Lange musste die MANN-FILTER Mamba in ihrem Nest ausharren, bis sie endlich die ersten Rennkilometer in der 2020er Saison unter die breiten Räder nehmen konnte. Letztes Wochenende war es endlich soweit: Der Saisonauftakt des ADAC GT Masters auf dem Lausitzring stand auf dem Programm. Für das hoch gehandelte Fahrer-Duo sprangen am Ende trotz einiger Probleme zwei Top-10 Ergebnisse heraus.
Die Mamba in Bildern: 40 Bilder Fotostrecke | Die MANN-FILTER Mamba auf der Rennstrecke: Impressionen vom ADAC GT Masters auf dem Lausitzring
Samstag
In einem spannenden, teilweise recht hitzig geführten Auftaktrennen zum ADAC GT Masters 2020 auf dem Lausitzring hat die Besatzung der MANN-FILTER Mamba die ersten Meisterschaftszähler gesammelt. Indy Dontje (27, Alkmaar/NL) und Maximilian Götz (34, Uffenheim) steuerten den gelben Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 47 auf den siebten Rang.
In einem extrem hart umkämpften Qualifikationstraining, in dem die ersten 21 Fahrzeuge um nicht einmal eine halbe Sekunde getrennt waren, hatte Dontje seinen Boliden nur auf Startposition 17 gestellt – angesichts der enormen Leistungsdichte in der „Liga der Supersportwagen“ keine optimalen Voraussetzungen.
Doch im Rennen legten der Niederländer mächtig los. Schon in der Startrunde machten Dontje vier Plätze gut und arbeitete sich auch dank mehrerer Zwischenfälle im Feld Position um Position nach vorne. Nach dem Fahrerwechsel, der reglementbedingt zwischen den Rennminuten 25 und 35 stattfinden muss, wobei eine Mindest-Boxenstoppdauer von 70 Sekunden einzuhalten ist, lag die Mamba bereits auf Position 6.
„Der Start ging wirklich super, und es ist mir gelungen, mich während der ganzen ersten Runde gut zu positionieren. Beim Boxenstopp mussten wir leider wegen eines Konkurrenten kurz warten und haben etwa zwei Sekunden verloren. Insgesamt war ich mit der Pace aber zufrieden. Im Qualifying waren wir mit dem neuen Mercedes-AMG GT3 noch ein bisschen auf der Suche nach dem optimalen Setup, da ist also noch Luft nach oben. Wenn man aber bedenkt, dass mir auf Startplatz 17 nur vier Zehntel auf die Pole gefehlt haben, weiß man, wie eng es hier zugeht“, schilderte Indy Dontje.
Ein weiterer Zwischenfall im Teilnehmerfeld brachte Maximilian Götz nach der Ablösung zwar noch um zwei weitere Ränge nach vorne, in der Schlussphase musste der Champion des ADAC GT Masters 2012 aber dem hohen Reifenverschleiß Tribut zollen und noch zwei Konkurrenten ziehen lassen. Der Routinier war am Ende nicht rundum zufrieden: „Der siebte Platz ist von da hinten aus ein gutes Ergebnis. Ich hatte etwas mit überhitzten Bremsen zu kämpfen und dadurch Einlenk-Untersteuern. Das wiederum führte zu einem Übersteuern am Kurvenausgang, und das hat auf die Dauer meine Hinterreifen ruiniert. So konnte ich keinen Druck nach vorne ausüben und hatte letztlich auch keine Chance gegen die beiden Hintermänner. Wir wissen also, wo wir ansetzen müssen, um morgen hoffentlich ganz vorne mitmischen zu können.“
Sonntag
Im zweiten Wertungslauf des ADAC GT Masters konnte die MANN-FILTER Mamba wiederum in die Punkte fahren. Maximilian Götz (34, Uffenheim) und Indy Dontje (27, Alkmaar/NL) belegten Mercedes-AMG GT3 EVO mit der Startnummer 47 den achten Rang. Für die als Meisterschaftsanwärter gehandelte Besatzung wieder nicht das erhoffte Top-Ergebnis.
Als vorentscheidend sollte sich einmal mehr das morgendliche Qualifikationstraining erweisen, das als eines der engsten in die Geschichte der „Liga der Supersportwagen“ eingehen wird. Nicht weniger als 31 der insgesamt 33 GT3-Boliden im Feld rangierten am Ende innerhalb von einer einzigen Sekunde. Mit einem Rückstand von lediglich 28 Hundertstelsekunden auf den Trainingsschnellsten fand sich der HTP WINWARD-Pilot Götz auf der Startposition 11 wieder – ein eindrucksvoller Beleg für die enorme Leistungsdichte im ADAC GT Masters.
Auch im Verlauf des Ein-Stunden-Rennens waren Überholmanöver im ausgeglichenen Teilnehmerfeld Mangelware. Nachdem sie in der ersten Kurve nach dem Start die Positionen getauscht hatten, hielten sich Götz und Teamkollege Marciello bis zum Fahrerwechsel in einem großen Pulk auf, ohne entscheidend Boden auf die Spitze gutmachen zu können. Nach den obligatorischen Boxenstopps zwischen der 25. und 35. Rennminute nahmen ihre Partner Dontje und Ellis das Rennen auf den Positionen 9 und 12 wieder auf. Der Niederländer Dontje steckte in der Folge hinter einem Konkurrenten fest. "Der Audi hat sich sehr gut verteidigt und man kann hier einfach kaum überholen. Und im Windschatten bekam ich starkes Untersteuern. Am Ende ist P8 zwar nicht da, wo wir hingehören, aber jeder Punkt ist wichtig", seufzte Indy Dontje hinterher.
„Heute war mit unserem Paket nicht mehr drin“, gestand Max Götz. „Im Qualifying hätte ich vielleicht noch eine Zehntelsekunde finden können, aber das ging wohl auch anderen so. An diesem Wochenende haben uns Nuancen gefehlt, die sich zu zwei, drei Zehntel addiert haben. Und wenn zwei Zehntel zehn Startplätze bedeuten, wird’s eben schwierig, nach vorne zu kommen.“
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