Formel 1 GP von Miami

Schadensbegrenzung im Rennen mit P4 für Russell und P6 für Hamilton

Formel 1 GP von Miami: Schadensbegrenzung im Rennen mit P4 für Russell und P6 für Hamilton
Erstellt am 8. Mai 2023

Nach wie vor sind die beiden Silberpfeile in der Formel 1 nicht siegfähig. Mit den Rängen 4 (Russell) und 6 (Hamilton) fuhren beide Werksrenner wieder am Podium vorbei. Dabei müssen diese Ergebnisse noch als Erfolg gewertet werden, denn im Qualifying sah es noch viel düsterer aus. Jetzt liegt die Hoffnung auf dem großen Update des Boliden, das im nächsten Rennen in Imola fertig sein soll.

Im ersten Trainingstag war die Welt für das Mercedes-AMG Petronas F1 Team noch in Ordnung. George Russell konnte mit den Ränge 2 und 1 ganz vorn mitkämpfen. Aber Lewis Hamilton hatte bereits am Freitag Schwierigkeiten mit dem Handling, die seinen Teamkollegen spätestens am Samstag einholten. Trotzdem konnte Russell im Qualifying einen fünften Startplatz herausfahren. Wie stark seine Leistung war, zeigt die Tatsache, dass sein Taemkollege Hamilton - immerhin siebenfacher Weltmeister - nicht über einen 13. Rang hinauskam.

Dieser hintere Startplatz machte Hamilton auch zu Rennbeginn schwer zu schaffen. Rundenlang biss der Ex-Weltmeister, der ohnehin nicht gerade als brutaler Überholer bekannt ist, sich die Zähne am eigentlich unterlegenen Williams von Alex Albon aus. Hier spielte auch der schlechte Top-Speed seines Mercedes wieder eine große Rolle. Erst als der Weg durch Boxenstopps frei war, machte sich Hamilton auf eine sehenswerte Aufholjagd und konnte noch bis auf Rang sechs vorfahren.

Sein Teamkollege Russell biss sich von Anfang an vorn fest und konnte die Alpine-Renner auf Distanz halten. Gegen Rennende gelang ihm noch ein sehenswertes Überholmanöver gegen Ferrari-Pilot Sainz, das ihm den vierten Rang einbrachte.

Bester Pilot mit Mercedes-Power war allerdings wieder einmal Altmeister Fernando Alonso, der es als dritter auf das Podest schaffte. Ganz vorn demütigte Weltmeister Verstappen seinen Teamkollegen Sergio Perez, indem er von Rang neu gestartet den Pole Setter Perez ohne jede Mühe ein- und überholte.

Das Rennen aus Mercedes-Sicht in Stichpunkten:

  • George Russell und Lewis Hamilton beendeten den Großen Preis von Miami 2023 auf den Plätzen vier und sechs.
  • George und Lewis starteten von den Plätzen sechs und dreizehn und setzten auf unterschiedliche Strategien: Während George auf den Medium-Reifen ins Rennen ging, startete Lewis auf den harten Pneus. Beide Fahrer machten stetige Fortschritte und konzentrierten sich darauf, die Reifen zu schonen.
  • George kam in Runde 17 an die Box und wechselte auf die harten Reifen. Er kam vor einigen seiner Konkurrenten aus der Boxengasse heraus, überholte Esteban Ocon und holte Ferrari-Pilot Carlos Sainz ein, den er in Runde 38 passierte und sich damit P4 sicherte.
  • Lewis wartete in der Zwischenzeit auf dem harten Reifen ab, während er seinem Teamkollegen half, indem er ihn vorbeiließ, um die Autos vor ihm anzugreifen. In Runde 37 wechselte er auf den Medium-Reifen. Nachdem er sich auf P13 wiederfand, nutzte Lewis die frischeren Reifen und seinen beeindruckenden Speed, um sich bis zur Zielflagge auf P6 vorzuarbeiten.
  • Mit einer soliden Punkteausbeute verkürzte das Team den Rückstand auf den Zweitplatzierten Aston Martin in der Konstrukteurswertung auf sechs Punkte.
Fahrer
Grid
Ergebnis
Schn. Runde
George Russell
P6
P4
1:31.015
Lewis Hamilton
P13
P6
1:30.669

 

Strategie
Start
1. Stopp
Nr. 63
Medium
Hard (L17)
Nr. 44
Hard
Medium (L37)

Stimmen:

George Russell
Das war heute ein wirklich zufriedenstellendes Rennen für uns. Nach den Herausforderungen im Qualifying fühlte es sich für uns mehr wie ein normaler Tag an. Aus eigener Kraft auf den vierten Platz zu fahren und vor beiden Ferrari-Piloten ins Ziel zu kommen, war das Maximum, das wir hätten erreichen können. Das Duell mit Carlos (Sainz) hat mir wirklich Spaß gemacht. Ich habe ein gutes Manöver gezeigt, das viel Einsatz erforderte, da die Strecke abseits der Linie sehr schmutzig war. Danke an Lewis, dass er mich vorbeigelassen hat und es mir ermöglichte, mein Rennen fortzusetzen, denn wir waren heute in unterschiedliche Kämpfe verwickelt. Wir haben ein wirklich gutes Verhältnis zueinander und wollen nur das Beste für das Team. Darauf arbeiten wir hin.
 
Wir wissen, wo wir im Moment stehen, und das Auto ist immer noch schwierig zu fahren. Wir hoffen, dass wir in Imola einige Updates für das Auto haben werden. Sie werden nicht die Welt für uns verändern, aber hoffentlich wird es ein Schritt in die richtige Richtung sein. Trotz der positiven Aspekte des heutigen Tages wissen wir, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben und uns deutlich verbessern müssen, um den Rückstand auf Red Bull aufzuholen.
 
Lewis Hamilton
Heute war ein gutes Rennen, und ich bin froh, dass wir nach vorne gekommen sind. Der Samstag war schwierig, aber ich versuche immer, das Negative in etwas Positives umzuwandeln. Von P13 auf P6 zu fahren, ist ordentlich. Es hat mir viel Spaß gemacht, mich durchzukämpfen. Ich hatte mehrere Zweikämpfe, die ich genossen habe. Der Start war nicht gerade spektakulär, denn wir steckten in einem DRS-Zug fest und hatten Mühe, zu überholen. Ich musste zunächst abwarten und konnte dann schließlich angreifen. Das Auto war auf dem Medium-Reifen viel besser und erwachte zur Rennmitte zum Leben.
 
Das sind gute Punkte für das Team, und ich möchte allen ein großes Dankeschön aussprechen. Sie lassen den Kopf nicht hängen und arbeiten hart daran, sich zu verbessern. Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen, aber die Moral ist immer noch großartig.
 
Toto Wolff, Teamchef und Geschäftsführer
Vor zwei Jahren wären wir mit den Plätzen vier und sechs nicht so zufrieden gewesen wie heute. Wir wissen aber, dass wir ein schwieriges Auto haben, und das Qualifying war natürlich eine echte Herausforderung. Das Auto hat sich im Rennen verbessert, und wir konnten ein solides Ergebnis erzielen. Beide Fahrer sind heute großartig gefahren. Es ist schwierig, zu überholen, wenn man von P13 startet und auf die gleiche Strategie wie alle anderen setzt, also entschieden wir uns dazu, mit Lewis auf dem harten Reifen zu starten. Andere vor uns taten es uns gleich, und nachdem wir beim Start keine Positionen gewinnen konnten, sah es so aus, als ob es unsere Chancen vermindert hätte. Am Ende haben wir es aber geschafft und das Maximum herausgeholt. Es war auch fantastisch zu sehen, wie Lewis und George zusammengearbeitet haben. Sie sind beide unglaubliche Fahrer, aber es ist so unkompliziert mit ihnen. Das ist in diesem schwierigen Moment sehr gut für uns.
 
Jetzt geht es nach Imola, und ich hoffe, dass wir dort einen Schritt in unserem Verständnis für das Auto machen werden. Wir sind hier bei Mercedes Leute, die das Glas halb leer sehen. Ich glaube nicht, dass wir dorthin fahren und mitten im Kampf um den Sieg sein werden. Wir konzentrieren uns darauf, die Upgrades, die wir mitbringen, zu verstehen und eine gute Basis zu schaffen.
 
Andrew Shovlin, Trackside Engineering Director
In Anbetracht unserer Startpositionen können wir mit dem heutigen Ergebnis zufrieden sein. Unsere gestrige Qualifying-Performance bedeutete, dass ein Podiumsplatz für George außer Reichweite lag, und Lewis hatte von Platz 13 aus einen echten Berg zu erklimmen. Dennoch haben wir durch großartige Überholmanöver und gute Teamarbeit - Lewis ließ George durch, um die Autos vor ihm anzugreifen - unsere Performance und unsere Punkte maximiert. Wir hatten also einen guten Tag in der Weltmeisterschaft - wir befinden uns in einem engen Kampf mit Aston Martin und Ferrari, und wir haben darin etwas Boden gutgemacht.
 
Wir wissen aber, dass wir immer noch nicht schnell genug sind, und wir arbeiten hart daran, das so schnell wie möglich zu korrigieren. Wir werden jetzt zurückreisen und versuchen zu verstehen, warum unsere Performance auf einer Runde eine solche Herausforderung war.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community