen!"
Dramatisch: Eine Ölspur wird zum Spielverderber
Dann der Beginn eines Dramas. Drei Stunden vor Rennende übergab der Italiener Piana, der sich über lange Zeit einen erbitterten Kampf mit dem Land-Audi und dem späteren Gesamtsieger – einem Phoenix-Audi – leistete an den Schlussfahrer Nico Bastian. Zu dem Zeitpunkt wäre weiterhin alles möglich gewesen. Von Platz 1 bis Platz 4 war noch alles drin. Aber manchmal kann Motorsport ganz bitter sein. Im Bereich Eschbach kurz hinter dem Brünnchen verlor Bastian aufgrund einer Ölspur auf der Strecke die Kontrolle über den AutoArenA-GT3 und krachte in die Leitplanke.
Patrick Assenheimer: „Das Podium war zum Greifen nah“
„Ich weiß nicht genau, was los war. Das Auto fühlte sich vorher schon irgendwie komisch an. Es tut mir sehr leid“, so Nico Bastian.
Zwar stieg Bastian sofort unverletzt aus dem Auto, aber an eine Weiterfahrt und an die Möglichkeit auf das Podium war nicht mehr zu denken. Das bitte Ende eines bärenstarken Rennens.
Patrick Assenheimer nahm den tragischen Ausgang des 24h-Rennens mit Fassung “Ein unbeschreibliches Rennen. Motorsport auf höchstem Niveau. Das Podium zum Greifen nah und dann überraschend das Aus.”
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