Formel 1 GP der USA in Austin/Texas

Knapp geschlagen - Hamilton verliert weiter an Boden gegen Verstappen

Formel 1 GP der USA in Austin/Texas: Knapp geschlagen - Hamilton verliert weiter an Boden gegen Verstappen
Erstellt am 26. Oktober 2021

In einem Taktik-Duell, das erst auf den letzten Metern entschieden wurde, musste sich Weltmeister Lewis Hamilton seinem Herausforderer Max Verstappen im Red Bull knapp geschlagen geben. Obwohl der Silberpfeilpilot den Start gewann und in Führung ging, hatte er am Ende das Nachsehen und verlor weiter an Boden in der WM.

Erst weit vorn, dann im Quali geschlagen

Am Freitag sah es noch nach dem üblichen Mercedes-Durchmarsch in Austin aus. Auf der Strecke, auf der die Silberpfeile bislang noch ungeschlagen sind, knallten die beiden Mercedes-Fahrer klare Bestzeiten in den Freien Trainings auf den Asphalt. Über eine Sekunde brummten die beiden den Red Bull auf. Im weiteren Verlauf aber holten die Gegner nach und nach auf, während man bei Mercedes keine Fortschritte mehr machen konnte. Das gipfelte in der Qualifying-Niederlage Hamiltons gegen Verstappen.

Hamilton mit Bombenstart

Sengende Hitze, Sonnenschein und vollbesetzte Tribünen sorgten auf dem COTA für eine spektakuläre Kulisse. Lewis stach nach dem Start innen hinein und übernahm vor Pole-Mann Max Verstappen die Führung. Diese musste er nach dem ersten Stopp wieder an Max abgeben, der einen erfolgreichen Undercut umsetzte. Vor dem zweiten Boxenstopp schloss Lewis die Lücke zu seinem WM-Rivalen stetig und das Team entschloss sich dazu, ihn länger draußen zu lassen. Auf diese Weise konnte es einen Unterschied von acht Runden zwischen den beiden Stopps erzeugen und damit einen spannenden Schlussspurt einleiten.

Aufholjagd ohne Happy End

Lewis kam 8,7 Sekunden hinter Max aus der Box, begann aber bald damit, den Rückstand zu verringern. Wenige Runden vor Rennende hatte er den Red Bull bereits in Sichtweite. Trotz der Aufholjagd in der Schlussphase reichte es nicht und Lewis überquerte die Ziellinie mit 1,3 Sekunden Rückstand auf Platz zwei. Er sammelte aber den Extra-Punkt für die schnellste Rennrunde. Valtteri setzte ebenfalls auf eine verschobene Strategie und blieb bei beiden Stints länger draußen, um sich weiter nach vorne zu kämpfen. So überholte er auf der vorletzten Runde Carlos Sainz und sicherte sich Platz sechs. Max Verstappen (287,5 Punkte) führt die Fahrer-Weltmeisterschaft mit 12 Zählern Vorsprung vor Lewis (275,5 Punkte) an, Valtteri (185 Punkte) belegt Platz drei. Das Mercedes-AMG Petronas F1 Team (460,5 Punkte) führt die Konstrukteurs-Wertung mit 23 Zählern Vorsprung vor Red Bull (437,5 Punkte) an.

Lewis Hamilton
Herzlichen Glückwunsch an Max, das war heute eine großartige Leistung von ihm. Zudem möchte ich mich bei den fantastischen Zuschauern bedanken, die wir hier das gesamte Wochenende über in Austin hatten. Es ist eine wahre Ehre, vor vollbesetzten Tribünen voller leidenschaftlicher Fans wie hier zu fahren. Für einen Moment dachte ich wirklich, dass wir gewinnen könnten. Ich habe absolut alles gegeben. Es war ein richtig hartes Rennen, aber leider hat es nicht geklappt. Red Bull hatte am Ende die Oberhand und wir konnten nicht mithalten. Sie schienen ein besseres und stabileres Heck zu haben, sind weniger gerutscht. Der Start war natürlich klasse, ebenso wie ich die Lücke gegen Ende zufahren konnte. Aber dann kam ich in die 'Dirty Air' und die Reifen überhitzten auf den letzten paar Runden. Vielen Dank an das Team für die fantastischen Boxenstopps und die harte Arbeit an diesem Wochenende. Diesmal hat es nicht ganz gereicht, jetzt geht es weiter zum nächsten Rennen.
 
Valtteri Bottas
Es war ein relativ ereignisloses Rennen für mich. Wir haben unser Bestes gegeben, aber es war nicht einfach, mich durch das Feld zu kämpfen. Es war schwer, mich zu verbessern und aufgrund der Temperaturen und der Streckencharakteristik wussten wir schon vorher, dass es so kommen würde. Im ersten Stint steckte ich hinter einem AlphaTauri fest, was mich viel Zeit gekostet hat. Sobald ich hinter einem langsameren Auto war, reichte der Pace-Unterschied nicht aus, um einfach zu überholen. Zudem gab es keine Safety-Car-Phasen oder anderen Situationen, die wir hätten ausnutzen können. Aber angesichts der Strafe und meines Startplatzes bin ich nicht sicher, was wir noch mehr hätten tun können. Es war nicht unser stärkstes Wochenende, aber bei freier Fahrt fühlte sich das Auto gut an. Daraus können wir als Team viel lernen.
 
Toto Wolff
Das Rennen steckte voller interessanter Strategien und Zweikämpfe. Wir sahen eine Siegchance mit Lewis und er hat in den Schlussrunden eine fantastische Aufholjagd hingelegt. Aber am Ende hat es dann leider nicht gereicht. Das Auto war im ersten Stint auf den Medium-Reifen nicht schnell genug und danach hat sich Red Bull für einen sehr aggressiven ersten Stopp entschieden, den sie beim zweiten Stopp abgedeckt haben. Wir gingen davon aus, dass unsere Strategie mit einem späteren Stopp ausreichen würde, um sie am Ende zu bekommen. Aber sobald man in Reichweite des Vorausfahrenden kommt, wird es sehr schwierig, ihn zu überholen. Wir waren nah dran, aber eben nicht nah genug. Red Bull hat den Sieg heute verdient. Valtteri hatte ebenfalls Schwierigkeiten beim Überholen und kam deshalb nicht so gut durch das Feld nach vorne. Aber wir konnten durch die längeren Stints ein paar Positionen gutmachen und er hat auf der vorletzten Runde ein starkes Manöver gegen Sainz gezeigt, um sich Platz sechs zu sichern. Wir hatten uns mehr von diesem Wochenende erhofft, aber es kommen noch viele weitere Chancen. Wir sind vorne dabei und genießen den Titelkampf. Warten wir ab, wie es weitergeht.
 
Andrew Shovlin
Heute war ein frustrierender Tag, aber wir waren hier nicht stark genug. Obwohl der Sieg nicht meilenweit außer Reichweite gelegen hat, waren wir im Qualifying am Samstag sowie im ersten Stint auf den Medium-Reifen nicht gut genug. Hinzu kommt Valtteris Strafe, wegen der er nicht vorne mitkämpfen konnte. Das erschwerte uns das Leben bei der Strategie. Wir verstehen einige der Probleme, die uns hier ein bisschen Pace gekostet haben, aber es gibt andere, die wir noch nicht verstanden haben. Das müssen wir vor den verbleibenden Rennen jetzt angehen. Wir können nicht damit zufrieden sein, dass wir heute in beiden Weltmeisterschaften eine Menge Punkte verloren haben. Aber es ist noch ein langer Weg und wir haben uns zu Beginn der Saison schon in einer schlechteren Position befunden und uns danach zurückgekämpft. Jetzt bleibt uns etwas Zeit, um uns vor dem Triple-Header zu sammeln und auf die verbleibenden Rennen vorzubereiten. Dabei wird es entscheidend sein, auf den nächsten fünf Strecken das Maximum aus dem Auto herauszuholen. Genau daran werden wir in den kommenden Tagen hart arbeiten.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community