Nach der ewigen Rumeierei zeichnet sich nun endlich ein Ende der Spekulationen um den heißen Stuhl als Hamilton-Teamkollege ab. Nachdem Toto Wolff bereits bestätigte, dass eine Entscheidung zwischen den beiden Kandidaten Bottas und Russell gefallen sei, haben gut informierte Medien erfahren, dass der junge George Russell tatsächlich als Hamilton-Partner auserkoren wurde.
New Kid in the Team!
Toto Wolff bestätigte dies zwar nicht offiziell, wurde aber mit den Worten zitiert: „Es findet gerade ein Generationswechsel statt, und jedes andere Top-Team hat eines dieser vielversprechenden Kids unter Vertrag. Natürlich ist das Argument zulässig, dass wir auf die Zukunft achten müssen.“ In der Tat hat man mit George Russell, der gerade wieder in Spa seine Klasse im unterlegenen Williams bewiesen hat, einen absoluten Rohdiamanten unter Vertrag, den man einfach nicht ignorieren kann. Insoweit wäre dieser Schritt nur logisch und wenig überraschend.
Bottas bei Alfa Romeo?
Überraschungen kommen dagegen von seinem Vorgänger im Silberpfeil, Valtteri Bottas. Lange war davon ausgegangen, dass er quasi im Ringtausch für Russell zu Williams zurückkehrt, wo er vor seiner Zeit als Mercedes-Werksfahrer bereits fuhr. Nun jedoch soll er sich mit Alfa Romeo einig sein, wo er seinen Landsmann Kimi Räikkönen ersetzen soll, der gerade sein Karriereende zum Ende dieser Saison verkündet hat. Da Toto Wolff und Alfa-Teamchef Vasseur eng befreundet sind, ist diese Konstellation durchaus denkbar. Zudem hat Valtteri Bottas gerade noch - quasi als Abschiedsgeschenk - einen nagelneuen Mercedes-AMG GT Black Series in einer exklusiven Sonderedition in Empfang genommen und auf Instagram bereits ein Bild mit einem A4-Blatt und einem Kugelschreiber gepostet. Neuer Vertrag? Fest steht, dass man bei Mercedes mit der Russell-Verkündung solange warten will, bis Bottas sein neues Cockpit verkündet hat.
Nyck de Vries - vom Weltmeister-Mercedes in den Alfa-Ferrari?
Eine noch größere Überraschung könnte der neue Teamkollege von Bottas sein. Da Alfa 2022 erstmals nicht mehr vertraglich gezwungen ist, einen Ferrari-Piloten zu beschäftigen, sieht die Zukunft von Antonio Giovinazzi ziemlich düster aus. Lange war spekuliert worden, ob Mick Schumacher - ebenfalls Ferrari-Junior und derzeit bei Haas - zu Alfa wechselt, um an der Seite von Räikkönen oder nun Bottas mehr lernen zu können. Nun soll Schumacher allerdings bei Haas bleiben, wo er von der nochmals intensivierten Unterstützung von Ferrari profitieren soll. Dafür rückt ein ganz anderer Name in den Fokus: Formel-E-Weltmeister Nyck de Vries. Während alle - der Schreiber dieser Zeilen eingeschlossen - fest davon ausgingen, dass der erfolgreiche Mercedes-Werksfahrer bei Williams seine ersten F1-Lehrjahre verbringen würde, soll er nun gut informierten Quellen zufolge als Teamkollege von Bottas bei Alfa Romeo ein Cockpit bekommen. Auch bei längerem Nachdenken scheint das keinen Sinn zu machen, denn mit dem Weggang von Russell ist mindesten ein Sitz bei Williams vakant und es hat mittlerweile fast schon Tradition, dass Mercedes seine Junioren zunächst beim Kundenteam Williams parkt. Bei Alfa Romeo würde de Vries dagegen mit Ferrari-Technik unterwegs sein.
Williams: Hülkenberg? Albon? Zhou?
Das wiederum würde die Tür für Nico Hülkenberg ein Stückchen aufstoßen, der nach wie vor auf ein F1-Comeback hofft. Williams Teamchef Jost Capito gilt als ein Fan seines Landsmannes Hülkenberg und ist wegen der starken Finanzpartner des Teams nicht mehr auf Bezahlfahrer angewiesen. Trotzdem würde ein Mann wie Guanyu Zhou, aktuell Gesamtzweiter in der Formel 2, dem Team mit seiner millionenschweren Mitgift und der Formel 1 für den wichtigen chinesischen Markt guttun. Aber auch Red-Bull-Mann Alex Albon werden Chancen für das Williams-Cockpit ausgerechnet, denn Capito hat aus seiner Zeit bei Volkswagen Motorsport ausgezeichnete Verbindungen zu Red Bull.
Vieles scheint also klar, aber es könnte doch noch ein paar Überraschungen geben.
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